„HATTINGEN FÜR VIELFALT UND DEMOKRATIE“ IN SICHTWEITE DES AUTOKORSOS

„Hattingen für Vielfalt und Demokratie“ (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Als die Demo heute (18. Februar 2024) gegen 14 Uhr vor dem Rathaus beginnt, haben sich, trotz des schlechten Wetters, rund 400 Menschen eingefunden. Und sie erleben mal wieder den einzigen Wermutstropfen der Veranstaltung: Eine peinlich schlechte Tonanlage. Warum es den Organisatoren nicht möglich ist, technisch versierte Menschen anzusprechen, die ihnen helfen können und wollen, bleibt ihr Geheimnis. Auch Menschen, die eloquente Reden halten können, scheinen nicht erwünscht zu sein.

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Nach zwei schon in wenigen Metern nicht mehr zu verstehenden Redebeiträgen setzen sich die Teilnehmer in Bewegung. Sie steht unter dem Motto „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“. Unterwegs stoßen noch mehr Menschen dazu. Zwischenzeitlich sind nach Beobachtungen unserer Redaktion bis zu 800 Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus und für Demokratie positionieren. Sie machen das an diesem Sonntag in der Nordstadt, also auf einer anderen Route als bei der vorangegangenen Demo.

Am Rathaus waren etwa 400 Teilnehmer:innen, später wurden es fast doppelt so viele (Foto: RuhrkanalNEWS)

Gleichzeitig fährt ein Autokorso durch Hattingen. Hier sind die Teilnehmenden zu einem großen Teil die Menschen, die inzwischen seit Jahren fast jeden Montag die Hattingerinnen und Hattinger mit ihrem Geschrei in den Wohngebieten nerven. Obwohl die Kennzeichen darauf schließen lassen, dass einige Teilnehmerfahrzeuge weite Anfahrtswege hatten, bleibt es bei lediglich 18 Autos, die im Korso mitfahren. Als die RuhrkanalNEWS Redakteure die Demo sehen, sitzt in mehreren Wagen lediglich eine Person.

Die RuhrkanalNEWS-Redaktion zählte 18 Fahrzeuge beim Autokorso (Foto: RuhrkanalNEWS)

Wenn montags wieder die „reguläre“ Demonstration stattfindet, wird für die Bürger:innen entlang der Demoroute ein Schutz- und Ruheraum im Bürgerzentrum Holschentor angeboten. Hier können die Anwohner:innen, die den wöchentlichen Lärm nicht mehr ertragen, die Zeit überbrücken. Von 17 bis 21 Uhr wollen die Organisator:innen einen Raum der Ruhe bieten und die Beschwerden dokumentieren.

An Sonntag kommen sich die beiden Demos bis auf Sichtweite nah. Das ist vonseiten der Organisator:innen der „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“ Kundgebung ausdrücklich so gewünscht. Sie wollen schließlich zeigen, was sie vom Autokorso und ihren Zielen halten. Das ist ihnen gelungen, ohne dass es dabei zu Schwierigkeiten kommt.

9 Kommentare zu "„HATTINGEN FÜR VIELFALT UND DEMOKRATIE“ IN SICHTWEITE DES AUTOKORSOS"

  1. Bernd Loewe | 18. Februar 2024 um 22:07 |

    Eine großartige Laufdemo! Trotz Schietwetter eine beeindruckende Teilnehmerzahl. Ein deutliches Signal gegen Rechts an die wenigen strammen Marschierenden, dass HattingerInnen für andere Werte einstehen.

    Jetzt braucht die Gruppe „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“ für ihre hervorragende Arbeit nur noch einen Sponsor für eine kraftvolle Lautsprecheranlage.

  2. „Wenn montags wieder die „reguläre“ Demonstration stattfindet, wird für die Bürger:innen entlang der Demoroute ein Schutz- und Ruheraum im Bürgerzentrum Holschentor angeboten.“ Diese Idee halte ich für einen unverschämten, bürokratischen Zynismus. Stattdessen sollte der Montagskorso endlich untersagt werden. Aus dem AfD Neujahresempfang im historischen Rathaus zu Münster (30.000 Gegendemonstranten) habe ich gelernt, dass es darauf ankommt, rechtzeitig architektonische Symbole mit einzubeziehen: bei uns wäre es das Alte Rathaus am Untermarkt. Frau Holle bekam da unlängst eine phantastische Lautsprecher-Anlage zur Verfügung gestellt. Ich sehe die Stadt Hattingen allmählich in der Pflicht, dasgleiche für die bunte Demokratie-Bewegung zu tun.

  3. Bernd Loewe | 19. Februar 2024 um 8:29 |

    Didi van Frits:

    Grundsätzliche Zustimmung.

    Aber den Ruheraum halte ich weder für bürokratisch, noch für Zynismus. Vielleicht sogar ein Zeichen, woraus sich endlich mehr Bewusstsein über die Problematik des Lärms der Trommler entwickeln könnte?

  4. Bernd Loewe (und andere vielleicht Mitlesende) – Ich glaube nicht, dass es sich hier um die „Problematik des Lärms der Trommler“ handelt, sondern um eine seit Monaten bestehende politische Provokation von rechts. Keinesfalls stimmt es, dass es sich hier um „rhythmische Spaziergänge“ handele, wie andernorts das Montagsgeschehen höhnisch ummantelt wurde. Meine jüdischen Freunde, die als Jugendliche kurz vor Kriegsausbruch 1939 Hattingen heimlich des Nachts verlassen mussten, um der Deportation zu entgehen, wären entsetzt, wenn sie das Geräusch der Trommeln wieder erleben müssten (mehr in meinen Büchern). Es ist eine politische Einschüchterungskampagne. Es muss ein Ende haben, dass Hattingen zum Wallfahrtsort für nationalistische Aufmärsche entwickelt wird.

  5. Immanuel Kant | 19. Februar 2024 um 10:23 |

    Sehr gut gefallen habt mir besonders die Vielfalt der Deutschen Bundesflaggen.
    Meinen höchsten Respekt gilt aber der Redaktion, die durch schieres Beobachten – also nicht durch zählen der Teilehmner – auf die Anzahl der Gutenden geschlossen hat, wobei zwischenzeilich bedeutet, dass sich die Laufdemo wohl hauptsächlich durch einen Kommen und Gehen auszeichnete.

  6. Bernd Loewe | 19. Februar 2024 um 12:00 |

    Didi van Frits:

    Wenn ich mich auch „nur“ zum Lärm geäußert habe, wir sind gar nicht auseinander.

  7. Immanuel Kant | 19. Februar 2024 um 14:12 |

    Sehr gut gefallen hat mir die Vielfalt an Deutschen Bundesflaggen.

  8. Regina Sellerberg | 19. Februar 2024 um 16:43 |

    Ich schließe mich der Meinung von Didi von Fritz an.

  9. Bernd Loewe | 19. Februar 2024 um 20:08 |

    Immanuel Kant:
    Ob 400, 600 oder 800 Teilnehmer, gegen die Handvoll „Wächter der Demokratie„ ein eindeutiges Zeichen der Hattinger Stadtgesellschaft.

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