SIHK-RESOLUTION ZUR WIRTSCHAFT IN CORONA-KRISE

Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (Archivbild: Strohdiek)

Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen- Der südwestfälische Wirtschaftsraum steht in der Corona-Krise mit seinen zahlreichen Automobilzulieferern, gastronomischen und touristischen Betrieben, Einzelhändlern, Veranstaltern und vielen weiteren Branchen unter erheblichem Druck. In der Phase des „ReStart“ der Wirtschaft unter den Vorzeichen des Infektionsschutzes brauchen viele Unternehmen nicht nur weitere Unterstützung, sondern auch insgesamt Rahmenbedingungen, die es möglich machen, Zukunftschancen zu ergreifen. Dazu zählen unter anderem folgende Punkte:

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1. Liquiditätssicherung und Eigenkapitalstärkung bleibt oberstes Gebot
Überbrückungshilfen für Unternehmen sind eine wirksame Maßnahme gegen Insolvenzen und dringend erforderlich für Unternehmen in von der Pandemie besonders betroffenen Branchen. Eine Unterstützung in Form eines Zuschusses zu den laufenden Fixkosten, ist in dieser Situation ein wichtiger Baustein, um diesen vor der Krise gesunden Unternehmen das Überleben zu ermöglichen. Eigenkapital und Liquidität müssen zudem weiter gestärkt werden. Unternehmen werden 2020 erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Daher sollten kurzfristig weitere Verbesserungen bei der steuerlichen Berücksichtigung von Verlusten vorgenommen werden. Mittelfristig sollten die Unternehmenssteuern reformiert werden, um vor allem die Unternehmen, die reinvestieren, stärker zu entlasten und die Investitionsneigung anzukurbeln.

2. Bürokratieabbau – Entfesselung und Entlastung jetzt erst recht
Um die Unternehmen weiter zu entlasten, sollten verstärkt bürokratische Hemmnisse abgebaut werden. Durch eine breit angelegte Initiative, nach dem Vorbild der Entfesselungsoffensiven in NRW, sollte geprüft werden, wie auf allen Ebenen Bürokratie abgebaut werden kann.

3. Digitalisierung – Schlüsselfaktor für die „neue Normalität“
Die Digitalisierung der Arbeitswelt wird sich weiter beschleunigen. Daher sollten nun deutlich mehr Fördermittel für die flächendeckende digitale Durchdringung des Mittelstandes zur Verfügung gestellt werden. Auch das Zusammenspiel von Verwaltung und Wirtschaft muss digitaler und schneller werden. Die Wertschöpfungsketten der Wirtschaft hängen von schnellem Internet, aber auch von digital vernetzten Behörden ab.

4. In die Zukunft investieren
Einbrechende Steuereinnahmen für das Jahr 2020 dürfen nicht zu einem Einbruch der öffentlichen Investitionen führen. Sowohl auf der Bundes- und Landesebene als auch auf der kommunalen Ebene sind Investitionen dringend nötig, um die Wachstumskräfte zu stärken. Für die Unternehmensseite können die Investitionsbedingungen besonders nachhaltig über Anpassungen und Korrekturen im Steuerrecht verbessert werden.

5. Duale Berufsausbildung stabilisieren
In der Krise gilt es, den Ausbildungsmarkt zu stabilisieren. Die Herausforderungen bestehen darin, junge Menschen für die duale Berufsausbildung zu aktivieren sowie Stellen und Bewerber, trotz erschwerter Kontaktbedingungen, zusammenzubringen. Dafür entwickeln die IHKs auch zahlreiche virtuelle Formate, um Ausbildungsbetriebe und Auszubildende bestmöglich zu unterstützen.

6. Entlastung bei den Stromkosten – EEG-Umlage krisenbedingt neu finanzieren
Es darf nicht dazu kommen, dass Unternehmen für ihren krisenbedingt sinkenden Stromverbrauch im kommenden Jahr mit einer höheren EEG-Umlage bestraft werden. Die Stromkosten müssen über eine niedrige EEG-Umlage sinken. Das entlastet nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Bevölkerung und stärkt die Wirtschaft insgesamt.