TOM (14): „ES IST WICHTIG AUF DIE STRASSE ZU GEHEN!“

Demo für Vielfalt und Demokratie (Foto: Tom K.)

Tom (14) besucht das Gymnasium an der Waldstraße und hat bei uns ein Praktikum absolviert. Für RuhrkanalNEWS schildert er seine Eindrücke der gestrigen Demo für Vielfalt und Demokratie aus Sicht eines Hattinger Jugendlichen.

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Hattingen – Am Sonntag (18. Februar 2024) hat erneut das Bündnis „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“ zu einer Laufdemo aufgerufen. Nach Angaben der Polizei liefen rund 400 Menschen bei der Demonstration mit, um ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rassismus und für Vielfalt und Demokratie zu setzen. Nach eigenen Zählungen waren es an einer Kreuzung aber sogar über 600. Auf der Gegenseite fuhren 18 Autos im Autokorso, mit schrecklich nervigen Lautsprecherdurchsagen. 
Auch Luisa (14) läuft bei jeder Demonstration gegen Rechts mit. Sie ist im Jugendparlament und besonders schlimm findet sie die Montagsspaziergänger. Das Jugendparlament beteiligt sich regelmäßig mit Reden und Redebeiträgen, so auch Luisa in ihrer Rede bei einer der Demonstrationen für Vielfalt und Demokratie.

Rede von Luisa (Ausschnitt)

„Meine erste Begegnung mit den Montagsspaziergängern war vor ein paar Jahren, als sie jeden Abend bei mir zuhause vorbeigelaufen sind. Damals hatten meine zwei Jahre jüngere Schwester und ich immer Angst, wenn wir an ihnen vorbeilaufen mussten. Wir haben immer gewartet, bis sie weg waren und sind dann erst reingegangen. Wir fanden die Demos immer zu laut und Angst einflößend. Heute weiß ich, dass Demos wichtig sind und auch mal laut sein dürfen. Wichtig ist, zu wissen, mit wem man demonstriert, denn auf einer Demo zählt nicht, was man selbst als einzelne Person denkt, sondern was die Mehrheit der Mitdemonstrierenden denkt und wofür man demonstriert. Deshalb gibt es keine Rechtfertigung dafür mit Rechtsextremisten, Faschisten und Verfassungsfeinden zu demonstrieren. Es gibt ebenfalls keine Rechtfertigung dafür, auf einer Demo in der Öffentlichkeit den Hitlergruß zu machen oder den Nachruf einer Nationalsozialistin auf Facebook zu posten, sowie die Montagsspaziergänger es machen. So etwas kann, will und werde ich nicht verstehen.“ 

Ich bin ganz Luisas Meinung und finde es wichtig, auf die Straße zu gehen und bei der Demonstration für Vielfalt und Demokratie mitzulaufen. Die Organisation weiß leider erst immer ein paar Tage vorher Bescheid und versucht dann aber so viel wie möglich Werbung zu machen. Sie haben einen E-Mail-Verteiler, auf dem sie die Menschen, die ihre E-Mail-Adresse angegeben haben, so früh wie möglich kontaktieren. 

Wenn auch ihr keine Demonstration verpassen wollt, hier der Link zur Facebook-Seite.

Fotostrecke von Tom:

Die Demonstrationen sind gut organisiert, nur hat mir heute eine Rede oder Ansprache zu den Demonstranten gefehlt. Ich würde mir wünschen, dass mehr kommuniziert wird und nicht nur gelaufen. Heute gab es keine Lautsprecher und man konnte nur schlecht verstehen, was vorne gesagt wurde. Ich würde mich freuen, wenn das in Zukunft verbessert wird. 

Was aber jedes Mal sehr gut gelungen ist, sind die Plakate. Es sind immer sehr gute und kreative Sprüche dabei und ich finde es super, wenn Leute Plakate anfertigen. Da sie aber nicht alle immer so gut zu sehen sind, habe ich ein paar Fotos davon gemacht.

