Hattingen- Der Anteil an ungeimpften Menschen ist auch hier noch ziemlich hoch. In NRW beträgt die Impfquote, betrachtet über die Gesamtbevölkerung, nur etwa 72%. (13. Dezember 2021) Das liegt unter anderem daran, das bisher ausschließlich Menschen ab 15 geimpft werden durften. Während der Impfstoff jetzt auch für Kinder ab fünf Jahren zugelassen ist, eine Stiko-Empfehlung allerdings noch aussteht, wollen sich Erwachsene aus verschiedenen Gründen keine Spritze mit einem Vakzin gegen das Virus, das seit nun zwei Jahren unser Leben bestimmt. Die RuhrkanalNEWS-Redaktion versucht auf einige Bedenken zu reagieren, die in diesem Zusammenhang immer wieder geäußert werden.
Der Impfstoff ist unsicher. Ich warte erst Langzeitstudien ab!
Bis heute (13. Dezember 2021) haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 60.241.008 Menschen in Deutschland mindestens eine Impfdosis erhalten. Insgesamt wurden 132.159.599 Impfdosen verabreicht. Impfschäden treten innerhalb weniger Tage auf, die verabreichten Impfstoffe werden innerhalb kurzer Zeit vom Körper abgebaut. Bei mRNA-Impfstoffen geschieht das in Stundenbereich. Danach ist der Impfstoff im Körper nicht mehr vorhanden. Um ein Medikament zuzulassen, müssen Pharmaunternehmen ihre Produkte an Freiwilligen testen. Das geschieht gewöhnlich in Kontrollgruppen von weniger als 1.000 Menschen. Passiert dort nichts, gilt das Medikament oder der Impfstoff als sicher. (s.u. “Soll ich mein Kind impfen lassen?”) Erst in der dritten Teststufe, unmittelbar vor der Zulassung werden etwa 10.000 Freiwillige benötigt, damit anschließend die Wirksamkeit als nachgewiesen gilt. Danach gibt es eine EU-Zulassung.
Extrem seltene Nebenwirkungen lassen sich bei einer Kontrollgruppe von einigen Hundert oder auch wenigen Tausend Menschen oft nicht erkennen. Hier kommen die Langzeitstudien ins Spiel. Normalerweise dauert es vergleichsweise lange, bis so viele Menschen ein Medikament genommen oder eine Impfung bekommen haben, dass seltene oder extrem seltene Nebenwirkungen erkannt werden. Deshalb müsste man korrekterweise von Studien der großen Zahl sprechen und nicht von Langzeitstudien. Angesichts der, allein in Deutschland verabreichten, Impfungen ist die Zahl inzwischen so groß, dass auch extrem seltene Nebenwirkungen erkannt wurden. Es dürfte kaum Medikamente oder Impfungen geben, über die mehr bekannt ist, als über die in der EU zugelassenen Covid-Vakzine.
Das Risiko einer Impfung ist mir zu groß
Inzwischen sind in Deutschland mehr als 105.000 Menschen an Corona gestorben, allein im Ennepe-Ruhr-Kreis werden mehr als 400 Verstorbene beklagt. Insgesamt hatten in Deutschland bisher gut 6,5 Millionen Menschen eine Corona-Infektion. (Quelle: RKI, Stand 13. Dezember 2021) Die Sterberate ist also relativ hoch. Bei etwa zehnmal so vielen Menschen die geimpft wurden, gab es in 0,14% der Fälle Impfkomplikationen, von diesen gemeldeten Komplikationen galten 0,02 % als schwerwiegend; oder in absoluten Zahlen: Von 84.000 gemeldeten Impfkomplikationen waren 17 schwerwiegend. (Quelle: Paul-Ehrlich-Institut, erfasste Zahlen bis Juli 2021; absolute Zahlen: Taschenrechner)
Zu den schwerwiegenden Impfkomplikationen zählen unter anderem Herzmuskelentzündungen, Nesselsucht, Gesichtslähmung, Thrombosen. In der Regel verliefen die Nebenwirkungen mild und verschwanden nach einiger Zeit wieder.
Keine Impfkomplikationen, sondern Impfreaktionen, sind Fieber, Müdigkeit und allgemeine Schlappheit in den ersten Tagen nach der Impfung. Dabei handelt es sich um normale Auswirkungen der (erwünschten) Immunantwort des Körpers.
mRNA-Impfstoffe verändern das Erbgut
Wenn das der Fall wäre, würde jede Virus-Infektion das Erbgut verändern. Viren schleusen mRNA in die Zellen ein, um sich so zu vermehren. Nach einigen Tagen kann das Immunsystem diesen Vorgang normalerweise unterbrechen und die Viren vernichten. Die Virusinfektion ist beendet, die Menschen sind wieder gesund.Die mRNA-Impfstoffe sorgen dafür, dass das Immunsystem auf eine Covid-Infektion vorbereitet wird. Ungefährliche mRNA-Abschnitte lassen die Produktion der körpereigenen Abwehrmechanismen anlaufen. Bei einer echten Infektion ist das Immunsystem auf die Infektion vorbereitet und kann die Viren schnell und effektiv bekämpfen.
