Ennepe-Ruhr-Kreis – In Kröv an der Mosel (Rheinland-Pfalz) ist am späten Dienstagabend (06. August 2024) ein Hotel teilweise eingestürzt. Neun Menschen wurden verschüttet, zwei von ihnen starben. Sieben konnten in einer aufwendigen Rettungsaktion lebend aus den Trümmern gerettet werden. Neun Trümmerrettungsexperten der internationalen Hilfsorganisation von @fire, die auch schon Kräfte der Hattinger Feuerwehr bei der Vegetationsbrandbekämpfung ausbildete, unterstützten die 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, Rettungshundestaffeln und Drohneneinheiten.
Gegen 23 Uhr stürzte ein Hotel in Kröv (Verbandsgemeinde Traben-Trarbach) teilweise ein. Ein Stockwerk des Gebäudes brach ein. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 14 Personen im Gebäude. Fünf Personen konnten das Gebäude unverletzt verlassen. Insgesamt wurden neun Personen unter den Trümmern begraben.
Sieben Menschen gerettet
Sechs Verschüttete konnten im Laufe des Tages in Zusammenarbeit aller Rettungskräfte verschiedener Organisationen gerettet werden, darunter ein zweijähriges Kind mit seiner Mutter. Gegen 16 Uhr konnte eine Zugangsöffnung zur letzten lebenden Verschütteten geschaffen werden. Die Frau lag in einem Hohlraum unter mehreren Betonplatten, weshalb sich die Rettung schwierig gestaltete und mehrere Stunden in Anspruch nahm. Gegen 22:30 Uhr war die Rettung schließlich geglückt. Eine Person konnte nur noch tot geborgen werden, ein Toter ist noch unter den Trümmern verschüttet.
Trümmerrettungsexperten von @fire unterstützen
Die internationale Hilfsorganisation @fire unterstützte die Einsatzkräfte vor Ort mit neun erfahrenen Trümmerrettungsexperten ihres Light USAR Teams sowie mit Spezialgerät wie Suchkameras und Horchgeräten. Die USAR-Experten waren vor allem bei der aufwendigen Rettung im Inneren der Trümmer gefordert. Die Helferinnen und Helfer der verschiedenen Organisationen arbeiteten hier Hand in Hand und sehr professionell zusammen.
Als eines von nur drei deutschen Rettungsteams und weltweit erstes von der INSARAG zertifiziertes Light USAR-Team ist @fire darauf spezialisiert, Verschüttete in den Trümmern eingestürzter Gebäude zu orten, zu retten und medizinisch zu versorgen. Zu diesem Zweck verfügt @fire über eine spezielle Ausrüstung, die von Ortungsgeräten über Rettungsgeräte bis hin zu medizinischer Ausrüstung reicht. Die Hilfe des Urban Search and Rescue Teams von @fire wurde bisher weltweit bei Erdbeben, Seebeben, Tsunamis, Taifunen oder Explosionen im Rahmen von Hilfseinsätzen der Vereinten Nationen angefordert – zuletzt bei dem verheerenden Erdbeben in der Türkei im Jahr 2023.
Aufgrund des Schadensbildes war der Einsatz laut @fire äußerst anspruchsvoll, da das Gebäude von den Einsatzkräften nur unter größter Vorsicht betreten werden konnte. Vor Ort waren rund 250 Einsatzkräfte unter anderem von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, THW einschließlich Spezialkräften, Rettungshundestaffel und Drohneneinheiten. Am Nachmittag informierten sich Ministerpräsident Schweitzer (SPD) und Innenminister Ebling (SPD) vor Ort über das Unglück. Sie dankten den Helfern.
Nach Angaben des Polizeipräsidiums Trier wurde das Hotel in seiner Grundsubstanz im 17. Jahrhundert errichtet. In den 1980er Jahren wurde es um zweieinhalb Stockwerke aufgestockt. Nach ersten Erkenntnissen ereignete sich das Unglück in dieser Baulinie. Das erste Stockwerk stürzte auf den darunter liegenden Gebäudeteil.