Hattingen- Legosteine führen in vielen Haushalten ein Keller- und Dachbodendasein – die Kinder sind groß, das Spiel- und Konstruktionsmaterial hat ausgedient, ist zum Wegwerfen aber viel zu schade. Im Ennepe-Ruhr-Kreis wartet auf Steine wie diese eine neue Aufgabe: Sie sollen einen bunten Beitrag liefern, damit Einzelhandel und Gastronomie barrierefreier betreten werden können.
Der Startschuss für das Projekt fällt in drei Geschäften in Hattingen. Für das Wollgeschäft Maschenprobe, den Optiker Sehenswert und die Schmuckmanufakur Brune bauen Betreute und Bewohner der Lebenshilfe Hattingen kleine Rampen. Aus Lego, ausschließlich aus Lego.
Mit Lego Barrieren abbauen
„Natürlich“, so Paul-Philipp Itzek, Inklusionsbeauftragter der Kreisverwaltung, „können mit den Steinen nicht alle Barrieren überwunden werden. Beispiele aus Köln und Frankfurt, Hanau und Bielefeld zeigen aber: Für einzelne Stufen oder auch Kanten ist die Lego-Lösung nicht nur bestens brauchbar. Im Vergleich zu Rampen aus Holz oder Aluminium sehen sie auch viel bunter aus.“
Weitere Vorteile
Da die Rampen nicht fest verbaut sind, ist ein Bauantrag unnötig. In Höhe, Farbe und Muster können sie sehr individuell gestaltet werden. Dank ihrer Leichtigkeit sind sie einfach zu handhaben, schnell an- und abgelegt.
Startschuss in Hattingen
Das Einzelhandelstrio in Hattingen soll nur der Aktionsanfang sein. Ziel ist es, mit Lego möglichst viele Orte im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis zugänglicher zu machen. Interessierte Einzelhändler oder Gastronomen können sich ab sofort bei den Initiatoren melden. Perspektivisch kommen als Baustellen für die Rampen neben der Lebenshilfe auch Schulen – im Rahmen von Projekttagen – oder Vereins infrage.
Um ausreichend Material zu haben, bitten die Initiatoren des Projekts ab sofort um Steinspenden. Angenommen werden sie von der Lebenshilfe Hattingen e.V., möglich ist eine persönliche Abgabe oder das Zusenden per Post. In beiden Fällen lautet die Adresse Augustastraße 8, 45525 Hattingen. Ansprechpartner für Rückfragen per E-Mail oder Telefon sind Anke Jost (02324/6857012) von der Lebenshilfe und Paul-Philipp Itzek (02336/93 2257) von der Kreisverwaltung.