Hattingen- Sie sind meist scheu, am liebsten nachtaktiv und sehr anpassungsfähig: Es ist also eher ungewöhnlich, wenn Ratten auch tagsüber in Städten zu sehen sind. Doch genau das wird derzeit von einigen Bürgerinnen und Bürgern in Hattingen gesichtet.
Obere Heggerstraße und Blankensteiner Straße
Anwohner der Blankensteiner Straße sprechen schon von einer Rattenplage. Das sagen Bewohner auch aus der oberen Heggerstraße, wo die Nager mittlerweile schon tagsüber über die Straße flitzen, wo sie Essbares vermuten. Gibt es tatsächlich ein größeres Rattenproblem in Hattingen?
Kai Scheffler ist Vorsitzender beim Deutschen Schädlingsbekämpferverband (DSV ) mit Sitz in Ibbenbüren. Er weiß zu beruhigen: „Auch wenn zurzeit mehr Ratten gesehen werden – niemand muss in Panik ausbrechen.“ Durch den vielen Regen in den letzten Tagen und Wochen habe sich der Lebensraum der Ratten sozusagen verlagert.
„Ratten sind immer da, wo Wasser ist, am liebsten in der Kanalisation“, sagt Scheffler: „Die Tiere suchen sich aber oft Rohre als Rückzugsort, die nicht mehr genutzt werden.“ Steigt der Grundwasserspiegel, läuft schon mal Wasser in die Hohlräume der nicht mehr genutzten Rohre, und das Wasser dringt auch in die alten, undichten Rohre ein: „Die Ratten verlassen also ihre angestammten Plätze und weichen erst mal auf andere aus.“
Es gibt also nicht mehr Ratten, aber immer mehr Sichtungen, wie Scheffler sagt. Ratten verlassen ihre Wohnplätze auch, wenn an der Kanalisation gearbeitet wird und es laut ist. Das scheucht sie auf.
Vor allem Städte mit alter Bausubstanz und Tiefkellern haben immer wieder Probleme mit Ratten, denn Ratten sind dort, wo es viele Hohlräume gibt, viele Menschen auf engem Raum zusammenleben und viel Nahrung produziert wird.
„Während wir draussen auf unseren Döner warteten, haben wir 4 Ratten gezählt die einfach so über die Straße gelaufen sind und das am helllichten Tag“, erzählt eine Kundin des türkischen Schnellimbiss auf der Blankensteiner Straße im Gespräch mit der RuhrkanalNEWS-Redaktion.
Wenn die Bedingungen für die Nager stimmen, vermehren sie sich munter. „Die bekommen das ganze Jahr Nachwuchs“, sagt Scheffler. Ein ausgewachsenes Rattenweibchen kann demnach alle acht Wochen Junge kriegen, etwa 40 im Jahr: „Das rechnet man besser nicht hoch, wenn man davon ausgeht, dass ein Weibchen etwa fünf Junge bekommt.“
Unser Rat…
Die Gelben Säcke nicht draußen lagern und Komposthaufen, Kaninchenställe und Vogelhäuschen gut sichern, da die Ratten durch das heruntergefallene Futter angelockt werden. Auch überfüllte Mülleimer sollte man vermeiden.
Wichtig ist
Auch wenn es derzeit viele Sichtungen gibt, eine einzelne Ratte ist noch kein Rattenbefall. In NRW gibt es keine Meldepflicht für Ratten wie etwa in Niedersachsen. Tauchen irgendwo vermehrt Ratten auf, sollten Anwohner die Stadt informieren. Hat man Ratten auf dem Privatgrundstück, ruft man am besten selbst einen Schädlingsbekämpfer an.
Da fühle ich mich als jetzt aber veräppelt. Ratten befinden und ernähren sich an den vermüllten Straßenrändern. Da sollte man mal die Verursacher in die Pflicht nehmen. Häufig sind Anschriften in den Säcken zu finden. Vielleicht sollte die Stadt Mülldetektive beauftragen. Oder Informationsmaterial in mehreren Sprachen verteilen. Oder Hausbewohner befragen. Auch unabhängig von der Rattenplage, welchen Eindruck vermittelt dieses vermüllte Stadtgebiet? Man darf sich nicht wundern, wenn aus Hilflosigkeit und in der Hoffnung ihren Lebensraum zu bewahren, von wahlberechtigten Anwohnern die AFD gewählt wird. Ich erwarte mehr Engagement von der Stadt und den großen Wohnungsgesellschaften.
In diesem Land findet eine Erziehung zur Bewahrung des Gemeinwesens und eines verantwortlichen Umgangs mit ihm nicht mehr statt. Wenn sich ein Herr Habeck rühmt” … ich wußte mit Deutschland nix anzufangen …” und eine Frau Roth einem Plakat mit der Aufschrift ” Deutschalnd du mieses Stück ..” hinterher läuft, muss sich niemand mehr wundern. Dort und nur dort liegt der Hund begraben, dass es hier so aussieht, wie es aussieht.