Hattingen- Der Anruf am frühen Nachmittag bei Bürgermeister Dirk Glaser (parteilos) bringt eine eindeutige Auskunft. Bereits gestern Nachmittag (15. November 2021) hat die Verwaltungsspitze beschlossen, dass Besucher der Hattinger Weihnachtsmärkte geimpft oder genesen sein müssen. Das habe die Verwaltung gemeinsam mit den Veranstaltern entschieden. „Wir werden die Besucher so intensiv wie möglich von den Ordnungsamtsmitarbeitenden kontrollieren lassen. Außerdem sind die Standbetreiber aufgefordert, ihre Kunden ebenfalls nach Impf- oder Genesenennachweis zu fragen“, sagt Glaser. Wer durch das Ordnungsamt bereits kontrolliert wurde, bekommt ein Armband und kann so seinen Status schnell und deutlich nachweisen, ohne erneut zum Mobiltelefon oder Papier-Impfausweis greifen zu müssen.
Auf Nachfrage erklärt Glaser, dass es Überlegungen gibt, Kontrollstellen einzurichten, zu den die Besucher freiwillig kommen können, um ihren Nachweis vorzuzeigen und so schnell an ein Armband zu gelangen. Eine Idee, die bereits vor einigen Tagen bei der Soester Allerheiligenkirmes mit Erfolg umgesetzt wurde. Auch auf dem Kirchplatz wird der 2G-Status kontrolliert werden, berichtet Dirk Glaser. Dort lassen sich, neben den Mitarbeitenden des Ordnungsamtes, auch Mitarbeiter des Schultenhofes die Impf- oder Genesenennachweise zeigen. Ob die Kräfte des Schultenhofes ebenfalls anschließend die Armbänder ausgeben dürfen, ist nicht klar.
Auch Alfred Schulte-Stade erklärt im persönlichen Gespräch, dass er streng nach den geltenden Vorschriften handeln werde. „Die Stadt arbeitet lösungsorientiert mit uns zusammen“, sagt er. Er ist sichtlich angefressen darüber, dass andere Medien seiner Meinung nach in den vergangenen Tagen nicht korrekt über die Hattinger Weihnachtsmärkte und die damit verbunden Anstrengungen berichtet haben. „Ich kann mich nur wiederholen: Wenn es erlaubt ist, werden wir den nostalgischen Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz durchführen“, betont Schulte-Stade. „Seit 18 Monaten ist fast nichts möglich, wir müssen endlich wieder arbeiten dürfen.“ Und er verweist auf die vielen Betriebe, die von Auf- und Abbau, über die Durchführung des Weihnachtsmarktes auf dem Kirchplatz, darauf angewiesen sind endlich wieder entsprechenden Umsatz machen zu können.
Später am Nachmittag verkündet NRW-Ministerpäsident Wüst (CDU), dass zukünftig bei vielen Veranstaltungen bereits ab kommender Woche landesweit die 2G-Regel gelten soll. Am Arbeitsplatz wird die 3G-Regel verpflichtend. Wer seinem Arbeitgeber keine Auskunft über den Impf- oder Genesenenstatus geben möchte, muss also regelmäßig ein frisches Testergebnis vorlegen. Bei besonders riskanten Terminen soll sogar die 2G+-Regel gelten. Das würde bedeuten, neben der Impfung oder Genesung müssen die Teilnehmer zusätzlich einen aktuellen Corona-Test vorlegen. Als Beispiel für Termine bei denen zwingend 2G+ gelten soll, werden von der Landesregierung Karnevalsitzungen und Diskothekenbesuche genannt. Möglicherweise soll diese Vorschrift auch auf Weihnachtsmärkte ausgedehnt werden. Eine endgültige Entscheidung darüber wird erst nach der kommenden Ministerpräsidentenkonferenz erwartet. Wüst strebt an, dass alle Bundesländer die gleichen Vorschriften erlassen, damit nicht wieder ein Coronaschutzmaßnahmen-Flickenteppich in Deutschland entsteht.
Eine gute Entscheidung auf dem Hattinger Weihnachtsmarkt die 2G Regel anzuwenden. Jetzt kommt es darauf an, dass nicht nur proforma kontrolliert wird. Wer im Gedrängel eine FFP2 Maske trägt, der macht dennoch nichts falsch. Denn auch Geimpfte können sich den Virus einfangen und übertragen.