Vielen Dank an alle, die trotz des Regens am Sonntag auf die Straße gegangen sind, um sich für Vielfalt und Demokratie einzusetzen. 

Tom, 14 Jahre

4 Kommentare zu "TOM (14): „ES IST WICHTIG AUF DIE STRASSE ZU GEHEN!“"

  1. schön, dass hier nun auch Jugendliche zu Wort kommen und ihre Sicht darstellen können…

  2. Find ich auch gut. Super Artikel.

  3. Find ich auch gut. Super Artikel.

  4. Angelika Wolf | 24. Februar 2024 um 21:01 |

    Moin – ja es ist enorm wichtig,dass wir Hattinger Bürger für Demokratie – Meinungsvielfalt und
    Menschenrechte demonstrieren.Ich habe mir die s.g. Montagsdemonstranten auch schon mehrfach angeschaut und auch anhören müssen.Sie sind offenbar sehr gut organisiert und nutzen statt persönlich auf der Strasse zu laufen nun auch Autokorsos.Neulich, als viele vom bunten Hattingen in Ennepetal demonstrierten, waren im Reschop Innenhof 2 PKW aufgestellt worden. Auf dem einem Autodach, 3 grosse Lautsprecher – mit durchdringender, sehr lauter Dauerbeschallung.Inhalte u. a. Kritik an der Bundesregierung,Forderung nach Neuwahlen etc.Dazu wurden 4 grosse Transparente aufgestellt – hintereinander und beidseitig im Durchgang vom Reschop Platz bis zur Hegerstr, so das Passanten rechts und links davon dicht daran vorbei gehen mussten.Auf den Tranparenten u.a.Collagen mit verschiedenen Kriegsbildern, Politikerköpfen etc. Ohne Text – die Bilder wirkten auf mich angstmachend.Es standen c.a. 8 Menschen ohne Infostand bei diesem Szenario.Ich wollte zuerst mit denen sprechen , habe es dann aber sein lassen.Habe mir das 20 Minuten lang angesehen – kein Passant hat sie angesprochen. Viele hasteten rasch vorbei – es regnete und war kalt.Mein Eindruck : Alles im Rahmen der Demonstrationsfreiheit. Aber – wer erlaubt beim Anmelden dieser Kundgebung diese sehr laute Lautsprecherbenutzung? Es schallte bis zum Busbahnhof und die Hegerstrasse hoch.Ich habe direkt bei der Polzei Hattingen in der Hauptwache persönlich nachgefragt, ob das Spektakel angemeldet sei.Die diensthabende Beamtin sagte dem sei so. Alles rechtens und die Polizei habe das im Blick. Vor Ort hatte ich keine Polizei gesehen.Wir sollten auf künftigen Demos auch unseren Forderungen z. B. mit Megaphonen nachdruck verleihen.Diese Schallverstärker sollten mit beantragt werden bei der Demoanmeldung.Dazu Texte mit den Parolen – ausgedruckt für die Demonstranten.Ebenso sollte es zu Beginn und evtl.am Ende einer Demo eine erhöhte Bühne mit einer guten Lautsprecheranlage geben, um von Allen auf dem Rathausplatz gesehen und gehört zu werden.Der Seiteneingang des Rathauses ist ungeeignet als Bühne.Dies ist meine Meinung zur Lage – wie gesagt, ich möchte wissen wer dieses o.g. Szenario genehmigt hat und wer uns dann eventuell Megaphone verbietet ( wegen Lärmbelästigung,Ruhestörung etc.)Ich bin nicht der Meinung, dass nur der, der schreit Recht hat. Aber ich bin gegen stumme “ wir gehen spazieren demos“, an deren Spitze 2 Polizisten gehen- wie neulich geschehen.An die Spitze einer Demo gehören die Demonstranten – die Polizei kann gern 50 meter vorausfahren und hinten absichern – aber nicht die Demo anführen.

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