VORREITER FÜR DAS RUHRGEBIET

Hattingen- Das mittlere Ruhrgebiet mit den Städten Bochum, Herne, Witten und Hattingen übernimmt die ruhrgebietsweite Vorreiterrolle beim Mentoren-Programm „InCharge“ für Flüchtlinge mit Asyl-Status oder einer realistischen BleibePerspektive. Ein breites Bündnis der vier Städte, der Ruhr-Universität Bochum, der Hochschule Bochum, der Unternehmensverbände, der Kreishandwerkerschaften, der Gewerkschaften, der Arbeitsagentur Bochum, der JobCenter in Bochum und Herne, der Bochum Perspektive 2022 sowie der großen christlichen Kirchen und der Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen stellt sich hinter eine entsprechende Initiative der IHK Mittleres Ruhrgebiet. „Wir alle möchten mit unserem gemeinsamen Aufruf die Idee von ,InCharge‘ in alle Unternehmen der Region tragen: Wir suchen Mitarbeiter, die sich auf freiwilliger Basis als Mentoren engagieren möchten, um Flüchtlinge bei ihren ersten Schritten in Richtung Ausbildung und Job an die Hand zu nehmen. Das ist für mich gelebte Integration“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Eric Weik.

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Der Verein „InCharge“ wurde von namhaften Unternehmen – darunter Opel – im vergangenen Jahr gegründet. Die „InCharge“-Initiative für Flüchtlinge ist in enger Zusammenarbeit mit den Agenturen für Arbeit angestoßen worden und hat ihre Wurzeln in Hessen. „Wir haben im mittleren Ruhrgebiet eine besondere Situation. Hier geht die Initiative nicht nur von einzelnen Unternehmen aus, sondern hier gibt es ein breites gesellschaftliches Bündnis unter Einbeziehung der Städte. Das ist bislang einmalig und sollte Vorbild für weitere Projekte in ganz Deutschland sein“, wirbt Joachim Koschnicke, Vice President Public Policy der Opel Group GmbH, für die Initiative. „InCharge“ geht von dem Grundgedanken aus, dass eine wirkliche Integration der Flüchtlinge nur über eine Berufstätigkeit gelingen kann. Aber um die Menschen an den Arbeitsmarkt heranzuführen, ist nicht nur die Vermittlung von Deutsch-Kenntnissen und Qualifikationen, sondern auch das Vertrautmachen mit der deutschen Kultur und der Arbeitswelt wichtig – ganz zu schweigen von der Unterstützung bei Behördengängen. Dafür werden Mitarbeiter in den Unternehmen gesucht, die sich freiwillig für eine begrenzte Zeit (zwölf Wochen) als Mentoren zur Verfügung stellen und sich einmal pro Woche mit ihrem Mentee treffen. Die Hauptaufgabe der Agentur für Arbeit besteht darin, Flüchtlinge anzusprechen und ein Profil zu erstellen – das „InCharge“-Team übernimmt es dann, passende „Tandems“ zu bauen: Es führt Mentoren und Mentees zusammen, deren Profile zusammenpassen – insbesondere in Bezug auf Beruf, Ausbildung oder Talente.

Die „Tandems“ treffen dann bei einer zentralen Kennenlern-Veranstaltung, die in der IHK stattfinden soll, erstmals zusammen. „Wir werden sofort damit beginnen, sowohl bei Info-Veranstaltungen als auch in persönlichen Beratungsgesprächen Flüchtlinge konkret auf ihr Interesse an diesem Mentoren-Programm anzusprechen. Ich bin sicher, das Interesse wird groß sein“, so Luidger Wolterhoff, Leiter der Agentur für Arbeit in Bochum. Für Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Hernes OB Dr. Frank Dudda ist der breite gesellschaftliche Schulterschluss für das Mentoren-Programm in der Region „Ausdruck einer ganz besonderen Willkommenskultur im mittleren Ruhrgebiet. Die Geschichte des Ruhrgebietes ist dadurch geprägt, dass Menschen aus vielen Ländern hierher kamen. Dann hat man gemeinsam die Ärmel hochgekrempelt und Wohlstand geschaffen – das können wir heute noch“. Das breite Bündnis will in den nächsten Wochen in der gesamten Region, aber auch im „eigenen Haus“ ehrenamtliche Mentoren werben. In Hessen gibt es bislang 150 „Tandems“ – „das schaffen wir hier locker“, so Eric Weik voller Zuversicht. Interessierte können sich ab sofort unter www.incharge.jobs unter Angabe personenbezogener Daten registrieren lassen.