SIHK-KONJUNKTURUMFRAGE: WIRTSCHAFT WEITERHIN UNTER DRUCK

Dr. Ralf Geruschkat, Apla Afif, Vera Schmitt, Kai Gaberle und Julian Pflichtenhöfer (Foto: SIHK)

Ennepe-Ruhr-Kreis / Hagen- Viele Unternehmen stecken im Frühsommer 2025 immer noch in einem Stimmungstief. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), an der sich fast 500 Unternehmen aus dem südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis, der Stadt Hagen und dem Märkischen Kreis beteiligt haben. Der SIHK-Klimaindex erholt sich leicht, doch die sonst übliche Frühjahrsbelebung fällt schwächer aus als in den Vorjahren. „Umso wichtiger ist, dass die angekündigten wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der neuen Bundesregierung jetzt schnell greifen und die Wirtschaft auf bessere Rahmenbedingungen setzen kann. Es braucht diese Zuversicht, damit Unternehmen in die Zukunft investieren können“, sagte Dr. Ralf Geruschkat, Hauptgeschäftsführer der SIHK zu Hagen, bei der Vorstellung der Ergebnisse der Umfrage.

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Fast jedes fünfte Unternehmen blickt optimistisch in die Zukunft, aber es gibt noch etwa ebenso viele Pessimisten. Apla Afif, Geschäftsführerin der Afif Stiller Logistik GmbH in Hagen, erwartet eine positive Geschäftsentwicklung, weist aber auch auf Hürden hin: „Wir blicken mit Zuversicht in die Zukunft unserer Branche – die Nachfrage nach zuverlässigen Transportlösungen wächst stetig. Doch für viele mittelständische Unternehmen wird es immer herausfordernder, wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine weitere Erhöhung des Mindestlohns würde unsere Liquidität massiv gefährden.“

Schwache Inlandsnachfrage ist Problem

Als größte Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung sehen die regionalen Unternehmen die schwache Inlandsnachfrage (67 Prozent), die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (64 Prozent) sowie die hohen Arbeitskosten (61 Prozent). „Steigende Arbeitskosten, der anhaltende Fachkräftemangel oder die vielerorts unzureichende digitale Infrastruktur setzt viele Unternehmen spürbar unter Druck. Als IT-Dienstleister sehen wir jedoch gerade darin auch Chancen: Die wachsende Nachfrage nach digitalen Lösungen, effizienter Prozessgestaltung und flexiblen Arbeitsmodellen gibt unserer Branche deutlichen Auftrieb“, so sieht Kai Gaberle, Geschäftsführer der WKN Datentechnik GmbH in Balve, auch Potenziale in einem wirtschaftlichen Stimmungstief.

Weiterhin schwächelt die Industrie als Zugpferd der südwestfälischen Wirtschaft gravierend. Ein Drittel der Unternehmen rechnet mit einem Rückgang ihrer Exportgeschäfte. Nur 14 Prozent der Industriebetriebe plant, Investitionen zu erhöhen. Lediglich sechs Prozent der Industrieunternehmen berichten über eine gute Geschäftslage. Eines davon ist die Mickenhagen GmbH & Co. KG aus Lüdenscheid. „Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten setzen wir bewusst auf Investitionen in Produktinnovationen und die Erschließung neuer Auslandsmärkte. Die Inlandsnachfrage ist spürbar zurückhaltend, doch wir begegnen dieser Entwicklung mit unternehmerischem Mut und einem klaren Blick nach vorn. Jetzt ist der richtige Moment, um die Weichen für nachhaltiges Wachstum zu stellen“, so Geschäftsführerin Vera Schmitt.