WEIHNACHTSMARKT UM EINE ATTRAKTION ÄRMER

Der Feuerzangenbowlestand im Krämersdorf ist Geschichte (Foto: Pe Sturm)

Hattingen – Hattingen-Marketing hat dem seit 15 Jahren zur Weihnachtszeit aufgestellten Feuerzangenbowlestand im Krämersdorf eine Absage erteilt. Eine beliebte Weihnachtsmarkt-Attraktion und Publikumsmagnet im Krämersdorf ist damit Geschichte. Zahlreiche Fragen bleiben offen.

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Die langjährige Betreiberin Bigggi Sturm (Bigggi mit 3 „g“) verstarb nach langer Krankheit im März diesen Jahres. Durch die schwere Krankheit gezeichnet, konnte Sie schon 2021 den Feuerzangenbowlestand nicht mehr betreiben und wurde schon damals erfolgreich durch ihren Ehegatten und den jetzigen Betreiber Pe Sturm vertreten. „Der Feuerzangenbowlestand war schon immer ein Familienunternehmen, geführt von uns beiden, unseren Kindern und unseren Angestellten“, so Pe Sturm und fügt weiter an: „nach der Corona Absage 2020 und den widrigen Umständen 2021 wollten wir 2022 wieder so richtig durchstarten, denn der Erfolg gab uns Recht weiter zu machen, schon alleine als Andenken an meine Frau“.

So kannte man Bigggi. Immer für einen Weihnachts-Scherz zu haben (Foto: RuhrkanaklNEWS)

Dem „neuen Chef“ des Feuerzangenbowlestand Pe wurde auf der Jahreshauptversammlung des Marketing-Vereins signalisiert, den Stand auf dem Krämersdorf weiter betreiben zu dürfen. Daraufhin trat der Betreiber dem Hattingen-Marketing Verein bei und wurde Mitglied. Ende Juni erhielt der Betreiber dieses Standes die Information, dass er sich erstmal bewerben müsse, den offiziellen Bewerbungsbogen will er am 10. August erhalten haben. Die Zusage von Hattingen Marketing, eine Entscheidung über die diesjährige Genehmigung wegen der erforderlichen Planungssicherheit bis zum 20. September zu erhalten, wurde nicht eingehalten. Eine Absage erhielt der Betreiber erst am 26. September. „Viel zu spät um sich um einen anderen Weihnachtsmarkt-Standort zu bewerben“, so Pe Sturm.

„In der Vergangenheit war zu Recht die Feuerzangenbowle auf dem Krämersdorf eine beliebte Attraktion des Weihnachtsmarktes. Dies wurde durch die Anerkennung als schönster Weihnachtsstand zum Ausdruck gebracht. Nach dem Tod der früheren Betreiberin gab es nun für den bevorstehenden Weihnachtsmarkt zwei Bewerbungen. Nach Abwägung und interner Beratung haben wir uns für einen der beiden Bewerber entschieden“, so der Geschäftsführer von Hattingen Marketing Georg Hartmann.

Harte Kriterien für eine Zusage

In dem Ablehnungsschreiben an den Betreiber wurden Kriterien aufgeführt, die seine Teilnahme am Hattinger Weihnachtsmarkt nicht mehr möglich machen. So heißt es u.a. dass man nach Attraktivität auswählt, die Anziehungskraft des Publikums abwägt, den Zustand des Geschäftes beurteilt, die Art und Weise wie das Geschäft betrieben wird sowie die Sachkenntnis des Betreibers einschätzt:

(..) „Auch wenn das Warenangebot einer Feuerzangenbowle eine Besonderheit darstellt, so kann nach sachlich gerechtfertigter Abschätzung der genannten Auswahlkriterien, keine Zusage für den Nostalgischen Weihnachtsmarkt erteilt werden,“ hört man von Hattingen Marketing.

„Nostalgischer Weihnachtsmarkt“?

Erstaunlich ist, dass dem Betreiber schriftlich von Hattingen Marketing mitgeteilt wurde, dass ihm keine Zusage für den Nostalgischen Weihnachtsmarkt Hattingen erteilt werden könne. Allerdings ist der Nostalgische Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz und nicht im Krämersdorf.

