Aus der Region- Frei nach Johann Wolfgang von Goethe gilt auch für den Ruhrverband: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“. Die ersten warmen Sommertage haben gezeigt, dass Freizeitaktivitäten an den Stauseen und Talsperren des Ruhrverbands nach wie vor im Trend liegen. Hinzu kommt, dass das NRW-Umweltministerium den Badestellen an den Talsperren des Ruhrverbands erneut eine „ausgezeichnete“ Wasserqualität bescheinigt hat. Warum also nach Mallorca, Kreta oder Sardinien fliegen?
NRW-Umweltministerium bescheinigt Talsperren-Badestellen „ausgezeichnete“ Wasserqualität
Die Badestelle Seaside Beach Essen am Baldeneysee wurde mit „gut“ bewertet. Als Flussbadestelle hat diese ein erhöhtes Risiko für kurzzeitige Grenzwertüberschreitungen bei der Keimbelastung. Deshalb wurde für die erste offizielle Badestelle an der Ruhr seit über 40 Jahren ein Frühwarnsystem entwickelt, das bei stärkeren Niederschlägen automatisch ein Badeverbot auslöst, um eine Gesundheitsgefährdung der Badegäste auszuschließen. Dieses Frühwarnsystem hat sich so gut bewährt, dass auch in diesem Jahr eine gute Einstufung erreicht werden konnte. Der Frühwarnalgorithmus findet übrigens auch an der seit 2022 in Betrieb gegangenen Badestelle an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen Anwendung.
Einen detaillierten Überblick über die nach der EG-Badegewässerrichtlinie ausgewiesenen Badestellen in NRW bietet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in einer interaktiven Karte. Außerdem können sich Erholungssuchende auf der Website des Ruhrverbands informieren, an welchen Stellen das Baden möglich ist. Bitte beachten: Außerhalb der ausgewiesenen Bereiche darf nicht geschwommen werden. Auch entsprechende Beschilderungen an den Seen und die jeweiligen Touristik GmbH geben Auskunft.
Baden geht immer
Aber was bieten die Talsperren und Stauseen im Ruhreinzugsgebiet sonst noch an Freizeitmöglichkeiten? Wie wäre es mit Kultur und Geschichte, zum Beispiel mit einem (geführten) Rundgang durch die „Historische Sammlung der Ruhrwasserwirtschaft“, bei dem es viel über die Geschichte der Ruhr zu erfahren gibt?
Hier erfahren Groß und Klein unter anderem, wie sich die Ruhr von einer „schmutzigen Industriebrühe“ zu einem der saubersten und idyllischsten Flüsse Deutschlands entwickelt hat. Sehenswert ist auch die Ausstellung über das Fischliftsystem am Essener Baldeneysee. Hier wird ausführlich erklärt, warum Fische wandern und warum sie in Essen einen Fischlift benutzen. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie es „im Inneren einer Talsperre“ aussieht, kann sich zu einer Führung an der Möhne-, Henne-, Sorpe- oder Biggetalsperre anmelden. Alle Informationen zu Ausstellungen und Führungen gibt es auf der Internetseite des Ruhrverbands.
Entspannung im Revier
Auch an den Ruhrverbandsstauseen lässt es sich gut entspannen: Neben zahlreichen kulinarischen Angeboten kann man hier auch etwas für sein körperliches Wohlbefinden tun. Neben Kanu- und Ruderbegeisterten nutzen auch viele Seglerinnen und Segler sowie Stand-up-Paddler das kühle Nass bei Bochum, Essen, Hagen, Wetter und Co.
Wer es gemütlicher mag, lässt sich einfach über die Seen schippern: Auf dem Baldey-, Hengst-, Harkort- und Kemnader See werden Fahrgast- und Ausflugsschiffe angeboten. Einige Schiffe wurden in den letzten Jahren übrigens auf Elektroantrieb umgerüstet.
Auch auf der Bigge, der Henne, der Sorpe und der Möhne verkehren Fahrgastschiffe. Aber auch sonst bieten die Sauerland-Talsperren jede Menge Freizeitmöglichkeiten. Ob Spielplätze für die Kleinen, Skateparks für die Mittleren oder Actionangebote für die Großen – die Sauerland-Seen bieten ein reichhaltiges Freizeitangebot, das per Internet abgerufen werden kann.
Tipp des Ruhrverbands
Wer Abkühlung und Nervenkitzel miteinander verbinden möchte, sollte die „Blob Base Biggesee“ ausprobieren. Dort dient ein großer, mit Luft gefüllter Schlauch als Wasserkatapult, mit dem man meterhoch in die Luft geschleudert wird, bevor man ins kühle Nass eintaucht. Darüber hinaus ist das Sauerland ein Paradies für Wanderer, Angler und Radfahrer. – Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
Tiere leider nicht erlaubt
Die Gemeingebrauchsverordnung der Bezirksregierung Arnsberg regelt alle Aktivitäten, die an und auf den Talsperren des Ruhrverbands erlaubt sind. Das „Baden“ von Tieren gehört nicht zum dort aufgeführten Gemeingebrauch und ist daher nicht erlaubt. Hinzu kommt, dass die Tiere auch gar nicht ins Wasser gelassen werden dürfen, denn auch für Menschen ist das Baden in den Talsperren nur an ausgewiesenen Badestellen erlaubt, an denen wiederum Tiere nicht zugelassen sind.