Ennepe-Ruhr-Kreis- Es ist ein sehr persönliches Interview geworden, das RuhrkanalNEWS-Redakteur Frank Strohdiek mit Rolf-Erich Rehm führt. Die beiden kennen sich gefühlt “seit immer”, da ihre Väter in der gleichen Feuerwehreinheit in Hagen waren. Die beiden haben deshalb sehr wahrscheinlich schon als Kinder viel Zeit zusammen bei Feuerwehrfesten verbracht, auch wenn sie sich daran nicht mehr erinnern können. Für das Interview haben sie sich an der Kreisfeuerwehrzentrale in Gevelsberg verabredet.
Rolf-Erich Rehm hat nach 27 Jahren seine Ämter als Kreisbrandmeister und Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz im Ennepe-Ruhr-Kreis abgegeben und befindet sich nun in der Altersteilzeit. In dieser Zeit kann er sein Rentnerleben schon mal üben. Als er sich mit der Redaktion zum Gespräch verabredet, nimmt er das Telefongespräch bei einer Radtour entlang der Ruhr entgegen.
Im Interview in Gevelsberg betont der Teamplayer Rolf-Erich Rehm immer wieder, wie wichtig es für ihn war, eine gute Mannschaft um sich zu haben. Mit dieser Haltung hat er in seiner Funktion als Feuerwehrchef des Kreises die Feuerwehrmänner und -frauen begeistern und mitnehmen können. Schon als junger Löschgruppenführer in Hagen hat er Nachwuchskräften Verantwortung übertragen, gefördert, aber nicht überfordert. Gleichzeitig gilt Rehm als sehr kompetent. Feuerwehrleute, die ihn lange kennen und mit denen RuhrkanaNEWS bei verschiedenen Gelegenheiten gesprochen hat, loben vor allem seine ruhige und unaufgeregte Art.
“Ich werde wahrscheinlich immer Feuerwehrmann bleiben”, sagt Rehm. Er geht davon aus, dass auch in Zukunft die Reihen der freiwilligen Einheiten gut gefüllt bleiben. Er sieht aber auch die Notwendigkeit, dass mehr Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund zur Feuerwehr kommen. “Frauen sind oft so lange dabei, bis sie Mütter werden”, beschreibt er die Situation. “Dann sind sie erst mal weg, weil die Kinder vor gehen, was ja auch normal ist. Aber wenn die größer sind, würden wir uns über Rückkehrerinnen freuen.” Bei Menschen mit Migrationshintergrund müsse man oft Aufklärungsarbeit leisten. In vielen Ländern seien die Feuerwehren dem Militär oder der Polizei angegliedert. Das führe zu Verunsicherungen. Auch wenn man es kaum glauben mag: Rolf-Erich Rehm wollte eigentlich auch nie Feuerwehrmann werden. Ein Fußballspiel hat das mehr oder weniger freiwillig geändert.
Menschen für das Ehrenamt bei der Feuerwehr zu begeistern, ist seit Monatsbeginn nicht mehr die Aufgabe von Rolf-Erich Rehm. Darum kümmert sich jetzt sein Nachfolger Dennis Wichert. Deshalb von Herzen: Tschüss Rolf!