DEMO GEGEN RECHTS: STIMMUNG WIRD RAUER – ANZEIGE GEGEN DEN BÜRGERMEISTER

Mehr als 350 Menschen gingen wieder auf die Straße (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Mehr als 350 Menschen gehen am gestrigen Montag (22. Januar 2024) in Hattingen auf die Straße, um wieder klare Kante gegen Rechts zu zeigen. Der Ton wird schärfer, die Stimmung rauer und auch die Polizei zeigt mehr Präsenz als vergangene Woche. Es kommt zu Ermahnungen und zu einzelnen Anzeigen. Sogar der Bürgermeister bleibt dabei nicht verschont.

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Die Stimmung wirkt stellenweise sehr aufgeheizt. Großen Anteil daran hat der 55jährige Hagener Rädelsführer, dem direkt zu Anfang durch anwesende Ordnungskräfte ein Dezibel (dB) -Messgerät erklärt wird. Trotz Einmessung der Schallintensität lässt der Ex-DJ nicht davon ab, wie schon die Woche zuvor, parolenartige Beleidigungen in Richtung der Gegendemonstranten loszuschießen. In provokanter Haltung an seinem Tisch stehend, fordert der ehemalige, immer noch lautstarke Plattenpräsident, einzelne Personen auf, ihre Meinung bei ihm auszudiskutieren. Doch die drei Personen, die sich darauf einlassen, werden schnell mit einstudierten Argumenten, vor den versammelten Demonstranten lächerlich gemacht und vorgeführt. Es wirkt so, als hätte man es darauf abgezielt.

Bürgermeister Dirk Glaser musste seine Personalien angeben (Foto: RuhrkanalNEWS)

Anzeige gegen den Bürgermeister

Doch Dirk Glaser, der mehrmals verbal scharf angegangen wird, lässt sich nicht vor den Karren der Montagstrommler spannen, und zeigt gelassen Haltung. Eine junge Dame fühlt sich jedoch persönlich angegriffen als der Bürgermeister ihr gegenüber klarstellt, dass er „keine Nazis in seiner Stadt“ haben möchte. Dabei weist er auf die vielen Hass-Kommentare in diversen Telegram-Chats hin. Endresultat: Eine Anzeige der Frau gegen den Bürgermeister der sich gegenüber den Polizeibeamten an Ort und Stelle ausweisen muss.

Demokratie lebt nicht von Parolen

Hört man von den Hattingerinnen und Hattingern eine klare Meinung in Sprechchören gegen Rechts, sind die „Montagsdemonstranten“ nur auf Konfrontation aus: „(…)habt ihr keine Eier um zu mir zu kommen?“. Ohne sachliche Argumente vorzutragen, wird stellenweise mit Geschick provoziert und versucht einzelne Personen immer wieder vorzuführen.

RuhrkanalNEWS zeigt 9 Minuten ungeschnitten und kommentarlos das Geschehen am Reschop:

11 Kommentare zu "DEMO GEGEN RECHTS: STIMMUNG WIRD RAUER – ANZEIGE GEGEN DEN BÜRGERMEISTER"

  1. Petra Ricciato | 23. Januar 2024 um 14:09 |

    Das beste wäre, bei den bevorstehenden Wahlen eine bestimmte Partei nicht zu wählen. Wenn alle Demonstranten zur Wahl gehen, zeigen sie mehr Stimme gegen rechts, als mit Krawall in den Städten

  2. Bernd Loewe | 23. Januar 2024 um 15:52 |

    Die Hattinger Gegendemonstration halte ich für sehr wichtig, ich war dabei. Das Zeichen ist, wir sind mehr!

    Etwas schwierig finde ich es, wenn rund 300 Menschen sehr laut werden und die Trommler übertönen wollen. Deren Reaktionen gestern waren bezeichnend. Die Erfolgsaussichten bei diesen Schwurblern was zu erreichen sind gleich null.

    Es geht in diesen Tagen in erster Linie darum, Flagge gegen die fremdenfeindlichen Parolen der AfD zu zeigen. Und mehr.

    Daher halte ich es für viel wichtiger, sich im Alltag, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Kneipe mit Gegenargumenten zu wappnen. Zum Beispiel hier: https://verdi-drupa.de/2023/09/26/zehn-argumente-gegen-die-afd/

  3. Line Marsa | 23. Januar 2024 um 18:09 |

    Eine der „Querdenker“-Frauen filmte aus nächster Nähe über einen langen Zeitraum die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der demokratischen Demo. Sie konnte dies ungehindert und genüsslich tun. Das war ein eindeutiger Verstoß, gegen den leider nicht eingeschritten wurde. Ein Dankeschön an den beherzten Demonstranten, der dann immer wieder versuchte, sich zwischen die Handykamera und die Menschen zu stellen, die an der der demokratischen Demo teilnahmen.

