DIGITALE KONTAKTVERFOLGUNG: KREIS SETZT AUF IRIS-GATEWAY

QR-Code (Foto: RuhrkanalNEWS)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Die technischen Voraussetzungen sind bereits geschaffen, nur das Zertifikat fehlt noch: Der Krisenstab des Ennepe-Ruhr-Kreises will bei der Ermittlung von Kontakten in der Corona-Pandemie künftig das vom Land NRW unterstützte IRIS Gateway einsetzen. Der Testbetrieb mit der Luca-App soll Ende August auslaufen.

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Das IRIS Gateway ist eine digitale Schnittstelle, die als Brücke zwischen verschiedenen Kontaktnachverfolgungs-Apps und dem Gesundheitsamt fungiert. Auf Anfrage des Gesundheitsamts übermittelt sie ihm die benötigten Daten aus den Apps.

„Rund 60 Kontaktnachverfolgungs-Anwendungen und damit fast alle auf dem Markt sind mit IRIS kompatibel. Das bedeutet: Gastronomen, Vereine und Veranstalter, die eine Kontaktnachverfolgung gewährleisten müssen, können sich künftig frei für eine passende App entscheiden“, erklärt Krisenstableiterin Astrid Hinterthür den großen Vorteil der Schnittstelle.

Die Luca-App allerdings, die seit Ende Mai im Ennepe-Ruhr-Kreis im kostenlosen Testbetrieb läuft, ist nicht an IRIS angeschlossen. „Wir haben uns im April für den Kooperationsvertrag mit Luca entschieden, weil wir Handel und Gastronomen direkt im Zuge ihrer Öffnungen die Möglichkeit bieten wollten, Kontakte digital zu erfassen. Zu diesem Zeitpunkt war IRIS noch nicht verfügbar und Luca die schnellste und einfachste Lösung“, so Hinterthür.

Inzwischen stellt sich die Situation anders dar. Das IRIS Gateway ist technisch startklar und beim Kreis bereits implementiert. Sobald das Zertifikat der Bundesdruckerei eintrifft, kann und wird das Gesundheitsamt damit arbeiten.

Der Kooperationsvertrag mit dem Luca-Anbieter culture4life GmbH läuft noch bis Ende August. Bis dahin können Bürger, Unternehmen, Verbände, Vereine und Kultureinrichtungen im Kreis auch die Luca-App weiter zur Kontaktnachverfolgung nutzen.

Eine Verlängerung kommt für den Kreis nicht in Frage, auch aus finanziellen Gründen. Denn nach Ende der Testphase wird die Luca-Nutzung für die Gesundheitsämter kostenpflichtig, dem Kreis würden Kosten in Höhe von mehreren Zehntausend Euro entstehen.

„Wir haben von Anfang an betont, dass wir für andere Lösungen offen sind. Jetzt ist eine Lösung technisch einsatzbereit, die einen offenen, pluralistischen Ansatz verfolgt, indem sie gleiche Chancen für alle Anbieter von Kontaktverfolgungs-Software schafft. Das ist aus unserer Sicht momentan die beste Lösung“, ist Hinterthür überzeugt.

So funktioniert IRIS Gateway

IRIS wurde im Oktober 2020 in Kooperation zwischen dem Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit und der Björn Steiger Stiftung gemeinnützig initiiert und finanziert. Es besteht aus einem zentralen Gateway, bei dem alle teilnehmenden Apps registriert sind, und einer Benutzerschnittstelle in den Gesundheitsämtern. So können Anfragen aus den Gesundheitsämtern an die angeschlossenen Apps übertragen und deren Daten entgegengenommen werden. Die Mitarbeitenden in den Gesundheitsämtern erhalten eine Übersicht der Kontakte und Orte und können entscheiden, welche davon Relevanz für das Infektionsgeschehen haben.

Hier geht es zum RuhrkanalNEWS-Kommentar zum Thema.