Ennepe-Ruhr-Kreis- “Seit erkennbar war, dass es unsere Aufgabe sein wird, ein Impfzentrum für unsere Bürger einzurichten, haben wir nach einem geeigneten Standort gesucht. Stand heute werden wir diesen sehr zeitnah präsentieren können.” Krisenstabsleiterin Astrid Hinterthür, gleichzeitig Leiterin des Fachbereiches Soziales und Gesundheit, sieht den Ennepe-Ruhr-Kreis auf einem guten Weg, wenn es darum geht, bis Mitte Dezember über ein betriebsbereites Impfzentrum zu verfügen.
Eine Arbeitsgruppe, zu der Mitarbeiter aus Gesundheitsamt und Bevölkerungsschutz sowie aus den Bereichen Organisation, Personal und zentrale Dienste der Kreisverwaltung zählen, hat sich bereits seit der letzten Woche aber nicht nur Gedanken über einen geeigneten und verfügbaren Standort gemacht. Beschäftigt wurde sich auch bereits mit organisatorischen Vorbereitungen für und Abläufen in der Impfstelle.
“Wenn wir endgültig über den Standort entschieden und den Vertrag unterschrieben haben, müssen wir das Gebäude so herrichten und einrichten, dass es den Ansprüchen einer Impfstelle gerecht wird. Zudem stellen wir das nicht-medizinische Personal, das beispielsweise das Anmelden der zu Impfenden übernimmt oder für Sicherheit sorgt”, berichtet Hinterthür.
Damit übernimmt der Kreis die Rolle, die ihm die Landesregierung in der großangelegten Impfaktion zuschreibt. Während der Bund den Impfstoff beschafft und das Land diesen samt Impfzubehör auch an das Impfzentrum das Ennepe-Ruhr-Kreises liefern wird, ist die Kreisverwaltung für alles rund um Zentrum und vieles rund um das Verimpfen verantwortlich. Letzteres soll im Zusammenspiel mit der Kassenärztlichen Vereinigung erfolgen. Hier hat das NRW Gesundheitsministerium bereits entsprechende Absprachen getroffen.
Parallel zum Einrichten des Impfzentrums – aktuell wird mit einem für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis geplant – haben die Verantwortlichen im Schwelmer Kreishaus auch bereits erste Überlegungen für das mobile Impfen. Dies ist nötig, weil die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen voraussichtlich als erste Personengruppe geimpft werden, sie das Impfzentrum aber nicht aufsuchen können.
“Natürlich”, so Hinterthür, “gibt es bei den Corona-Impfungen heute noch viele Unbekannte. Stichworte sind die zur Verfügung stehenden Impfstoffe und deren Eigenschaften, die Reihenfolge der zu impfenden Personengruppen oder das genaue Zusammenspiel der vielen Beteiligten. Stand jetzt sehe ich uns aber auf einem guten Weg, auch diese Aufgabe zu bewältigen.”
Jeder Tag werde mehr Informationen liefern und damit das weitere Planen erleichtern. Zudem hat Hinterthür in den letzten Monaten beobachtet: “Das Bewältigen der Corona-Pandemie wird von vielen im Ennepe-Ruhr-Kreis erfreulicherweise als Gemeinschaftsaufgabe begriffen und viele engagierte Leute setzen gute Ideen um. Jüngstes Beispiel dafür ist die jetzt winterfest untergebrachte stationäre Abstrichdiagnostik in Schwelm.
Die Impfstrategie des Landes setzt auf Kreise
In einer landesweiten Telefonkonferenz war am Montag quasi der offizielle Startschuss für das Einrichten von 53 Impfzentren in Nordrhein-Westfalen gefallen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann skizzierte den Landräten und Oberbürgermeistern, wie sich das Land die Aufgaben- und Rollenverteilung sowie die Zusammenarbeit mit den Kreisen und kreisfreien Städten vorstellt. Gleichzeitig sicherte er den Kommunen mit Blick auf die Kosten für die ihnen übertragenen Aufgaben zu: Bund und Land werden diese je zur Hälfte übernehmen.