FILMPREMIERE IM RATHAUS: AUF DEN SPUREN VON EMMY ROTH

Die Video-AG mit Sirag, Cecilia, Judith Nockemann, Leon und Lukas stellten ihren Dokumentarfilm vor (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Die Premiere der Dokumentation über die jüdische Silberschmiedin Emmy Roth, die in Hattingen geboren wurde und später in Düsseldorf, Berlin, Paris und Israel arbeitete, wurde gestern (6. November 2023) im Hattinger Rathaus in feierlichem Rahmen begangen. Der Film entstand durch Recherchen einiger Schülerinnen und Schüler der Realschule Grünstraße, des Moses Mendelssohns Gymnasiums in Berlin und der Reut Art High School in Haifa. Initiiert wurde das Projekt von Judith Nockemann, der bekannt engagierten Lehrerin an der Grünstraße.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Zoom-Konferenz macht nachdenklich

Doch zunächst wurde der festliche Rahmen durch eine Videokonferenz mit Schüler*innen und einem Lehrer in Haifa bedrückend und beeindruckend zugleich. Die Schülerin und der Schüler schilderten aus ihrer Sicht, wie sich der Alltag in Haifa durch den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 für sie veränderte, wie sie plötzlich um ihr Leben bangen mussten.

Video Konferenz live Schaltung nach Haifa (Foto: RuhrkanalNEWS)

Auch wenn es niemand direkt aussprach, die Bedrohung, die Emmy Roth im aufziehenden Unrechtsstaat unter der NSDAP empfunden haben muss, wurde auf einmal greifbar. Der Film wurde ungewollt aktueller als bei seiner Planung vorhersehbar. Die Auswirkungen des Terrorangriffs auf den Staat Israel und seine Zivilbevölkerung durch die Hamas-Terroristen waren auch in der Doku zu sehen. Der Beitrag der israelischen Schüler*innen wurde viel kürzer und blieb unvollständig. Kein Wunder, aktuell gibt es dort elementarere und wichtigere Themen als die Fertigstellung eines Films.

Viele Zuschauer kamen zur Filmpremiere (Foto: RuhrkanalNEWS)
Sirag A. aus der Video AG stellte das Filmprojekt vor (Foto: RuhrkanalNEWS)

Auszeichnung für Unterstützer

Das Werk „Auf den Spuren von Emmy Roth“ konnte dennoch die Zuschauerinnen und Zuschauer eine Dreiviertelstunde in seinen Bann ziehen. Die Schüler*innen der beteiligten Schulen haben tief recherchiert, sich kompetente Gesprächspartner*innen vor die Kamera geholt und so das an vielen Stellen nur noch lückenhaft rekonstruierbare Leben der Hattingerin nachgezeichnet. Viele Unterlagen sind im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen oder worden von den Nazis bewusst vernichtet. Immerhin, Emmy Roth konnten die Nationalsozialisten nicht ermorden, ihr gelang die Flucht nach Israel, das damals noch ein britisches Protektorat war.

Leider waren (bis auf Nicole Gerhard, SPD) viele Vertreter Hattinger Parteien bei dieser Filmpremiere nicht anwesend, auch Schulleiter und Förderverein der Realschule Grünstraße fehlten. Doch das hat die Stimmung im Ratssaal, in der Aktions-Woche „Hattingen zeigt Haltung“, nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil, als Zeichen der Wertschätzung der geleisteten Arbeit der Video-AG, gab es vom Publikum einen lang anhaltenden Applaus für alle Beteiligten.

Der Dokumentarfilm der Video AG: Auf den Spuren von Emmy Roth


Von Judith Nockemann und den beteiligten Schüler*innen der Realschule Grünstraße wurden vor der Premiere mehrere Unterstützerinnen und Unterstützer des Projektes ausgezeichnet. Stadtarchivar Thomas Weiss, der Integrationsbeauftragte Olaf Jacksteit, Juwelier Faatz, die ihre Silberschmiede für Aufnahmen geöffnet hatte, Bürgermeister Dirk Glaser und RuhrkanalNEWS-Filmemacher Claus Juergen Barteczko. Letzterer bekam für seine Unterstützung der ersten „Emmy-Roth-Award“.

Wohin man auch sah: Emmy Roth Präsenz (Foto: RuhrkanalNEWS)

1 Kommentar zu "FILMPREMIERE IM RATHAUS: AUF DEN SPUREN VON EMMY ROTH"

  1. Bernd Baumhold | 8. November 2023 um 17:21 |

    Ich bin sehr beeindruckt. Ein toller Film! Herzliche Glückwünsche an das RSG-Team und die Partnerschulen.

Kommentare sind deaktiviert.