Unternehmer Alfred Schulte-Stade weist in einem Telefonat mit der RuhrkanalNEWS Redaktion darauf hin, dass es in Hattingen zwei Weihnachtsmärkte gibt, den in der Innenstadt (von Hattingen Marketing organisiert) und den Nostalgischen Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz, der von ihm organisiert und betrieben wird.

Georg Hartmann erklärt indes: „Bereits seit 2006 trägt der gesamte Weihnachtsmarkt in der Innenstadt den Namen Nostalgischer Weihnachtsmarkt Hattingen. Dies ist ein Eigenname und findet sich in allen Veröffentlichungen von Hattingen Marketing wieder. Die Aufteilung der Innenstadt auf zwei Veranstalter ist für das Zulassungsverfahren unerheblich.“

Die in Hattingen frisch zubereitete Feuerzangenbowle war oft in den Medien vertreten. (Foto: RuhrkanalNEWS)

Auszeichnung als schönster Weihnachtsstand

Der Feuerzangenbowlestand erhielt in der Vergangenheit 4 Auszeichnungen, mitunter dreimal als „Schönster Stand in Hattingen“ und wurde durch Hattingen-Marketing mehrmals im Fernsehen als Aushängeschild Hattingens präsentiert. In einem Video-Interview gegenüber RuhrkanalNEWS aus dem Jahr 2010 beschreibt Georg Hartmann den Feuerzangenbowlestand als „Feste Institution für den Weihnachtsmarkt und lobt das Produkt, als zusätzliches Highlight zum angebotenen Glühwein(…)“. Der Erklärungsversuch der jetzigen Absage von Hattingen Marketing ist deshalb nur schwer zu verstehen: „Die von mir 2010 getroffene Aussage zur Feuerzangenbowle, als einer der schönsten Stände auf unserem Weihnachtsmarkt gilt nach wie vor. Sie bleibt auch auf dem Nostalgischen Weihnachtsmarkt 2022 als Anziehungspunkt erhalten. Grundsätzlich wurde das Krämersdorf im Eventbereich ganzjährig weiterentwickelt, um dem wunderschönen Platz in der Hattinger Innenstadt eine höhere Aufenthaltsqualität zu geben. Hier hat Hattingen Marketing stets mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet,“ so Georg Hartmann.

Feuerzangenbowle ist kein Glühwein

Die Frage warum letztendlich der Feuerzangenbowlestand nicht mehr in das Weihnachtsmarkt-Konzept Krämersdorf passt bleibt unbeantwortet. War es doch einer der wenigen Stände, der selbstgemachte frische Feuerzangenbowle auf den Weihnachtsmärkten in unserer Region anbot. Auf Nachfrage wer denn jetzt der neue Betreiber eines „Glühweinstandes im Krämersdorf“ sein wird, bezieht sich der Stadtmarketing Chef auf das ausführliche Programm zum Nostalgischen Weihnachtsmarkt 2022, das rechtzeitig auf einer Pressekonferenz bekannt gemacht wird.

Unseren Kommentar finden sie hier.

2 Kommentare zu "WEIHNACHTSMARKT UM EINE ATTRAKTION ÄRMER"

  1. Bitte nicht. Die letzte wirkliche Sehenswürdigkeit des Weihnachtsmarktes abseits des Kirchplatzes ist futsch und der Umgang mit dem neuen Betreiber absolut schäbig.

    Und wer macht es nun? Lassen Sie uns raten, hat Herr Heinzinger noch einen Bonus bei Herrn Hartmann gut? Er kann sich positionieren und Hattingen Marketing hat so wenig Arbeit wie möglich? Die Qualität von Feierabend- und Herbstmarkt lassen erahnen, was die Bude auf dem Weihnachtsmarkt hergeben wird. Eine Schande für den schönen Platz. Wir werden uns den Weihnachtsmarkt im Krämersdorf sparen.

  2. Das kann doch nicht wahr sein! Herr Schulte-Stade, bitte übernehmen Sie und bieten Sie Herrn Sturm einen Standplatz auf dem Kirchplatz an. Hattingen Marketing kriegt es leider nicht hin, den Publikumsmagneten etwas anderes anzubieten als fadenscheinige Ausreden.

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