„JEDES BIER UND JEDE ÜBERNACHTUNG ZÄHLEN“

Lars Martin (DEHOGA) und Joachim Kludt (Ruhr-Inn Hotel) im Gespräch mit Anja Pielorz (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Mit einem deutlichen Appell an die Bürger, aber auch an die Politik, wenden sich Lars Martin, stellvertretender Hauptgeschäftsführer DEHOGA Westfalen, und Hotelinhaber Joachim Kludt vom „Ruhr Inn“ zu Pfingsten nicht nur an die Hattinger. Gastronomie und Hotels dürfen ihre Dienstleistungen zwar wieder anbieten, aber die Hygiene- und Sicherheitsauflagen sind groß. Hinzu kommt: Die Gäste reagieren verhalten, denn die Unsicherheit ist noch größer.

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Interview mit Lars Martin

„Jedes Bier und jede Übernachtung zählen“, sagt Lars Martin. Der DEHOGA-Mitarbeiter, zugleich Hattinger Bürger, kommt viel rum im Land. „Die Stimmung ist verhalten“, sagt er. „Zum einen liegt das natürlich an den sicherlich notwendigen Auflagen, aber die Gäste sind stark verunsichert und kommen eben nicht so, wie gewünscht.“ Da helfe ein möglicher Rettungsschirm nur bedingt, denn die betriebswirtschaftliche Situation lasse sich auf Dauer nur durch zahlende Gäste verbessern. Die „Gevelsberger Erklärung“, initiiert durch Bürgermeister Claus Jacobi und mittlerweile von immer mehr Vertretern aus Politik und Dienstleistung unterzeichnet, fordert von Bund und Land einen finanziellen Rettungsschirm für die Gastronomie. „Die kann aber nur durch zusätzliche lokale Aktionen und eben steigende Besucherzahlen gerettet werden. Gevelsberg plant schon eine lokale Aktion. So etwas wünschen wir uns auch in anderen Städten.“

Für wachsende Zahlen kann beispielsweise in der Außengastronomie eine – möglichst unbürokratische – Ausweitung von Nutzungsflächen sorgen. „Hier stellt die DEHOGA eine klare Forderung an die Politik, dies, wo immer es geht, auch möglich zu machen. Ebenso hilfreich ist ein Wegfall von Nutzungsgebühren und dies nach Möglichkeit dauerhaft.“ In Hattingen betrifft dies den Kirchplatz, der allerdings nicht in der städtischen Zuständigkeit liegt. Hier hat die Evangelische Kirchengemeinde das Sagen. Für die anderen Bereiche der Innenstadt ist allerdings die Stadt in der Verantwortung. „Es gibt in Hattingen lockere lokale gastronomische Kontakte untereinander. Gemeinsames Handeln und gemeinsame Ideen sind wünschenswert.“ Hier würde man gern auch Hattingen Marketing eingebunden sehen.

Auch Hotelier Joachim Kludt vom „Ruhr Inn“ sieht in den Gästezahlen noch deutlich Luft nach oben. „Natürlich ist es schön, dass wir überhaupt wieder öffnen können. Wir haben umfangreiche Änderungen durchgeführt, um die Sicherheit und das Hygienekonzept umzusetzen. Wir hatten gehofft, zu Pfingsten auch den Wellnessbereich wieder öffnen zu dürfen. Leider hat die neue Verordnung des Landes NRW dies zunächst einmal nicht möglich gemacht. Wann genau es im Wellnessbereich wieder losgehen kann, wissen wir nicht. Wir haben aber viele Anfragen, von Hotelgästen und von Hattinger Bürgern, denen der Wellnessbereich ja ebenfalls offensteht. Wenn er denn wieder geöffnet haben darf.“

Interview mit Hans-Joachim Kludt

Für den Hotelier, aber auch für DEHOGA-Mitarbeiter Lars Martin ist klar: Eine gesicherte Zukunft ist für Dienstleistungsbetriebe – und dazu gehören Gastronomie und Hotel – nur möglich, wenn diese Dienstleistung auch in Anspruch genommen wird. „Ich bin Hattinger und werde zu Pfingsten sicher auch in der Altstadt und im Restaurant unterwegs sein. Ich kann nur dazu ermuntern, die heimischen Betriebe mit einem Besuch zu unterstützen.“