WENN ZEICHNUNGEN GREIFBAR WERDEN

Greifbare Zeichnung (Foto: Stadt Hattingen)

Hattingen- Wiener Geflecht, Mangrovenbäume und portugiesische Architektur. Diese Kontraste funktionieren auch gemeinsam und sind ab Freitag, 23. Februar 2024 im Stadtmuseum zu sehen. Dort eröffnet die neue Ausstellung „Works“ von Brigitte Dams. Die Düsseldorfer Künstlerin setzt sich vor allem mit formalen Prinzipien der Rasterung und Strukturierung auseinander. Daraus entstehen Werke verschiedenster Techniken, wie Skulpturen, Installationen und Collagen. Insbesondere die Wahl der Materialien sticht ins Auge, denn die Künstlerin verwendet verschiedene Alltagsgegenstände, wie Fahrradschläuche, Gurtbänder und Kabel. Los geht es am Freitag um 19 Uhr mit einer Vernissage. Die Besuchenden können sich sowohl auf aktuelle Arbeiten als auch auf Werke der letzten 20 Jahre freuen.

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„Mich interessieren vor allem Strukturen und Netzwerke der Welt. Die Verbindung von Mikro- und Makrokosmos – eben das, was das Universum zusammen hält,“ erklärt Brigitte Dams. Ihre Inspiration zieht die Künstlerin vor allem aus der Pflanzenwelt, der Architektur aber auch aus menschlichen Begegnungen, die sie auf ihren zahlreichen Reisen erlebt. Ein Schlüsselerlebnis war der Blick aus dem Flugzeug auf die Landschaft Brasiliens. Die Linien der Flüsse erinnerten sie an menschliche Adern, die strukturierte Landschaft an die Anatomie von Zellen. „Wurzeln, Fassaden, menschliche Interaktionen – alles ist in ähnlichen Mustern strukturiert“, so Dams, die all diese Erfahrungen gleichsam in ihre Kunstwerke einfließen lässt.

Neue Ausstellung von Brigitte Dams im Stadtmuseum

Begonnen hat alles mit Tusche-Zeichnungen von in sich verschlungenen Strukturen auf Papier. „Die Zeichnungen waren mir aber zu sehr an die Fläche gebunden. Daher suchte ich einen Weg, um sie greifbarer zu machen und in den dreidimensionalen Raum zu transportieren – also dem Kunstwerk eine Art neuen Aggregatzustand zu verleihen,“ erläutert die Künstlerin. Aus diesem Gedanken heraus entstehen beispielsweise Collagen aus vielen überlagerten Papierschichten, großflächige Verwebungen im Stile des Wiener Geflechts oder Verkettungen von Gummischläuchen, die wie die Wurzeln eines Mangrovenbaums von der Decke hängen.

„Wir trafen uns bei einer Ausstellung hier in Hattingen. Ich war fasziniert von ihren Arbeiten und dem Gedanken, Materialien ein neues Leben einzuhauchen, wodurch unsere Kooperation entstand“, erklärt Gudrun Schwarzer-Jourgens, Leiterin des Stadtmuseums Hattingen.

Museumsleiterin Gudrun Schwarzer-Jourgens und die Künstlerin Brigitte Dams (Foto: Stadt Hattingen)

Für ihre Werke erlernte Dams eigens traditionelle Handarbeitstechniken, wie das Weben und Flechten, und kombiniert somit das Traditionelle mit dem Modernen, aber auch das Industrielle mit dem Natürlichen.

Die Ausstellung wird am Freitag, den 23. Februar 2024 um 19 Uhr durch den ersten stellvertretenden Bürgermeister Rainer Sommer eröffnet. Im Anschluss wird es ein Gespräch zwischen der Künstlerin und dem Kunstwissenschaftler Dr. Emmanuel Mir geben.