  4. Martina Janßen-Schönfelder | 25. Januar 2024 um 15:33 |

    Da sieht man mal, wie unterschiedlich man die Dinge sehen kann, denn ehrlich gesagt, sehe ich zwischen den beiden Gruppen keine gravierenden Unterschiede! Beide Seiten provozieren, beschimpfen sich gegenseitig und zeigen eine gewisse Haltung, die ich nur noch vermessen nennen kann. Das Gekreische der größeren Gruppe ist nicht besser als das Krakeelen der anderen Gruppe. Argumente habe ich im Filmchen nicht erkennen können. Parolen hörte man auf beiden Seiten. Das war für mich weder eine Demonstration gegen Rechts und auch keine Demonstration für Frieden. Es war eine Demonstration für das Unvermögen der Teilnehmer zu akzeptieren, dass unterschiedliche Meinungen in einer Demokratie auszuhalten sind! Da schreien irgendwelche SPD-Genossen „Haut-ab“ und auf der anderen Seite gibt es entsprechende Rückmeldungen und auf beiden Seiten ist man sicher, die einzig wahre „Haltung“ zu haben. Es ist traurig, wie sehr sich angebliche Demokraten heutzutage aufführen, wenn sie den politischen Gegner entmenschlichen, indem sie „braune Flaschen“ auf ihre Fahnen schreiben. Es ist verstörend, wenn ein Bürgermeister Menschen als Nazis bezeichnet, weil sie an einer Demonstration teilnehmen, die ihm politisch nicht gefällt und so halte ich die Anzeige für durchaus angemessen, denn keiner steht über unserem Gesetz! Hier wäre doch mal eine Moderation angebracht, die versucht zwischen den verhärteten Fronten zu vermitteln! Sonst ist der Mann doch auch nicht zu halten, wenn er was erzählen soll.
    Ich wünsche mir für die Zukunft ein Stadtoberhaupt, das in der Lage ist, solche Schwierigkeiten zwischen den Bürgern gerecht und im Sinne unseres Grundgesetzes zu lösen. Zur Erinnerung: da gibt es so Dinge wie Würde des Menschen, Meinungsfreiheit und einige andere Artikel, die vielen Teilnehmern wohl im Eifer des Gefechts entfallen sind! Und so ist auch die Bezeichnung „Querdenker“ eine Ausgeburt der geistigen Verwirrung, denn früher waren Querdenker Menschen, die im Gegensatz zu den „Geradeausdenkern“ immer mal wieder geniale Lösungen präsentieren konnten, weil sie nicht eindimensional unterwegs waren. Um es mir auch noch mit den ganz seichten Gemütern zu verscherzen, möchte ich mit dem Hinweis auf Marc Aurel enden, der in seinen Selbstbetrachtungen sinngemäß zu dem Schluss kam, dass man dem Gegner zuhören sollte, denn es könnte ja durchaus richtig sein, was dieser sagt!

  5. Bernd Loewe | 25. Januar 2024 um 16:16 |

    Was Frau Janßen-Schönfelder schreibt, kann ich in einigen Punkten nachvollziehen.

    Mit den Montagstrommlern ins Gespräch kommen ist auf einer rationalen Ebene leider unmöglich,da werden einem derart grude Argumentationen entgegen geschleudert,dass sich jegliche Diskussion erübrigt. Das sind meine persönlichen Erfahrungen.

  6. schwarzseher | 30. Januar 2024 um 9:09 |

    Frau Janßen Schönfelder sollte sich vielleicht mal das Tiktok Profil der Frau anschauen die Hr Glaser als Nazi geframed hat.Fr Weidel als Präsidentin ist da nur eine Geschichte.Diese Truppe tut so als würde sie für Frieden demonstrieren…Am Samstag alle auf den Rathausplatz gegen Rechts.

