GREGOR GYSI IM INTERVIEW: „VIELE GLAUBEN AUTORITÄRE STAATEN SEIEN EFFEKTIVER“

Gregor Gysi (Die Linke) im Gespräch mit RuhrkanalNEWS-Redakteur Frank Strohdiek (Foto: Holger Grosz)

Hattingen- Gregor Gysi (Die Linke) ist für einen Vortag in der Stadt gewesen. In der Ev. Johannes-Kirchengemeinde in der Südstadt sprach er mit Martina Przygodda auf Einladung der Initiative „Ein KICK für Hattingen“. Selbstverständlich hat RuhrkanalNEWS die Gelegenheit genutzt und sich mit dem bekannten Politiker zum Interview verabredet. Das zentrale Thema des Gesprächs waren die hohen Umfragewerte rechter Parteien in Deutschland. Der eloquente Politiker und Jurist spricht offen darüber, dass nach der Wende Fehler gemacht wurden, die bis heute nachwirken. Das erklärt aus seiner Sicht die hohe Akzeptanz rechter und rechtsradikaler Positionen in weiten Teilen Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringen. „Vor dem Fall der Mauer haben Sie in der DDR außerhalbs Berlins, Dresdens und Leipzigs keine farbigen Menschen gesehen, keine Araberinnen mit Kopftuch“, fasst er die Ausgangssituation zusammen. „Hinzu kommt, dass sich viele im Osten von Westdeutschland übervorteilt sehen.“

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Für seine Partei sieht Gregor Gysi auf Dauer nur eine Chance: Sie muss sich demnach auf fünf Kernthemen rund um soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung der Geschlechter und die ostdeutsche Identität konzentrieren. Auf den Einwand, dass rechte Parteien in der Regel keine Lösungen anbieten, sondern mit ihrer „Wir sind dagegen“-Haltung durchkommen und zumindest bei den Umfragen auf Werte, die mit solider Arbeit nicht immer zu erreichen ist, kontert er trocken mit dem Hinweis, dass inhaltsleere Parolen ihm zu wenig für sein Selbstverständnis als Politiker sind.