STADTALARM FÜR DIE FEUERWEHR – GASTHOF BRENNT

Der Großbrand des Landgasthofes Im Holland war ein herausragender Feuerwehr-Einsatz im Jahre 2022. (Foto: Privat)

Sprockhövel – Am heutigen Dienstagmorgen (18. Oktober 2022) wurde kurz nach 5 Uhr Stadtalarm für die Feuerwehr Sprockhövel ausgelöst. Der Dachstuhl des Landgasthauses Im Holland stand im Vollbrand. Daraus entwickelte sich ein größerer Einsatz für die Feuerwehr, die Polizei, den Rettungsdienst, die Energieversorger, für den Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes und für den Fachberater des THW.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Für 55 ehrenamtliche Frauen und Männer der Feuerwehr Sprockhövel war die Nacht abrupt zu Ende. Nach Alarmierung eilten sie in Ihren 13 Einsatzfahrzeugen von den Feuerwehrhäusern der Löschgruppe Hiddinghausen, vom Löschzug Haßlinghausen, von der Löschgruppe Schmiedestraße, vom Löschzug Niedersprockhövel, von der Löschgruppe Obersprockhövel und vom Löschzug Gennebreck zur Brandstelle an der Schevener Straße. Von weitem sahen die zuerst anrückenden Kräfte schon den gewaltigen Feuerschein, der aus dem gesamten Dachgeschoß zu erkennen war.

Immer wieder loderten Glutnester auf, die gelöscht wurden. (Foto: Höffken)

30 Frauen und Männer wurden mit schwerem Atemschutz ausgerüstet (Atemschutzgeräteträger) und gingen zur Menschenrettung und zur Brandbekämpfung vor. Soweit noch möglich, erfolgte eine Begehung der Räume, da nicht feststand, ob alle Bewohner das Gebäude verlassen hatten bzw. ob sich nicht noch Personen im Gebäude befanden.

Auch mittels Drehleiterkorb erfolgte die Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz. (Foto: Höffken)

Parallel ließ Einsatzleiter Stadtbrandinspektor Christian Zittlau, der Leiter der Feuerwehr, durch einzelne Abschnittsleiter die erforderliche Wasserversorgung aufbauen und die Brandbekämpfung vornehmen. Dieses oft geübte Szenario bewährte sich auch hier im Echteinsatz innerhalb kürzester Zeit. Zwei Drehleitern wurden ebenfalls im Einsatz gebraucht.

Durch das neue Einsatzfahrzeug des Katastrophenschutzes standen den Feuerwehrkräften sowohl 1.000 Liter Wasser zur Verfügung, gleichzeitig konnten die in Buchten in dem Fahrzeug liegenden erforderlichen Schlauchleitungen schnell verlegt werden. Da eine Vielzahl von Schlauchleitungen (B-Schläuche und C-Schläuche) benötigt wurden, kam dann auch noch die Kreisschlauchpflegerei zum Einsatz.

Zu den beiden Besatzungen der Rettungswagen von der Falck-Rettungsdienstwache in Bredenscheid und von der DRK-Wache Am Hoppe kam dann noch ein Notarzteinsatzfahrzeug hinzu. Dazu wurde dann auch noch der Organistorische Leiter des Rettungsdienstes zur Brandstelle alarmiert.

Die Anspannung im Einsatzgeschehen war vielen der ehrenamtlichen Einsatzkräften in den frühen Morgenstunden noch anzusehen. (Foto: Höffken)

Zwei Streifenwagenbesatzungen der Nachtschicht waren vor Ort und wurden später durch Polizeibeamte des Tagdienstes abgelöst.

Durch das schnelle effektive Eingreifen der Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das neben dem Brandobjekt stehende Familienhaus verhindert werden. „Wir wurden durch laute Rufe von Passanten aus dem Schlaf geweckt und haben dann sofort mit unseren Hunden unser Haus verlassen“, sagte eine Bewohnerin des Hauses. Der Schrecken über das Brandereignisses ihres Nachbarhauses war ihr noch deutlich anzusehen.

Mittels Wärmebildkamera wurden immer wieder Glutnester ausgemacht und gelöscht. (Foto: Höffken)

Der Bereitschaftsdienst des Energieversorgers sorgte dafür, dass die Strom- und Gaszufuhr abgeschaltet wurde. Die Bereitschaftsmitarbeiterin des Ordnungsamtes traf ebenfalls ein, um ggfs. Unterbringungsmöglichkeiten für evakuierte Personen veranlassen zu können. „Ein Fachberater des THW war ebenfalls vor Ort und stand der Einsatzleitung beratend zur Verfügung“, teilte Feuerwehr-Pressesprecher Max Blasius am Mittag mit.

Bürgermeisterin Sabine Noll traf an der Brandstelle ein und wird hier vom Leiter der Feuerwehr, Christian Zittlau, über das Brandereignis informiert. (Foto: Höffken)

Bürgermeisterin dankt Einsatzkräften und Arbeitgebern

Bürgermeisterin Sabine Noll traf noch vor ihrem Dienstbeginn an der Brandstelle ein. Einsatzleiter Stadtbrandinspektor Christian Zittlau informierte die Bürgermeisterin über das bis dahin bekannte Einsatzgeschehen. „Ich danke allen Einsatzkräfte heute morgen für Ihre Tätigkeiten zur Bekämpfung dieses Schadensereignisses“, sagte die Bürgermeisterin zu ruhrkanalNEWS an der Einsatzstelle und erweiterte ihren Dank auch an alle Arbeitgeber der Einsatzkräfte, weil diese ihre Mitarbeiter:innen für den Einsatz freigestellt hatten bzw. diese erst verspätet zu ihrer Arbeitsstelle kamen.

Die Schevener Straße war verständlicherweise während des Einsatzes beidseitig gesperrt. Bei Tagesanbruch kam es zu längeren Staus, da viele Fahrzeuge unmittelbar vor den quer stehenden Einsatzwagen wenden mussten. Eine frühzeitige Umleitung durch Polizeikräfte wäre wünschenswert gewesen und hätte die Nerven mancher Autofahrer geschont.

Zahlreiche Trupps wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt. (Foto: Höffken)

Gegen 6:30 Uhr war das Feuer weitgehend gelöscht. Den Grundschutz für das restliche Stadtgebiet während des Brandes übernahmen die Kräfte der Löschgruppe Hiddinghausen, Obersprockhövel und die Frauen und Männer des Löschzuges Gennebreck.

Die Höhe des Schadens kann noch nicht beziffert werden. Das Gebäude ist nicht mehr bewohnbar. Die Brandermittler der Kriminalpolizei wurden bei Tagesanbruch erwartet. Dieser Brandeinsatz war erst gegen 14 Uhr beendet.

Statistik: Im Jahre 2021 wurde die Feuerwehr Sprockhövel zu 377 Einsätzen gerufen. Von den 377 Einsätzen entfielen 28 Einsätze auf Brände, davon waren 21 Kleinbrände, 3 Mittelbrände, 1 Großbrand und 3 überörtliche Einsätze abzuleisten.