CORONA: MEHR ALS DIE HÄLFTE ALLER AKUT ERKRANKTEN WOHNEN IN HATTINGEN

Die Hygieneregeln zur Eindämmung des Corona-Virus (Grafik: Ennepe-Ruhr-Kreis)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Im Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es 829 bestätigte Corona-Fälle (Stand: Donnerstag, 24. September, 9 Uhr), von diesen gelten 774 als genesen. Die Zahl der Infektionen ist damit innerhalb der letzten 24 Stunden um 5 gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, liegt im Kreisgebiet bei 12,36. 

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In den Krankenhäusern im Kreisgebiet sind derzeit 4 Patienten mit Corona-Infektion in stationärer Behandlung. 2 davon werden intensivmedizinisch betreut, von diesen wird einer beatmet.

Die aktuell 40 Erkrankten wohnen in Ennepetal (3), Hattingen (22), Herdecke (4), Schwelm (2), Sprockhövel (1), Wetter (2) und Witten (6). In Breckerfeld und Gevelsberg ist derzeit niemand am Corona-Virus erkrankt.

Die Gesundeten kommen aus Breckerfeld (16), Ennepetal (48), Gevelsberg (86), Hattingen (123), Herdecke (74), Schwelm (92), Sprockhövel (57), Wetter (55) und Witten (223).

15 Menschen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis sind mit oder an dem Corona-Virus verstorben. Sie stammen aus Ennepetal (3), Gevelsberg (3), Hattingen (2), Schwelm (2), Sprockhövel (1), Wetter (2) und Witten (2).

Für die bestätigten Fälle sowie für begründete Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Insgesamt gilt diese Vorgabe für 616 (Vortag 691) Personen im Kreis.

Bereits seit einigen Tagen haben die Mitarbeiter des Infektionsschutzes der Kreisverwaltung Hattinger Schulen besonders im Blick. Heute fiel die Entscheidung, die vier neunten Klassen der Realschule Grünstraße bis einschließlich Freitag (2. Oktober 2020) in den Distanzunterricht zu schicken.

„Unsere Recherchen haben am Ende zur Erkenntnis geführt, dass dies die sicherste Variante ist, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen. Zwar gab es nur in zwei der betroffenen Klassen je einen positiven Fall. Unter anderem durch klassenübergreifende Kurse sowie Freundschaften unter den Schülern sind die Schnittmengen zwischen allen Neuern aber einfach zu groß“, begründet Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein den Schritt.

Ebenfalls bis Freitag, 2. Oktober in den Distanzunterricht geschickt wurden zwei siebte Klassen der Realschule. „Im Vergleich zu den Neunern waren die Querverbindungen in dieser Stufe überschaubarer und wir können es verantworten, zwei siebte Klassen im Präsenzunterricht zu lassen“, so Dr. Klinke Rehbein. Noch bis Mittwoch, 30. September, gilt zudem Distanzunterricht für zwei zehnte Klassen der Realschule Grünstraße.

Da noch Testergebnisse ausstehen, ist die Lage für einzelne Schüler der Hattinger Grundschule Heggerfeld und einige Schüler der Berufskollegs Hattingen und Witten unverändert.

Für eine siebte Klasse und einzelne Schüler der elften Jahrgangsstufe der Gesamtschule Hattingen sowie ein Wittener Pflegeheim kann die Kreisverwaltung hingegen Entwarnungen geben. Dort fielen alle genommenen Abstriche negativ aus.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat das Robert-Koch-Institut die Liste mit Risikogebieten erneut erweitert. Dazugekommen sind auch elf Regionen der Europäischen Union, darunter Landesteile von Dänemark, Tschechien, Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Damit gilt aktuell jedes zweite EU-Land zumindest teilweise als Risikogebiet.

Reisende, die aus Risikogebieten zurückkehren, können sich kostenlos testen lassen, müssen sich in Quarantäne begeben und beim Gesundheitsamt melden. Von dort kann die Quarantäne aufgehoben werden. Stand heute hat die Kreisverwaltung die Anliegen von mehr als 4.680 Reiserückkehrern bearbeitet, allein in den letzten 24 Stunden kamen 196 neue Fälle dazu.

Distanzunterricht, Quarantäne und Kontaktreduktion

Weil sie als enge Kontaktpersonen eingestuft worden sind, wurde für einzelne Schüler der Klassen, die zuhause lernen, Quarantäne angeordnet. Für alle anderen gilt die Empfehlung, Kontakte zu reduzieren und so einen möglichen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie zu leisten.

Läuft die angeordnete Quarantäne aus individuellen Gründen bei einzelnen Schülern vor Ende des Distanzunterrichts aus, lernen sie wie ihre Mitschüler auch dann weiter zuhause. Statt der vorgegebenen häuslichen Absonderung gilt dann allerdings nur noch die Empfehlung, die Kontakte zu reduzieren.

(Stand: Donnerstag, 24. September, 9 Uhr)