Auch Geimpfte können erkranken
Kein Impfstoff wirkt bei allen Menschen, die ihn bekommen haben. Das ist bei Grippeschutzeimpfungen ebenso der Fall wie bei Impfungen gegen Mumps. Bei den meisten Vakzinen fällt das den meisten Menschen allerdings nicht so stark auf. Das liegt daran, dass die Covid-Schutzimpfung aktuell besonders aufmerksam beobachtet wird und dass das Virus sich besonders leicht verbreitet. Die Impfdurchbrüche, also Erkrankungen trotz Impfung, sind deshalb in absoluten Zahlen recht hoch. Aber bereits nach der ersten Spritze ist die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf deutlich geringer, als bei völlig ungeschützten Menschen. Auch die Long-Covid genannten Langzeitschäden sind bei geimpften Menschen deutlich seltener. Zu diesen Langzeitschäden zählen extreme körperliche Schwäche über viele Monate, der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn deutlich über die akute Erkrankung hinaus und psychische Probleme wie Konzentrationsprobleme oder Depressionen. Vor diesen Langzeitschäden schützen Impfungen effektiv.
Geimpfte liegen auch auf Intensivstationen
In seltenen Fällen erkranken auch Geimpfte so schwer, dass sie auf der Intensivstation landen. Doch alle Krankenhäuser berichten davon, dass die Zahl der Geimpften auf den Intensivstationen relativ gering ist. Intensivmediziner sprechen von einer Pandemie der Ungeimpften. Die wenigen Menschen die trotz Impfung ins Krankenhaus kommen, landen selten auf der Intensivstation, beatmet werden sie so gut wie nie. Übrigens: Auch in Deutschland, mit seinen technisch gut ausgestatteten Krankenhäusern, sterben laut RKI etwa die Hälfte aller Patienten, die beatmet werden müssen.
mRNA-Imfpstoffe machen unfruchtbar
Dafür gibt es bisher keine Anzeichen, weder bei Männern noch bei Frauen. Alle Studien und Tests belegen, dass die Zahl der Spermien und ihre Qualität von den Corona-Impfungen nicht beeinflusst wird. Die Theorie der Unfruchtbarkeit durch mRNA-Impfstoffe wird in verschiedenen Internetforen verbreitet. Sie hat wahrscheinlich ihren Ursprung darin, dass es angeblich eine Ähnlichkeit zwischen einem sogenannten Spike-Protein des Virus und einem menschlichen Protein, das zum Aufbau der Plazenta nötig ist, gibt. Experten sind sich allerdings einig: Die Ähnlichkeit ist so gering, dass das nicht passieren kann.Zu den Langzeitschäden von Covid zählen übrigens Erektionsstörungen. Das ist auch von anderen Virusinfektionen bekannt, z. B. bei Mumps- oder Zika-Viren. Vor diesen Long-Covid-Problemen schützen Covid-Impfungen wahrscheinlich ebenfalls.
Ich warte auf Totimpfstoffe, die sind besser erprobt
Klassische Totimpfstoffe funktionieren, weil sie abgetötete Erreger enthalten. Manchmal auch nur Teile der abgetöteten Erreger. Sie geben dem Immunsystem die Chance zu trainieren, ohne die Krankheit an sich auszulösen. Klassisches Beispiel ist die jährliche Grippeschutzimpfung. mRNA-Impfstoffe enthalten keine Erreger, sondern nur den Bauplan der Viren. Sie haben den gleichen Effekt wie die klassischen Impfstoffe, sind aber leicht zu modifizieren, wenn Mutationen der Ursprungsviren entdeckt werden. Diese Mutationen sind völlig normal, bei der Grippeschutzimpfung wird der Impfstoff aus diesem Grund jedesmal angepasst.
Soll ich mein Kind impfen lassen?
Diese Frage ist zurzeit (13. Dezember 2021) nicht so eindeutig zu beantworten. Grundsätzlich ist der Biontech-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt ihn allerdings aktuell nur für Kinder mit Vorerkrankungen und für Kinder, die engen Kontakt zu Risikopatienten haben.
Zu den Vorerkrankungen bei Kindern zählen unter anderem ein geschwächtes Immunsystem, Herzfehler, schwere Erkrankungen der Lunge oder Niere und Krebs. Aber auch ein schlecht eingestellter Diabetes, Trisomie 21 und Adipositas, also besonders starkes Übergewicht, bewerten die Mitglieder der Stiko als so schwerwiegend, dass sie eine Impfung rechtfertigen.
Die Frage, ob man seine gesunden Kinder impfen lassen sollte oder nicht, bleibt schwer zu beantworten. Denn: Gesunde Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren haben ein sehr geringes Risiko, schwer an Covid oder an einer Folge davon zu erkranken. Es ist auch nicht klar, ob jüngere Kinder Long-Covid bekommen können. Der Nutzen einer Impfung ist also möglicherweise nur klein. Im Gegensatz zu den Impfungen bei Erwachsenen sind die Erfahrungen mit Kindern auch noch relativ gering: Bisher wurde der Biontech-Impfstoff erst an etwa 2.500 Kindern getestet. Seltene oder extrem seltene Nebenwirkungen wurden also möglicherweise noch nicht erkannt (s.o.). Die geringe Zahl geimpfter Kinder bezieht sich auf Deutschland. In den USA sind bereits rund 5 Millionen Kinder zwischen fünf und elf Jahren geimpft worden. Wenn die EU-Behörden und die Stiko diese Erfahrungen ebenfalls in ihre Bewertung einfließen lassen (dürfen) ist auch hier die Wahrscheinlichkeit seltener oder extrem seltener Impfkomplikationen abschätzbar.
Ein super Service der RuhrkanalNEWS-Redaktion! Hier gibt es übersichtlich zusammengefasst noch einmal alle Informationen rund um Biontech & Co. und vor allem Argumente, die unbedingt für eine Impfung sprechen! Das sollte doch auch noch den letzten Impfgegner aufklären, damit er sich zum Wohle der Allgemeinheit und erst recht für sich selbst endlich auch eine Spritze verpassen lässt!