PCB: WEITERE IMMISSIONSDATEN LIEGEN VOR

PCB Skandal in Witten-Rüdinghausen (Collage: RuhrkanalNEWS)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat dem Ennepe-Ruhr-Kreis inzwischen weitere PCB-Immissionsmessberichte von März und April aus dem Umfeld der Firma BIW in Ennepetal vorgelegt. An allen drei Messpunkten wurden in den Proben wie bereits im Februar 2020 die für die Silikonproduktion typischen PCB-Kongenere 47, 51 und 68 gefunden.

Erstmalig enthalten die Berichte von März und April eine Auswertung der Windmessdaten, die auf dem Büttenberg erhoben werden. Im Probezeitraum vom März bis April kam der Wind sehr häufig aus nordöstlicher Richtung. Für den April wies die Windverteilung im Vergleich zu langjährigen Mittelwerten eine erhöhte Häufigkeit aus nordwestlicher Richtung auf.

Die Messwerte im März zeigen insgesamt keine relevante Veränderung zum Vormonat. Teilweise fallen sie Mal etwas geringer und Mal etwas höher als die Messwerte vom Februar aus, was mit der wechselnden Windverteilung zu erklären ist. Die Messwertschwankungen liegen dabei jedoch im üblicherweise bei solchen Messreihen auftretenden Variationsbereich. Auch im April liegen die Messwerte in ähnlicher Höhe wie bei den beiden vorangegangenen Monaten.

Diese Ergebnisse besitzen als Einzelwerte nach wie vor eine begrenzte Aussagekraft. Unter diesem Vorbehalt lässt sich feststellen, dass die vorläufig ermittelte PCB-Belastung mit Ausnahme der in unmittelbarer Nähe zum Unternehmen gewählten Messstelle an allen Stellen im Bereich der in Nordrhein-Westfalen üblichen Hintergrundbelastung liegt.

Bei dieser Bewertung ist zu berücksichtigen, dass ein einzelner Monatswert keinen Rückschluss auf das Jahresmittel bzw. die im Falle von PCB bedeutsame langfristige Belastung zulässt. Die bisher vorliegenden Daten können allenfalls einen ersten, vorläufigen Eindruck vermitteln. Das LANUV informiert den Ennepe-Ruhr-Kreis regelmäßig über die Ergebnisse der weiteren Messungen. Belastbarere Ergebnisse können allerdings frühestens nach sechs Monaten erhoben werden.

Der Kreisverwaltung wurden im Mai zwei und im Juni drei Flockenniederschläge in Ennepetal von Bürgern gemeldet. Die Analyse der Proben durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW ergab jedoch keinen Zusammenhang mit der Silikonproduktion bei der Firma BIW. Somit kann zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgegangen werden, dass die installierten Flockenrückhalteeinrichtungen bei der Firma BIW funktionieren und kein unzulässiger Flockenflug mehr erfolgt.

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