Hattingen/Schwelm- „Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt nach besten Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen Jedermann üben werde“, mit dieser Formel ist Olaf Schade (SPD) in der jüngsten Sitzung des Kreistages vereidigt worden. Der Eid wurde ihm von der stellvertretenden Landrätin Sabine Kelm-Schmidt (SPD) abgenommen.
Seine anschließende Rede nutzte der 47-jährige um Kreistag, Stadträte und Stadtverwaltungen, Verbände, Institutionen und Gesellschaften zu einer konstruktiven Zusammenarbeit auf Augenhöhe einzuladen.
„Die Herausforderungen, denen wir uns in den nächsten Jahren insbesondere auf den Feldern Flüchtlinge und Finanzen, Wirtschaft und demografischer Wandel stellen müssen, können wir nur gemeinsam bewältigen. Als Landrat und Leiter von Kreisverwaltung und Kreispolizeibehörde möchte ich hier meinen Beitrag leisten, bin aber selbstverständlich auf die größtmögliche Unterstützung angewiesen. Ich bin mir sicher: Je mehr sich mit Anregungen einbringen, desto erfolgreicher werden wir sein“, so Schade. Einer guten Idee sei es am Ende schließlich egal, wer sie gehabt habe.
„Zusammenarbeit mit den Städten vertiefen”
Ansatzpunkte sieht der Hattinger insbesondere in einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Städten. „Bereits Mitte nächster Woche werden Rats- und Kreistagsmitglieder mit den Spitzen der zehn kommunalen Verwaltungen beraten, was zum Nutzen aller machbar sein könnte und umgesetzt werden sollte“, skizzierte Schade die Zielsetzung des Solidarpakt EN genannten Vorhabens. Ein Experiment der Kooperation, für das es in dieser Form bisher noch kein Vorbild gebe. „Das aber gelingen kann, wenn sich alle darauf einlassen und pragmatische Wege gefunden werden.“ Im Fokus stehen dabei neben der Aufnahme und Integration der Flüchtlinge das Verzahnen der Arbeit der Verwaltungen, die Zusammenarbeit in der Jugendhilfe sowie die Wirtschaftsförderung und schnelles Internet.
Als Signal an die Städte will Schade die Information verstanden wissen, den Hebesatz der Kreisumlage für den Haushalt 2016 von zunächst geplanten 48 auf 46,9 Prozent zu senken. „Das damit verbundene Weniger an Überweisungen der Städte in die Kreiskasse gibt diesen ein zumindest kleines Mehr an Spielraum für ihren Etat.“ Grundsätzlich und nachhaltig sei die seit Jahren zu verzeichnete und von der Zahl der Flüchtlinge völlig unabhängige Unterfinanzierung der Kommunen aber nur durch Beschlüsse auf Bundes- und Landesebene zu lösen.
Abschließend versicherte der Landrat: „Auch wenn die mit den hohen Flüchtlingszahlen verbundenen Herausforderungen die Schlagzeilen bestimmen, werden wir andere wichtige Themen nicht unbeachtet lassen. Unser aller Ziel muss es sein, den Ennepe-Ruhr-Kreis für alle Menschen lebenswert und liebenswert zu gestalten. Ich bin mir sicher: Wir schaffen das. Gemeinsam.“