Sprockhövel – Am heutigen Freitagnachmittag (11. März 2022) bemerkten Anwohner eines Hauses am Huxel, dass das gegenüberliegende nicht mehr bewohnte Haus plötzlich brannte. Sie alarmierten die Feuerwehr. Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren Hattingen, Sprockhövel und Wuppertal wurden zur Einsatzstelle beordert.
„Ich war den ganzen Nachmittag im Garten und bemerkte dann, dass aus dem gegenüberliegenden Haus erst kleine Flammen schlugen und dann brannte plötzlich das ganze Dach“, sagte ein Anwohner zu ruhrkanalNEWS an der Einsatzstelle. Seine Frau ergänzte, „ich habe dann die Notrufnummern 110 und 112 gewählt und das Feuer gemeldet“.
Die Notrufleitstellen alarmierten dann zahlreiche Einsatzkräfte. Es wurde dann kein ruhiger Freitagnachmittag mehr für Dutzende freiwillige Kräfte des Löschzuges Elfringhausen der Feuerwehr Hattingen, des Löschzuges Gennebreck und der Löschgruppe Schmiedestraße der Feuerwehr Sprockhövel. Aus Wuppertal rückten ebenfalls Einsatzkräfte der Feuerwehr an, die jedoch zur Unterstützung nicht mehr benötigt wurden.
Von der Rettungswache Hoppe wurde ein RTW zur Eigensicherung der Einsatzkräfte zur Brandstelle beordert, der ebenfalls alarmierte Notarzt wurde aber nicht benötigt.
Die Feuerwehrkräfte bauten eine Wasserversorgung auf und Angriffstrupps unter schwerem Atemschutz begannen mit der Brandbekämpfung. In dem Gebäude befanden sich keine Personen mehr. Nachdem das erste Feuer gelöscht war, musste ein Zwischendecke in dem Haus geöffnet werden, um dahinterliegende Glutnester zu löschen.
Die Polizei war ebenfalls vor Ort und begann später mit den Ermittlungen zur Brandursache.
Die Straße Huxel wurde für die Zeit des Einsatzes beidseitig gesperrt. Auch dieser Einsatz zeigte, dass die Feuerwehren von Hattingen und Sprockhövel gut zusammenarbeiten und dass die freiwilligen Frauen und Männer unserer Feuerwehren stets „alles geben“, um Menschen zu retten, Feuer zu löschen und Sachmittel zu schützen. FÜR MICH – FÜR ALLE, diese Devise und das Engagement unserer ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte kann nicht hoch genug geschätzt werden. Hier ein kurzes Video vom Einsatz.
Zur Erinnerung – Die unrühmliche Geschichte der Straußenfarm
Auf der früheren Straußenfarm in Sprockhövel an der Straße Huxel wuchsen in den Jahren 2011 bis 2013 in 8 eingegrabenen Seecontainern Cannabis-Pflanzen.
Der Betreiber der Straußenfarm, ein damals 47-jähriger aus Wuppertal, der bis heute unauffindbar ist, soll zusammen mit seinem Kompagnon, einem aus Sprockhövel stammenden 40-Jährigen, unterirdisch tausende Cannabis-Pflanzen gezüchtet haben. Sie hatten die Farm als Tarnung betrieben. Als Mitarbeiter der Farm wurde auch der Bruder des Sprockhövelers beschäftigt.
Dieser wurde im Jahre 2017, über 4 Jahre nach der eigentlichen Tat, wegen Beihilfe zum „unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge“ verurteilt. Der Angeklagte gestand, auf der Straußenfarm von Sommer bis Herbst 2012 zuerst Gartenarbeiten, später auch bei der Pflege der unterirdisch gehaltenen Cannabis-Pflanzen geholfen zu haben. Nachdem er von seinem Bruder mit dem Tode bedroht wurde wenn er nicht Stillschweigen über die Farm bewahren würde, brach der Angeklagte den Kontakt zu diesem ab.
Während der Bruder des Angeklagten, der Mitinhaber der Straußenfarm, seit März 2013 inhaftiert ist und eine mehrjährige Haftstrafe absitzen muss, konnte der seit dem 04. Februar 2012 vermisste Betreiber der Straußenfarm bis heute nicht gefunden werden. Nachdem die Polizei Anfang 2013 Hinweise von einem Mord an dem Betreiber der Straußenfarm erhalten hatte, wurden mit großem technischen und finanziellem Aufwand wochenlang annähernd 1.000 Kubikmeter Erde auf dem ca. 22.000 qm großen Grundstück untersucht und gesiebt. Allerdings wurden bisher keine Knochenreste des vermissten Wuppertalers gefunden.