SÜDSTADT-WEST (UM-)BAU DAUERT MINDESTENS ZEHN JAHRE

Großes Interesse bei der Bürgeranhörung zur Südstadt-West (Foto: Holger Grosz)

Hattingen- 2022 fand die erste Informationsveranstaltung für den Bürger in der Henrichshütte statt. Gestern (21. Mai 2024) war die  zweite Bürgeranhörung im Gemeindehaus der Johanniskirche in der Südstadt.

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Das gesamte Projekt befindet sich in der Planung. Die Fläche beträgt 103.000 m² und ist somit fast so groß wie die komplette Hattinger Altstadt. Im Nutzungsplan der Stadt ist das Gebiet noch als Gewerbegebiet bezeichnet. Das wird aber geändert in eine Mischnutzung. Geplant sind 50 % Gewerbe und 50 % Wohnen. 25 % der Wohneinheiten sollen gefördert werden – 7-8 € pro m². Im ersten Bauabschnitt werden das 600 Wohnungen sein, davon 150 mit Zuschüssen. Insgesamt sind 1000 Wohnungen geplant. Sie werden sehr unterschiedlich sein. Seniorenwohnungen, Micro-Wohnungen, Eigentumswohnungen sowie einige Luxus-Dachwohnungen. Die Südstadt West ist eine „15 Minuten Stadt“ geplant worden, alle zum Leben wichtige Dinge sind fußläufig in 15 Minuten im Quartier erreichbar. Supermarkt, Kita, Geschäfte, Gastronomie, ein medizinisches Zentrum, ein Hotel, ein multifunktionales Gebäude für Veranstaltungen (Kino), Spielplätze sowie Orte zum Verweilen.

So sehen erste Planungen zur Gestaltung des ehemaligen O&K-Geländes aus (Foto: Holger Grosz)

Zentral gibt ein Mobil-Hub. Hier ist ein Parkhaus für Kurzzeit- und Langzeitparken. Hier können auch Fahrräder und Autos von Sharing-Anbietern zur Verfügung. E-Autos können hier auch geladen werden. Die Straßen im Wohnbereich sollen grüne Adern sein. Die Anwohner können in den Häusern parken. Die haben ein Hochparterre und darunter ist der Parkraum. Die Südstadt West soll nicht zugeparkt sein, sondern eine offene, übersichtliche Fläche. Dadurch soll der Feuerwehr und Müllabfuhr die Zufahrt erleichtert werden. Gleichzeitig wird die Südstadt-West so auch sicherer für Radfahrer, Fußgänger und Kinder.

Die Verkehrsplanung läuft noch. Es wird versucht, weitere Grundstücke zu kaufen, um so im Süden eine zusätzliche Zufahrt zu schaffen. Bisher ist die Hauptzufahrt im Osten über die Bruchstraße geplant – dort wo die Polizeiwache sich befindet. Im Norden ist die Südstadt West über die Kreisstraße erreichbar. Gewünscht ist eine Zufahrt im Süden. Dazu müssen aber noch Flächen angekauft werden. Was sicher ist, der Viadukt wird abgerissen und durch eine Brücke mit höherer Durchfahrtshöhe ersetzt. Gleichzeitig wird die Radtrasse weiter geführt. Geplant ist sie bis zur Ruhr, allerdings dürften die ersten Probleme auftauchen, wenn die alte Bahntrasse auf die S-Bahn-Trasse trifft.

Das Gewerbe ist wie folgt geplant: Entlang der Nierenhofer Straße entsteht ein reines Gewerbegebiet. Hier werden Handwerker sowie Dienstleister angesiedelt. In der zweiten Reihe gibt es eine Bebauung mit einer Mischnutzung. Das Erdgeschoss wird gewerblich genutzt und in den oberen Etagen befinden sich Wohnungen. Hier sollen ein Bäcker, vielleicht ein Cafe, ein Blumenladen oder vergleichbare Versorger angesiedelt werden.

Baudezernent Jens Hendrix beantwortete Fragen zur Südstadt-West (Foto: Holger Grosz)


Wie geht es jetzt weiter? Wie lange dauert das gesamte Projekt?

Die Planung wird noch 2 Jahre dauern. Der Bebauungsplan wird 1,5 bis 3 Jahre in Anspruch nehmen. Als nächstes werden auf dem Gelände Bohrungen für Bodenproben gemacht. Das Altlastenkataster weist zwar keine Altlasten für diese Fläche aus, aber man möchte sicher gehen. Derzeit ist das Gelände an einem Autohändler vermietet. Bis zum Baubeginn und bis zur Fertigstellung erhalten ungenutzte Flächen eine kurzzeitige Zwischennutzung als mobile Lagerräume. Für die gesamte Umsetzung des Südstadt-West-Projekts werden etwa 10 Jahre benötigt.

Aus Fragen von Anwesenden ergaben sich folgende Infos:

Mit welchem Material gebaut wird, kann noch nicht gesagt werden. Das kann sich durch die Gesetzgebung auch ständig ändern. Die aufwendig begrünten Fassaden in Singapur wurden erwähnt sowie Häuser aus Holz. Derzeit ist Stahlbeton die günstigste Art zu bauen. Allerdings gibt es für den sozialen Wohnungsbau eine spezielle Förderung für Häuser aus Holz – das ist vorgesehen. Wechselnde politische Entscheidungen können das ändern. Die Dächer werden begrünt und/oder mit Solar-Anlagen versehen. Ebenso die Südwände. Da Hattingen geothermisch vorteilhaft ist, wird über eine Heizung über Erdwärme nachgedacht.

Diese Südstadt-West ist ein spannendes Projekt. Es ist aber auch ein sehr wichtiges Projekt, da es die Zukunft der Stadt Hattingen prägen wird.

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