Hattingen – Mit einem Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022 und einer Bewertung des Jahres 2023 ermöglichte der Vorstand der Sparkasse Hattingen RuhrkanalNEWS auch einen Blick in die fast fertiggestellten neugestalteten Beratungsräume der Hauptstelle.
Der Umbau der Hauptstelle, der Ende März 2023 begann, wird planmäßig im nächsten Monat fertiggestellt. „Wir haben in diesen Standort investiert, weil auch in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung die Beratung vor Ort das Herzstück unserer regional ausgerichteten Vertriebsstrategie bleibt“, berichtet Mathias Dörr, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Zukünftig werden sich die Kunden des größten Hattinger Kreditinstitutes auf mehr Beratungsräume und noch mehr Diskretion freuen können – schließlich war der letzte Umbau der Hauptstelle auf der Roonstraße im Jahre 2009.
Nutzen für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger – 756.000 für das Gemeinwohl
157 Beschäftigte sind bei der im Jahre 1838 gegründeten Sparkasse Hattingen tätig, davon zahlreiche Frauen in Führungspositionen. Auch in diesem Jahr werden bei dem Hattinger Kreditinstitut, welches zu den ertragsstarken Sparkassen im Verbandsgebiet Westfalen-Lippe zählt, 5 Auszubildende ihre Ausbildung beginnen. Über Fachkräftemangel klagt die Sparkasse nicht.
Sparkasse Hattingen: Der Vorsitzende des Vorstandes, Sparkassendirektor Mathias Dörr (li.) und Vorstandsmitglied Sparkassendirektor Ralf Vormberge (re.). (Foto: Höffken)
Die beiden Hattinger Vorstände, Mathias Dörr und Ralf Vormberge verweisen nicht ohne Stolz darauf, dass die Sparkasse eine der größeren Gewerbesteuerzahlerinnen in Hattingen ist und damit auch einen wichtigen Beitrag für die Menschen in der Region leistet.
Hinzu kommen 400.000 €, die über die Gewinnausschüttung aus dem Sparkassenüberschuss im letzten Jahr den in Hattingen lebenden Menschen zu Gute kamen. Aus Spenden, Sponsorings und den Zweckerträgen aus der Sparlotterie verblieben weitere 356.000 € bei gemeinnützigen Einrichtungen und Vereinen in Hattingen. Zusammen flossen also rund 756.000 € aus den Erträgen der Sparkasse in die Stadt zurück.
Hauptstellenumbau – Sparkasse auf der Zielgerade
Bei der Erweiterung und Neugestaltung der Beratungsräume startet jetzt die zweite Bauphase“, so Vorstand Ralf Vormberge. „In den verbleibenden nächsten Wochen wird das bisherige Provisorium umgebaut und wir kommen unseren Kunden – räumlich gesehen – noch ein Stück entgegen.“
Sparkasse Hattingen: Torsten Grabinski (re.) (stellv. Marketing-Leiter) und Frank Guske (stellv. Orga-Leiter) zeigten RuhrkanalNEWS bereits die fast fertiggestellten neuen Räumlichkeiten an der Roonstraße.. (Foto: Höffken)
Bis zur Neueröffnung finden die Kunden nun im SB-Foyer zwei Service-Schalter, an denen die wichtigsten Fragen zum Zahlungsverkehr und zum Girokonto beantwortet werden. Die Beratung findet weiterhin in anderen Räumen an der Hauptstelle statt und ist von den Einschränkungen nicht betroffen.
Sparkasse Hattingen: Der Umbau der Hauptstelle ist bald beendet. (Foto: Höffken)
„Wir wissen, dass die zurückliegenden Monate anstrengend für unsere Kunden:innen und Mitarbeiter:innen waren“, fassen Dörr und Vormberge zusammen. „Umso mehr freuen wir uns jetzt gemeinsam mit allen auf die Wiedereröffnung. Wir bedanken uns auch an dieser Stelle für das Verständnis während der Umbauphase.“
Zufriedenstellendes Jahresergebnis 2022
Die Sparkasse Hattingen ist auch im Jahr 2022 in vielen Geschäftsfeldern gewachsen. Nach zwei außergewöhnlichen und durch die Corona-Pandemie geprägten Jahren erholte sich die Wirtschaft zu Beginn 2022. Mit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine änderten sich jedoch die Bedingungen drastisch.
