WENIGER IST MEHR: GÄRTNERN IM HERBST

Blätter im Herbst (Foto: TGP)

Hattingen- Mit den ersten bunten Blättern kommt nun die ideale Zeit, um den Garten nicht nur fit für den Winter zu machen, sondern auch für die kommenden Jahre naturnah zu gestalten. Wer im Herbst heimische Pflanzen wie Stauden oder Obstbäume und -sträucher pflanzt, bietet Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Igeln und vielen anderen Arten Nahrung und Schutz vor Frost. Die „Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Hattingen“ gibt Tipps, wie man jetzt im eigenen Garten ganz leicht etwas für die Artenvielfalt tun kann.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Bei der Gartenarbeit im Herbst ist weniger oft mehr. Laub, Ast- und Heckenschnitte bieten Insekten und Igeln einen frostsicheren Unterschlupf für den Winter, indem man das abgestorbene Pflanzenmaterial im Hochbeet verteilt, unter der Hecke lagert oder in einer Ecke zu einem Totholzhaufen schichtet. „Abgeblühte Stauden schneidet man am besten erst im Frühjahr zurecht, weil sich in den Stängeln von Brombeere, Sonnenblume oder Goldrute Insekten oft zum Überwintern einnisten“, sagt Thomas Griesohn-Pflieger von der AG Naturschutz Hattingen. Die Naturschützer, die unter anderem die hwg-Ökozelle in Holthausen zu einem wertvollen Lebensraum entwickeln, geben vier Tipps für die herbstliche Gartenarbeit.

Tipp #1: Laub liegen lassen
Das farbenfroh herabregnende Laub gehört in den Garten und nicht in Abfallsäcke. Verteilt im Hochbeet oder als Frostschutz unter der Hecke nutzt es vielen Gartenbewohnern. „Igel brauchen als Winterquartier einen großen Laubhaufen, der mit Ästen gegen den Wind gesichert wird,“ erklärt Thomas Griesohn-Pflieger. Auch Amsel und Kohlmeise drehen emsig die Blätter herum und suchen dort fleißig nach Schnecken und Asseln. „Außerdem entsteht aus dem Laub CO2 speichernder Humus.“
Tipp #2: Gartenabfälle recyceln
Wer Material von Ast- und Heckenschnitten oder andere Gartenabfälle hat, sollte diese nicht häckseln oder auf dem Wertstoffhof entsorgen. Besser ist es, sie zu einem Totholzhaufen aufzuschichten, den Käfer gerne bewohnen. Auch der Igel fühlt sich dort während der kalten Jahreszeit wohl. Viele Kleintiere wandeln das Holz im Laufe der Jahre in wertvollen Humus um.
Tipp #3: Jetzt ein Staudenbeet anlegen
Stauden treiben jedes Jahr wieder aus. Viele heimische Pflanzen wie Flockenblume, Wasserdost oder Schafgarbenarten dienen Schmetterlingsraupen als Nahrungspflanzen, die wiederum von Igeln gefressen werden. Zwischen den Pflanzen am Boden finden Igel Tagesverstecke. Je nach Boden, Beschattung und Bodenfeuchte wachsen unterschiedliche Pflanzen. „Ihre Blüten erfreuen uns nicht nur im Sommer, sondern sie bieten auch vielen Insekten Nektar und Pollen!“
Tipp #4: Neue Gehölze pflanzen
Auch neue Gehölze können jetzt im Herbst gepflanzt werden. Besonders empfehlenswert für den Naturgarten sind frühblühende Gehölze wie Weide und Kornelkirsche. Sie bieten Insekten im Frühjahr eine erste Nahrungsquelle. Holunder erfreut im Frühsommer mit schneeweißen Blütendolden und prunkt mit reicher Beerenernte im Sommer. Eine dichte, undurchdringliche Hecke aus heimischen Gehölzen wie Weißdorn, Hasel, Ilex ist auch ein sicherer Unterschlupf für Igel.