Die Münzhoheit

Hattingen ist eine Hansestadt. Gemeinsam mit dem Heimatverein Hattingen, dem Hattinger Stadtarchiv sowie fünf Kooperationspartnern widmen sich IMAGE in Print und RuhrkanalNEWS online der Hanse-Idee: Gemeinsam handeln und Herausforderungen überwinden. Einer unserer Partner ist die Sparkasse-Hattingen. 

Von der Sparkasse am Haldenplatz zum Onlinebanking

In unserer Serie „Hattingen historisch“ wirft IMAGE mit Hilfe von Stadtarchivar Thomas Weiß einen Blick in alte Zeiten. Zusammen mit dem Heimatverein widmen wir uns in diesem Jahr der Hanse. 

Die Städte Hamm und Unna erklärten 1554, dass die Stadt Hattingen zur Hanse gehöre. Ziel der Hanse ist das Bündeln von Kräften, um gemeinsam stärker zu sein. Diese Idee findet sich in vielen Unternehmen und Institutionen. Eine davon ist die Sparkasse Hattingen. 

Der Blick in die Geschichte von Geld und Münzen beginnt zu dem Zeitpunkt, als wir alle noch überwiegend Selbstversorger waren. „Damals wurde wenig gekauft. Man brauchte nicht viel – einen Topf, etwas Werkzeug und Kleidung. Es gab konkreten Tauschhandel. Selbst der Pfarrer ließ sich mit Wachs für Kerzenlicht bezahlen. Um 1625 kassierte er die Grundstückspacht durch das Haareschneiden seiner Kinder“, erzählt Stadtarchivar Thomas Weiß. Doch je mehr Menschen es gab, die sich auf bestimmte Produkte spezialisierten, desto wichtiger wurde ein Zahlungsmittel. „Die Frage stellte sich immer drängender, denn man musste sich auf einmal mehr Dinge kaufen. Beispielsweise Schuhe, um Handel auch an weiter entfernt liegenden Orten zu treiben. Das bisherige Tauschgeschäft war für die Mitglieder der Hanse kein Thema, denn der Reiseweg war beschwerlich und gefährlich.  So entstanden in den Handelszentren erste Münzen, erste Banken und erste Fragen zu Wechselkursen.“ 

In Hattingen wurde die erste Münze unter Graf Engelbert I. von der Mark 1249 geprägt. 1559 legte die Augsburger Reichsmünzenordnung den Reichstaler als Einheits- und Währungsmünze für ganz Deutschland fest. Es dauerte bis zum Jahr 1838, als mit der ersten Einzahlung auf die „Quittierungsbücher“ die Hattinger Sparkasse, eines der ältesten Kreditinstitute Westfalens, ihren Betrieb am Haldenplatz aufnahm. Doch die Zeiten waren gefährlich: 1843 wurden aus der Schlafstube des Rechnungsführers Gilhausen 57 Taler an Sparkassengeldern gestohlen. Der Dieb konnte unerkannt entkommen. Erst 1848 beschloss die Hattinger Stadtverordnetenversammlung endlich die Anschaffung einer eisernen Kiste zur sicheren Aufbewahrung der Gelder. 

1871 wurde im gesamten Deutschen Reich die Mark als Reichswährung eingeführt, die 126 verschiedene Münzen ersetzte – unter anderem Taler, Gulden, Kreuzer, Heller oder Schillinge. 

„Münzen waren ein Wertmittel. Ihr Gold- oder Silbergehalt war etwas wert. Geldscheine waren nur bedrucktes Papier und galten als Zahlungsmittel nicht viel. Das Vertrauen in Geldscheine aus Papier musste erst entstehen“, so der Stadtarchivar. Die Frage des Geldes blieb über Jahrhunderte immer gleich: Wie kann ich eine Ware über eine Entfernung hinweg bezahlen?

„Heute haben wir auf der Basis von Vertrauen mit Onlinebanking neue Antworten darauf gefunden“, erklärt Udo Schnieders, Marketingleiter der Hattinger Sparkasse. „Konto-Unabhängigkeit von Ort und Zeit mit Online Banking, die Sparkassen-App für Smartphone und Tablet – um jederzeit den Kontostand zu checken oder eine Überweisung zu tätigen – oder die Kreditkarte mit PIN – es gibt viele Möglichkeiten, ohne Bargeld zu bezahlen. Kontaktloses Bezahlen über die Sparkassen-Cards und Kreditkarten gehört selbstverständlich dazu. Im Internet mit paydirekt bezahlen – alles auf einem verschlüsselten und hohen Sicherheitsniveau. Man kann Geld per Mobiltelefon senden oder anfordern. Das geht über KWITT nur mit der Mobilfunknummer. Sie essen gemeinsam, einer zahlt die Rechnung und die anderen überweisen alle ihren Anteil an den Zahler. Einfach, bequem und sicher.“ 

Für den Marketingchef der Sparkasse ist wichtig: „Den hansischen Gedanken der Bündelung gemeinsamer Kräfte leben wir natürlich bis heute. Gemeinsames Handeln ist im übertragenden Sinne auch gefordert, um miteinander die Coronavirus-Pandemie zu bewältigen. Um Mitarbeiter und Kunden zu schützen, haben wir unsere für Juni geplante Direkt-Filiale bereits am 30. März eröffnet. Dort sind wir montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr telefonisch erreichbar und bieten Auskünfte, Service und Kurzberatungen ohne Filialbesuche an: alles unter der Hattinger Telefonnummer 20 30.“

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