HATTINGEN HAT EINEN GROSSEN IDEALISTEN VERLOREN – MARTIN RÖSNER VERSTORBEN

Martin Rösner (Foto: privat)

Hattingen- Martin Rösner ist am Sonntagnachmittag (3. September 2023) im Alter von 61 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Er war den meisten als langjähriges Mitglied des Vorstandsteams des Kinderschutzbund-Hattingen/Sprockhövel bekannt.

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Ein Nachruf

Wenn Martin Rösner in die Redaktion kam, hatte er immer was zu erzählen. Meistens brachte er Neuigkeiten vom Kinderschutzbund. Hier engagierte er sich seit vielen Jahren, setzte sich unermüdlich für die kleinen und schwachen Mitglieder unserer Stadtgesellschaft ein. Er sah die Menschen, fragte nie nach Herkunft oder sozialem Status. Martin stellte sich Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung konsequent entgegen. Erst vor wenigen Wochen gab er, bereits von seiner Krankheit gezeichnet, das Amt im Vorstandsteam des Kinderschutzbundes auf. Auch wenn er immer betonte, dass alle gemeinsam für die gute Sache arbeiten, war er über viele Jahre das Gesicht des Ortsverbandes Hattingen/Sprockhövel.

So kannte man Martin Rösner (Foto: privat)

Treuer Freund der Redaktion

Aber er war der ruhrkanalNEWS-Redaktion seit Start des Nachrichtenportals ein treuer Freund und Begleiter. Immer wieder unterstützte er das Projekt durch wichtige Hinweise und guten Tipps, sparte aber auch nicht mit interner Kritik, wenn ihm etwas an der Berichterstattung nicht passte. Letzteres erfreulich selten. Oft kam er auch einfach auf einen Kaffee und einer Zigarette vorbei, um zu plauschen. Zuletzt besuchte er die Redaktion im August, da war er bereits stark von der Krankheit geschwächt.

Großes Engagement

Über Entwicklungen in der Hattinger Lokalpolitik war er stets auf dem Laufenden. Dank seiner guten Vernetzung und seines Engagements in der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt wusste er oft eher als viele andere Bürgerinnen und Bürgern, was Parteien und Verwaltung planen. Dass er vor seiner schweren Erkrankung kaum eine Stadtverordnetenversammlung verpasste, zeigt ebenfalls, wie sehr er sich für die Belange seiner Heimatstadt interessierte. Sein Stammplatz auf der Besuchertribüne blieb allerdings in den letzten Monaten leer, seit Sonntag ist klar, Martin wird dort nie mehr sitzen.

Verlust für die Stadt

Martins Tod ist ein Verlust nicht nur für die Politik in dieser Stadt, er sorgte oft genug dafür, dass ehrgeizige Pläne in der Jugendarbeit auf eine realistische Basis gestellt wurden. Gleichzeitig hatte er die Gabe, Menschen für seine Idee und für Projekte des Kinderschutzbundes zu begeistern. Unvergessen ist der 24-Stunden-Mega-Marsch über 100 Kilometer, den Kaffee-Mayola-Chef Olaf Scherff absolvierte, um dabei Spenden zu sammeln. Geschafft, aber glücklich wurde er im Ziel von Martin Rösner mit Applaus empfangen. Das war der Beginn einer herzlichen Freundschaft zwischen den beiden Männern, die bis zu Martins Tod anhielt.

Der Beginn einer fantastischen Freundschaft: Martin Rösner und Olaf Scherff 2919 (Foto: RuhrkanalNEWS)

Genussmensch Martin

Aber Martin war abseits aller offiziellen und öffentlichen Termine vor allem ein Familienmensch. Mit seiner Lebensgefährtin und seinen zwei Töchtern verbrachte er so viel Zeit, wie es nur ging. Die gemeinsamen Reisen an die See waren ihm ebenso wichtig wie der Besuch verschiedener Feste in Hattingen mit seinen Liebsten. Die guten Restaurants der Stadt kannten ihn als regelmäßigen Besucher, hier vermischte sich oft die private Lust am Genuss mit dem professionellen Interesse als Journalist für mehrere Gastro- und Fachzeitschriften.

Martin Rösner wird dieser Stadt fehlen. Als Mahner und als Macher. Wir wünschen seinen Angehörigen viel Kraft. „Glück auf, Martin,!“ wir werden dich nicht vergessen.

Stimmen zu Martin Rösners Tod:

Bürgermeister Dirk Glaser:
Martins Tod ist ein großer Verlust für Hattingen. Über viele Jahre war er eine zentrale Stütze für unsere Kinder- und Jugendarbeit. Er war immer präsent, immer ansprechbar und immer ein Kämpfer für die Belange junger Menschen in unserer Stadt. Martin wird uns und auch mir persönlich fehlen. Danke für dieses außergewöhnliche Engagement und herzliches Beileid allen, die ihm nahestanden.

Olaf Scherff:
Martin war ein Mann, der in jeder Hinsicht voller Leben war. Doch das, was ihn wirklich auszeichnete, war sein uneigennütziges Engagement für Kinder. Martin war ein Mensch, der stets seine Meinung vertreten hat, ungeachtet dessen, was andere dachten. Seine Direktheit und manchmal aufdringliche Art konnten herausfordernd sein, aber sie zeugten von seiner unerschütterlichen Überzeugung und seinem Respekt vor der Wahrheit. Martin stand immer für das ein, was seiner Meinung nach gerecht und richtig war, und diese Integrität verdient allerhöchsten Respekt. Doch hinter seiner starken Persönlichkeit verbarg sich auch ein liebevoller Freund, der ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte anderer hatte, ja auch meine. Martin war ein außergewöhnlicher Zuhörer und ein unermüdlicher Helfer in der Not. Er war stets zur Stelle, wenn jemand seine Unterstützung benötigte, ohne zu zögern. Die Welt hat mit Martins Tod einen wertvollen Menschen verloren, der das Leben derjenigen, die das Glück hatten, ihn zu kennen, bereichert hat. Sein Erbe wird in unseren Gedanken weiterleben, und seine Ideale werden uns immer inspirieren.

Claus Juergen Barteczko:
Martin war ein treuer Freund und Kritiker. Auch half er unserer Redaktion hin und wieder mit seinen top formulierten Texten aus. Und wenn mal ein falsches Foto zum schon veröffentlichten Artikel erschien, war Martin der erste in der Leitung, der uns Zusammenpfiff. Stets konstruktiv, bestimmend aber auch auf seiner Art und Weise freundlich. Daraus entstand über die Jahre eine Freundschaft, die seinesgleichen sucht. Ich bin unsagbar traurig. Meine Gedanken sind in diesen Tagen bei seiner treuen Lebensgefährtin. Martin hinterlässt eine große Lücke, nicht nur in unserer Redaktion auch in der Altstadt, wo ich unsere allabendlichen Diskussionen bei Bier und Kippe sehr vermissen werde.