Bilanzsumme über 1 Mrd. €
Mit 1.049 Mio. € lag die Bilanzsumme weiterhin bei über 1 Mrd. €. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen bewerten die Vorstände die Ergebnisse des letzten Geschäftsjahres insgesamt als zufriedenstellend.
Bestandszuwächse
Der Bestand an Kundenkrediten stieg um 4,5 % auf 651 Mio. €, die Summe der Kundeneinlagen wuchs im Vergleich zum Vorjahr um weitere 2,4 % auf 830 Mio. €.
Vermittlung von Wertpapieren
Die Wertpapierumsätze erreichten einen Wert von 63,5 Mio. EUR. Bei den Kunden war eine Verunsicherung aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse spürbar. Gleichwohl zeigt der Anstieg der Anzahl an Kundendepots um 2,8 % auf 6.137 Stück, dass den Kunden die Relevanz von Fondsparverträgen und Wertpapieranlagen durchaus bewusst ist.
Zinsentwicklung
Zunächst ist es ja eine gute Nachricht, dass die Zinsen bei verschiedenen Anlageformen zurückkommen bzw. wieder steigen. Auch aktuell bietet die Sparkasse Anlageformen an, die eine für die Kunden:innen attraktive Verzinsung garantieren.
„Aufgrund der nach wie vor hohen Inflationsrate empfehlen wir weiterhin langfristig angelegte Fondssparverträge. Hier ist die Chance, eine Rendite mindestens in Inflationshöhe und damit eine Realverzinsung zu erreichen, deutlich höher“, rät Mathias Dörr. Aber auch Sparkassenbriefe mit Laufzeiten zwischen 1 und 10 Jahren erfreuen sich wieder zunehmender Beliebtheit.
Auf der Darlehensseite ziehen die Zinsen weiter an. Unverändert beliebt beim Thema Altersvorsorge bleiben die eigenen vier Wände. Da verwundert es nicht, dass Bausparverträge eine Renaissance erfahren, mit denen die Kunden:innen weiterhin langfristig günstige Darlehenszinsen für ihren Immobilienwunsch sichern können.
Unternehmen in Hattingen
„Unser Berater-Team ist mit unseren Firmenkunden im ständigen Dialog und versucht immer schnell und unbürokratisch zu helfen.“, so der Vorstandsvorsitzende Mathias Dörr. Das Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft ist spürbar um 12,2 Mio. EUR auf 348,1 Mio. EUR angewachsen.
Keine weiteren Änderungen beim Geschäftsstellennetz
Die Bankenlandschaft steckt weiterhin in gewaltigen Umbrüchen. Immer mehr nutzen digitale Angebote, statt in eine Geschäftsstelle zu kommen. Das bleibt nicht ohne Folgen: Überall in Deutschland kommt es zu Geschäftsstellenschließungen und Fusionen bei Banken und Sparkassen. Die Sparkasse Hattingen ist weiterhin mit Geschäftsstellen in fünf Stadtteilen mit Service und täglicher Beratung vor Ort. Das unterscheidet die Sparkasse von den wenigen verbliebenen Banken in Hattingen.
In der Hattinger Innenstadt finden die Kunden die Experten der Vermögensberatung und des Immobilien-, Bauspar- und Versicherungscenters.
Sparkasse Hattingen: Vanessa Germann Hernández an ihrem Arbeitsplatz in der Direkt-Filiale. (Foto: Höffken)
Geldautomatensprengungen
Anfang 2022 rückten die Geldautomaten im Ennepe-Ruhr-Kreis leider wieder in den Brennpunkt. Nach der Sprengung in Sprockhövel-Herzkamp, waren die Kriminellen im Wittener Hammertal und zwei Mal in Haßlinghausen aktiv. Jedes Mal wurden die Filialen durch eine gewaltige Explosion zerstört.
