Hattingen ist eine Hansestadt. Gemeinsam mit dem Heimatverein Hattingen, dem Hattinger Stadtarchiv sowie fünf Kooperationspartnern widmen sich IMAGE in Print und RuhrkanalNEWS online der Hanse-Idee: Gemeinsam handeln und Herausforderungen überwinden. Einer unserer Partner ist Der Schultenhof mit Christina und Alfred Schulte-Stade.
Die nachhaltige Landwirtschaftsidee
Die landwirtschaftliche und jagdliche Tradition des Schultenhofes in Hattingen an der Ruhr lässt sich bis in das Jahr 1232 zurückverfolgen. Damals standen „Schulte ob de Stade“ in besonderer Gunst des Grafen von der Isenburg, der der Familie unter anderem die Jagdrechte einräumte. In Verbundenheit mit der Natur lebte die Familie von Beginn an von der Landwirtschaft mit Viehzucht und der hauseigenen Verarbeitung ihrer Erzeugnisse. Im Laufe der Zeit wurden die traditionellen Standbeine des Schultenhofes immer weiter ausgebaut und erweitert. Aus der Landwirtschaft heraus entwickelte sich der Gedanke des Handels. Produktion und Vermarktung über den eigenen Bedarf hinaus wurden ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens. Der Betrieb wuchs, der Partyservice etablierte sich in der Neuzeit und heute ist das Team um Alfred und seiner Tochter Christina Schulte-Stade in der Lage, mit dem Event- und Veranstaltungsservice Großveranstaltungen und Kongresse zu bewirten.
Ein eigenes Schlachthaus wurde auf dem Schultenhof errichtet und ermöglichte eine weitere Steigerung der Produktqualität. Ein eigener Fuhrpark sorgt dafür, dass die Speisen pünktlich und frisch den Kunden erreichen. Das steht im Einklang zur modernen Hanseidee. „Ähnlich wie bei Innungen, Zünften und Gilden diente die Hanse der Organsiation eines fairen Handels. Die Qualität der zu verkaufenden Waren, die Frage, wie sie von einem Ort zum anderen kommen, die Sicherheit auf den Verkehrswegen sind damals wie heute entscheidend. Die Hanse als Idee war in der Lage, Wohlstand zu bringen, indem sie eine gute Organisation zur Verfügung stellte“, so Stadtarchivar Thomas Weiß.
„Daran hat sich bis heute für unser Unternehmen nichts geändert“, zieht Alfred Schulte-Stade für den Schultenhof Bilanz.
Die Hanse – offiziell aufgelöst wurde sie übrigens nie – war aber nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf politischem und kulturellem Gebiet ein wichtiger Faktor. Für den Landwirt und Kaufmann Alfred Schulte-Stade steht sein Engagement für seine Heimatstadt Hattingen bis heute unter dem hansischen Gedanken.
„Überall entwickelten die Menschen über die Jahrhunderte Wirtschafts- und Handelsbeziehungen auf der Basis des gegenseitigen Nutzens und der Solidarität. Für mich ist der faire und nachhaltige Handel dabei von besonderer Bedeutung. Er versucht, die Bürger an der Neuformulierung von Handelsregeln zu beteiligen. Beim fairen und nachhaltigen Handel geht es um eine Partnerschaft für Veränderung und Entwicklung durch Handel und sie steht damit in der Tradition der Hanse“, so der Landwirt. Auch Tochter Christina steht als Vertreterin der nächsten Generation für diese Ideen ein.
Ein Teil davon sind Fairtrade-Towns. Diese fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen.
In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen.
Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen Bereichen eine wichtige Rolle.
Die Hansestadt Hattingen an der Ruhr bekam erst 2019 das Siegel als Fair Trade Stadt für weitere zwei Jahre, ist aber (noch) nicht Mitglied der Projektgruppe Fair Trade Town in der Internationalen Hanse.