MASKENEMPFEHLUNG FÜR KITA-PERSONAL BEI DER AWO EN

Sophie, Hannah, Lya und Suad (v.l.) aus der Krippengruppe in der AWO-Kita Neddenbur in Witten stört es überhaupt nicht, dass Julia Höppner (l.) und Kirsten Klein beim Spielen nun eine Maske tragen (Foto: AWO EN)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Bei der Arbeit immer eine Maske zu tragen, auch im Kontakt mit den Kindern – beim Spielen, Wickeln und Trösten – hat die AWO EN den Mitarbeiter*innen in ihren 32 Kitas jetzt dringend empfohlen. „Vom pädagogischen Standpunkt aus ist das Tragen einer Maske im alltäglichen Umgang mit kleinen Kindern keine gute Lösung. Die Mimik anderer Menschen sehen zu können, ist gerade für kleine Kinder in ihrer Entwicklung wichtig. Aber wir sind sicher, dass die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen in der derzeitigen Lage höher zu bewerten ist“, begründet Heike Wallis-van der Heide, Leiterin des Fachbereiches „Kinder und Familie der AWO EN“, den Appell an die Kita-Belegschaft.

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Eine Fürsorgepflicht habe die AWO schließlich nicht nur gegenüber den Kindern in den Einrichtungen, sondern gleichermaßen auch gegenüber den Mitarbeiter*innen. Während wegen der CoronaPandemie private Kontakte auf ein Minimum beschränkt sind, müssen sie sich jeden Tag einer Vielzahl von Kontakten aussetzen. Dass es in den Einrichtungen durchaus ein hohes Ansteckungsrisiko gibt, sei schon vor Weihnachten deutlich geworden, so Wallis-van der Heide: „Acht unserer Kitas mussten wir wegen Corona-Infektionen unter Kindern und Mitarbeiter*innen zwischen Ende November und Mitte Dezember für jeweils zwei Wochen ganz schließen. In anderen Kitas waren einzelnen Gruppen betroffen. Die meisten Mitarbeiter*innen blieben ganz ohne Symptome, einige hatten leichte Symptome, aber eine Kollegin war auch sehr schwer krank.“

„Beim ersten Lockdown haben wir bewusst auf eine Empfehlung, Masken zu tragen, verzichtet. Unter dem Eindruck deutlich höherer Infektionszahlen – auch in unseren Einrichtungen – und mit dem Wissen um Mutationen des Corona-Virus, die sich schneller übertragen, mussten wir nun anders entscheiden“, ergänzt Jochen Winter, Geschäftsführer der AWO, zur nun ausgesprochenen Maskenempfehlung. Mit dem dauernden Tragen von Masken, die die AWO EN zur Verfügung stelle, könne das Ansteckungsrisiko verringert werden und vielleicht auch die Befürchtung vieler Mitarbeiter, Covid 19 in die eigene Familie zu tragen.

Von der Politik würde sich Heike Wallis-van der Heide klare Regeln für die aktuelle Phase der „Notbetreuung“ wünschen: „Von den rund 2000 Kindern, die wir in unseren Kitas betreuen, kommt etwa ein Drittel. Mancherorts sind dann aber nur zehn Kinder da, anderswo mehr als die Hälfte. Die allermeisten berufstätigen Eltern dieser Kinder haben sicherlich den dringenden Betreuungsbedarf.

Aber vereinzelt von Eltern zum Beispiel hören zu müssen, dass sich die Kinder zu Hause einfach langweilen, ist für die Mitarbeiter*innen angesichts der dringend notwendigen Kontaktbeschränkungen frustrierend. Klare Regeln würden die Kommunikation mit den Eltern erleichtern.“ Zudem müssten die Erzieher*innen auch den Unmut einzelner Eltern über die um zehn Stunden verringerten Betreuungszeiten in den Kitas abfangen. Die Reduzierung, so die Bereichsleiterin, sei vom Land NRW angeordnet und auch dringend notwendig, um strikte Trennung der Gruppen gewährleisten zu können und die Kinder nicht wie sonst üblich in Randzeiten in gemischten Gruppen mit weniger Personal zu betreuen. Natürlich habe man Verständnis für die Belastung der Eltern, aber die sehr hohe tägliche Belastung der Kita-Mitarbeiter*innen müsse auch gesehen werden.