CORONA: AUSBRÜCHE IN KRANKENHÄUSERN – KEINE MASKENPFLICHT AN GRUNDSCHULEN

Die Corona-Zahlen im Ennepe-Ruhr-Kreis (Bildmontage: RuhrkanalNEWS)

Ennepe-Ruhr-Kreis- 316 Kreisbewohner sind derzeit am Corona-Virus erkrankt, 57 Neuinfektionen sind innerhalb von 24 Stunden hinzugekommen. Die neu positiv Getesteten wohnen in acht der neun kreisangehörigen Städte. „Wir haben es mit sehr vielen kleinen Infektionsherden zu tun“, sagt Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. „Die meisten neuen Infektionen entstehen im Familienkontext oder durch private Kontakte. Und sie verteilen sich auf das gesamte Kreisgebiet.“

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Zudem tragen aktuell Ausbrüche in zwei Krankenhäusern im Kreis zu den steigenden Zahlen bei: Im Marienhospital in Witten sind 8 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Betroffen sind zwei Bereiche des Krankenhauses. Im Klinikum Niederwenigern in Hattingen gibt es 12 corona-positive Patienten und Mitarbeiter. In beiden Krankenhäusern wurden in Absprache mit dem Gesundheitsamt Vorkehrungen getroffen, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Am Mittwoch sind alle 179 Bewohner und Mitarbeiter des Seniorenhauses Kirchende in Herdecke erneut abgestrichen worden, nachdem sich dort 36 Bewohner und 13 Mitarbeiter infiziert hatten. Das gesamte Heim wird nun wöchentlich getestet, bis keine positiven Befunde mehr auftreten.

Gute Nachrichten gibt es für die Kindertageseinrichtungen Fröbelhaus in Wetter und Sankt Jakobus in Breckerfeld. Dort sind nach den bereits bekannten Corona-Fällen keine Folgefälle aufgetreten, die Abstriche aller Kontaktpersonen in den Einrichtungen waren negativ.

Weil die meisten Quarantänen im Zusammenhang mit Schulen während der Herbstferien ausgelaufen sind, starten am Montag alle Schulklassen im Kreisgebiet mit Präsenzunterricht. Nur einzelne Schüler müssen von zuhause aus lernen, weil sie sich während der Ferien mit dem Corona-Virus infiziert haben oder als enge Kontaktperson eines positiv Getesteten gelten.

Dabei gilt an weiterführenden Schulen in ganz Nordrhein-Westfalen wieder eine Maskenpflicht im Unterricht. Das hat das Schulministerium am Mittwoch bekannt gegeben.  Angesichts der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der weiterhin stark steigenden Infektionszahlen wollte der Krisenstab des Ennepe-Ruhr-Kreises auch an Grundschulen eine Maskenpflicht einführen. Sie sollte immer dann gelten, wenn der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann. Dazu wird es aber nicht kommen.

„Mit diesem Anliegen wären wir über die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung des Landes hinausgegangen. Dafür benötigen wir eine Genehmigung des Landes, Ansprechpartner hierfür ist die Bezirksregierung Arnsberg. Unsere gestrige Anfrage wurde heute negativ beantwortet, damit haben wir für die Maskenpflicht in Grundschulen eine Absage erhalten“, bedauert Krisenstabsleiter Michael Schäfer.

Im Schwelmer Kreishaus werden Lage und notwendige Regelungen vor dem Schulstart damit anders bewertet als von den Landesbehörden. Der seit Tagen steigende Inzidenzwert wäre für die Kreisverwaltung Grund genug, es auch Kindern ab 6 Jahren in Grundschule und offenem Ganztag zuzumuten, über viele Stunden einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Lehrkräfte anzuhalten, Unterricht durch eine Maskenpflicht anders gestalten zu müssen.

Dazu kommt: Treten Coronafälle auf, können in Klassen, in denen Masken getragen worden sind, deutlich mehr Schüler im Präzenzunterricht verbleiben als in Klassen, in denen keine Masken getragen worden sind. Dort wird in der Regel Distanzunterricht für alle notwendig.

Nach wie vor kommt es immer wieder zu teilweise erheblichen Abweichungen zwischen dem Inzidenzwert, den der Kreis täglich veröffentlicht und den Zahlen, die auf den Internetseiten des Robert-Koch-Instituts und des Landeszentrums für Gesundheit NRW über den Ennepe-Ruhr-Kreis nachzulesen sind. Grund dafür scheint ein technisches Problem bei der automatischen Übermittlung zu sein.

1 Kommentar zu "CORONA: AUSBRÜCHE IN KRANKENHÄUSERN – KEINE MASKENPFLICHT AN GRUNDSCHULEN"

  1. Bernd Loewe | 23. Oktober 2020 um 8:48 |

    „Wir haben es mit sehr vielen kleinen Infektionsherden zu tun“, sagt Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. „Die meisten neuen Infektionen entstehen im Familienkontext oder durch private Kontakte. Und sie verteilen sich auf das gesamte Kreisgebiet.“

    Deswegen besteht auch Maskenpflicht in der Hattinger Altstadt. Ich fasse es nicht!

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