  7. Martina Janßen-Schönfelder | 30. Januar 2024 um 14:44 |

    Die Frau Janßen-Schönfelder wird sicherlich nicht auf Tiktok oder einem anderen Format öffentlicher Zurschaustellung von mehr oder weniger grenzdebilen oder merkwürdigen Verhaltensweisen schauen, was irgend jemand so von sich gibt oder schlimmer noch zeigt!
    In der Sache ändert es nicht das Geringste: Niemand steht über dem Gesetz und ein pauschales Urteil über eine Gruppe in dieser Form ist anmaßend und erfüllt eventuell einen Straftatbestand.
    Framen ist ja gerade ziemlich modern und zeigt, dass meine Meinung über so Leute wie den Schwarzseher der Wahrheit ( also meiner!) doch recht nahe kommen:
    Wer seine Informationen auf diese Weise zusammen sucht, scheint tatsächlich einige Probleme mit dem Verständnis über unser Grundgesetz und Justizwesen zu haben. Die Frau darf natürlich Frau Weidel für eine gute Kanzlerin halten, so wie andere Leute eben Herrn Scholz für den besten Kanzler halten. So lange eine Partei nicht verboten ist, darf man diese Partei wählen.
    Wer natürlich nur die WAZ, Ruhrkanalnews und Tiktok auf dem Schirm hat und meint, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk uns umfassend und ohne ideologische oder politische Tendenzen informiert, der hat mein Mitleid nicht verdient.
    Wer wissen möchte, ob eine Partei verfassungsrechtlich nicht tragbar ist, der liest, was Verfassungsrechtler dazu sagen. Wer den Politikern abnimmt, was sie sagen, der bekommt eben was er verdient und der macht sich, wie schon bei Corona, zum Erfüllungsgehilfen der einen oder anderen Seite, aber was schreibe ich hier? Vergeblich!
    Wer nicht begriffen hat, dass Medien und Parteien gerade dabei sind, die eine andere, den Machterhalt gefährdende Partei, mit allen zur Verfügung stehenden Mechanismen zu diskredtitieren, der glaubt auch, dass die Antifa eine gewaltfreie Lösung von Problemen bevorzugt.
    Mir geht es hier nicht um irgendeine politische Bewertung, was sicher viele nicht verstehen können, sondern um die Art und Weise, wie angebliche Demokratiebewahrer die Demokratie mit Füßen treten, weil sie Mechanismen der Verleugnung, der Lüge und der Aufhetzung anwenden, um an der Macht zu bleiben.
    Und noch was: Eure Zahlen stimmen nicht. Die Polizei nennt andere und das nicht nur bei dieser Demo, sondern auch bei anderen Ereignissen.

  8. Bernd Loewe | 30. Januar 2024 um 15:19 |

    Auf Platz 1 der AfD Liste zur Europawahl steht Maximilian Krah. Der fasste den grundlegenden inhaltlichen Konsens der AfD so zusammen: „Kein Klima, sondern Wohlstand. Kein Gender, sondern Familie. Keine Einwanderung, sondern Volk.“

    Darüber hinaus ist Remigration der Partei keine Fremdwort, findet man im Parteiprogramm.

    Am kommenden Samstag ab 13 Uhr findet ab Hattinger Rathaus eine Demonstration statt, gegen Rechts, für Demokratie, für Vielfalt.

    Hoffentlich kommen viele Menschen, denn eine Partei die den Faschisten Höcke stützt, ist in weiten Teilen antidemokratisch.

  9. Barteczko/Strohdiek | 30. Januar 2024 um 18:03 |

    Liebe Frau Janßen-Schönfelder, bitte ignorieren Sie unseren Kanal. Da wir weder käuflich zu erwerben sind bzw. Sie einen Obolus zu entrichten haben, um uns zu abonnieren, klicken Sie doch einfach weiter, wenn wir so die Demokratie mit den Füßen treten. Niemand zwingt Sie dazu, uns zu lesen.

  10. Martina Janßen-Schönfelder | 30. Januar 2024 um 20:16 |

    Liebe Herren Strohdieck und Barteczko,
    das muss dieser von Meinungsfreiheit und Toleranz getragene offene gesellschaftliche Zusammenhalt sein, den Sie mir gerade vorführen, indem Sie mir die Tür weisen, weil ich mich ihren Meinungen nicht anschließe. Danke dafür und was will man mehr als einen Diskussionsgegner, der sich selber zerlegt.
    Ich bevorzuge es, weiterhin mitzulesen und mich zu äußern, wenn ich etwas für falsch erachte. Sollte das ein Problem für Sie darstellen, dann müssen Sie mich wohl richtig ausgrenzen, indem Sie meine Kommentare sperren. Wie auch immer Sie entscheiden, es bleibt ein unangenehmer Nachhall auf Ihre Antwort im Raum. Und lesen Sie doch mal ein gutes Buch über den Faschismus, seine Methoden und Mechanismen, damit wir auf Augenhöhe miteinander kommunizieren können. So ist das doch nur albern und führt zu Unstimmigkeiten und Vorwürfen. Ich meine es durchaus ernst, denn ich rede ja auch mit denen, deren Verhalten ich als denkbar ungeeignet für einen offenen Diskurs betrachte! Um es mit einem Meister in der Kunst der Diskussion zu sagen: Isch habe fertig :-)))))

  11. Barteczko/Strohdiek | 30. Januar 2024 um 20:25 |

    Wir weisen niemanden die Tür! Wenn dem so wäre, könnten wir die Antworten sperren. Nutzen Sie doch einfach Ihre Toleranz, unsere Arbeit so zu nehmen, wie wir es auf unserem Portal als richtig empfinden. Hat auch etwas mit Meinungsfreiheit zu tun, in diesem Fall mit unserer.

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