Die Sparkasse Hattingen hat diese Vorfälle zum Anlass genommen, die Situation ihrer Standorte noch einmal zu überprüfen und neu zu bewerten. „Hattingen ist bisher von Geldautomaten-Sprengungen verschont geblieben und wir möchten, dass es so bleibt“, betont Ralf Vormberge. „Der Schutz von Leib und Leben ist unser oberstes Ziel.“
Somit wurden im Verlauf des Jahres weitere Maßnahmen ergriffen, um diese Maxime weiter mit Leben zu füllen. „Wir optimieren regelmäßig alle Sicherungsmaßnahmen, um die Bargeldversorgung so sicher wie möglich zu gewährleisten“, so Vormberge weiter.
Sparkasse Hattingen: Bei der Sparkasse gibt es ein großes Selbstbedienungs-Angebot. (Foto: Höffken)
Möglichst wenig Bargeld verwenden, das ist dann auch die Bitte und der Tipp an alle Kunden. Denn wenn noch mehr Kunden auf Kartenzahlungen setzen, können die Bargeldbestände in den Automaten weiter sinken. In Ländern mit wenig Bargeldumlauf ist das Problem mit den Sprengungen jedenfalls kaum oder gar nicht vorhanden.
Die Hattinger Sparkasse hat in diesem Zusammenhang keine zusätzliche Bepreisung etwaiger Kleinbetragszahlungen per Karte auf den Girokonten geplant.
„2022 war wieder ein Jahr voller kleiner und großer Wirtschafts- und Politikkrisen, die sowohl Privat- als auch Geschäftskunden getroffen haben“, ist sich der Vorstand einig. Gemeinsam danken die beiden Vorstände den Kundinnen und Kunden für ihr Vertrauen – und dafür, „dass sie uns in 2022 und auch in 2023 Wachstum ermöglicht haben“. Ebenso danken sie den Beschäftigten der Sparkasse, die die gerade jetzt so gefragten Werte wie Sicherheit, Stabilität und Verlässlichkeit jeden Tag aufs Neue mit Leben füllen.
Ergänzung: Vorstand der Sparkasse Hattingen
Vorsitzender des Vorstandes ist seit dem 1.1.2019 Mathias Dörr (49). Der Hattinger hat 1993 seine Karriere als Auszubildender bei der Hattinger Sparkasse begonnen und im Jahre 2000 sein Studium zum Sparkassenbetriebswirt erfolgreich abgeschlossen. Nach Übernahme verschiedener Führungspositionen besuchte er ab 2002 das Lehrinstitut der Sparkassen in Bonn, die höchste Fortbildungsakademie der Sparkassenorganisation, und absolvierte den dortigen Studiengang als diplomierter Sparkassenbetriebswirt mit Auszeichnung. Er war seit 2015 Vertreter des Vorstandes, wurde 2018 Vorstandsmitglied und 2019 Vorsitzender des Vorstandes.
Mitglied des Vorstandes ist Ralf Vormberge (53), ebenfalls Hattinger. Er ist seit August 1989 bei der Sparkasse Hattingen. Auch er schloss erfolgreich das Studium zum Sparkassenbetriebswirt ab. Herr Vormberge hat zunächst mehrere Jahre in der Kreditabteilung Erfahrungen gesammelt, bevor er sich 2003 als Leiter des Vorstandssekretariates in den Bereichen Vertriebssteuerung, Rechtswesen und Regulatorik sowie Personal und Marketing ein umfassendes Fachwissen erwarb. Mit Erteilung der Geschäftsleitereigenschaft durch die BAFIN wurde er Vertreter des Vorstandes und ist seit 2019 Mitglied des Vorstandes der Hattinger Sparkasse.
Als Verhinderungsvertreter des Vorstandes wurden der Leiter der Kreditabteilung, Abteilungsdirektor Martin Brambring, und die Leiterin des Vorstandssekretariates, Abteilungsdirektorin Susanne Schubert, bestellt.
