Essen/Hattingen – Vor der II. Großen Strafkammer beim Landgericht Essen beginnt am kommenden Mittwoch (23. August 2023) der Prozess gegen einen 43-jährigen Hattinger. Der Prozess beim Schwurgericht ist öffentlich.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den Hattinger des versuchten Mordes, der gefährlichen Körperverletzung, der versuchten Nötigung, der Beleidigung und eines Verstoßes gegen das Gewaltschutzgesetz.
Mann schnitt seiner Frau das Gesicht auf
Am Donnerstag, 23. Februar 2023, ereignete sich die blutige Tat auf dem Weg zwischen Nordstraße und Otto-Wohlgemuth-Weg.
„Wir hörten Hilfeschreie einer Frau und sahen dann sehr viel Blut“, sagte kurz nach der Tat eine Anwohnerin zu ruhrkanalNEWS. Zeugen dieser Tat kamen der Frau zur Hilfe, die später erstversorgt und schwer verletzt ins Krankenhaus transportiert wurde.
Nach bisherigen Erkenntnissen soll ein Ehestreit zwischen dem angeklagten Hattinger und seiner Ehefrau vorangegangen sein.
Schon Ende Januar 2023 kam es zwischen den Eheleuten zu einem heftigen Streit, bei dem der Angeklagte mit einem hölzernen Zeitungsständer gegen Rücken und Kopf seiner Frau schlug. Dabei wurde die Frau durch Hämatome und Prellungen verletzt.
Der Angeklagte erhielt anschließend ein Rückkehrverbot in die Wohnung und es gab eine Gewaltschutzanordnung des Familiengerichtes in Hattingen gegen ihn.
Ehefrau lebensgefährlich verletzt – Ehemann in Untersuchungshaft
Der Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft dann beschlossen haben, seine Ehefrau zu bestrafen und passte diese auf dem Rückweg nach Hause ab. Er zeigte ihr ein Messer in seiner Hand, ergriff sie und stach im Beisein der gemeinsamen Tochter auf das Gesicht und den Kopf der Ehefrau ein.
Da Anwohner und Passanten aufmerksam wurden, versetzte der Angeklagte der Geschädigten noch einen letzten Schnitt am Hinterkopf und trat sodann die Flucht an. Der 43-jährige Hattinger stellte sich einige Tage später der Polizei und befindet sich aktuell immer noch in Untersuchungshaft.
Die Geschädigte wurde ins Krankenhaus gebracht und notoperiert. Der Umfang der Verletzungen war laut Staatsanwaltschaft akut lebensgefährlich.
Die Polizei suchte erstaunlicherweise noch drei Monate nach der Tat mit Aufrufen nach etwaigen Zeugen dieses Tatgeschehens.
Urteil Mitte November
Sieben Verhandlungstage hat das Schwurgericht des Landgerichtes in Essen für diesen Mordprozess eingeplant. Mit einem Urteil wird Mitte November gerechnet. RuhrkanalNEWS berichtet weiterhin über den Prozessverlauf.