KRITIK AN LUCA-APP REISST NICHT AB – MARKETINGVEREINE UNBEEINDRUCKT

Hattingen Marketing (Foto: RuhrkanalNEWS)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Während zahlreiche Experten für IT-Sicherheit immer wieder auf massive Bedenken im Zusammenhang mit der Luca-App hinweisen und auch der Ennepe-Ruhr-Kreis ausdrücklich betont, dass er die App nicht empfiehlt, setzen die Stadtmarketingvereine unter anderem in Witten und Hattingen weiterhin auf die privat finanzierte App zur Kontaktnachverfolgung.

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Der Stadtmarketingverein in Hattingen empfiehlt in einer Pressmitteilung ausdrücklich die Verwendung der App und verschweigt, dass die als sicher geltende Corona-Warn-App (CWA) die gleichen Funktionen bietet. Während die Luca-App von den Fachleuten des anerkannten Chaos-Computer-Club als unsicher kritisiert wird, finden sie an der CWA keine Schwachstelle. Den Besitzern der privaten Luca App wird von vielen Stellen vorgeworfen, das Programm nach Corona zu nutzen, um mit den gewonnenen Bewegungsprofilen Geld zu verdienen und die Daten gewinnbringend an andere Firmen zu verkaufen. Das bestreiten diese allerdings. Die CWA ist ebenfalls kostenlos und wurde im Auftrag der Behörden programmiert. Mit ihr können Restaurantbesitzer und Gastronomen innerhalb von Sekunden einen QR-Code erstellen, den Gäste ebenfalls mit der CWA scannen. Sollte später ein Corona-Fall bekannt werden, würden sie automatisch gewarnt. Nach wenigen Tagen werden die verschlüsselten Daten nachweisbar wieder gelöscht.

Auch an der Tatsache, dass die Luca-App-Daten zentral auf einem Server gespeichert werden, halten viele Fachleute für eine Gefahr. Diese zentralen Datenbanken wirken für Hacker und Kriminelle wie eine Herausforderung gezielt nach Schwachstellen zu suchen und die im Erfolgsfall gestohlenen Daten im Internet zu veröffentlichen. Außerdem wurde vor wenigen Tagen bekannt, dass die Anmeldung von Personen durch jeden erfolgen kann. Direkt im Anschluss waren deshalb scheinbar viele bekannten Politiker und Sportler im Ennepe-Ruhr-Kreis zu Besuch. Ihre Daten waren durch Kritiker der Luca-App über eine Internetseite gemeldet worden.

Die Piraten-Partei im Kreis und in Witten will nun wegen der zahlreichen Vorwürfe versuchen die Nutzung der Luca App durch offizielle Stellen zu verhindern. Inwieweit sie mit diesem Vorhaben Erfolg hat, ist zur Zeit nicht abzuschätzen. Die anderen Parteien haben sich bisher zur Luca-App nicht geäußert. In Gevelsberg setzt sich der Verein „Bastelei e.V.“ für einen Verzicht auf die Luca-App ein. Auch dort wird das Programm vom Stadtmarketingverein empfohlen.

1 Kommentar zu "KRITIK AN LUCA-APP REISST NICHT AB – MARKETINGVEREINE UNBEEINDRUCKT"

  1. Dr. Anja Pielorz | 19. Mai 2021 um 12:26 |

    Bei den ganzen Fragen zur Kontaktverfolgung bei welchem System auch immer stelle ich mir eine ganz andere Frage: Wenn wir entweder genesen, negativ getestet oder geimpft sind (und eines von dreien müssen wir sein, um überhaupt Zugang zum Shoppen, zur Gastro, zur Hotellerie, zur Kultur und was auch immer zu bekommen) – warum brauchen wir dann überhaupt eine Kontaktverfolgung? Diese Methode war am Anfang der Pandemie sicherlich sinnvoll, als die Möglichkeiten zum Impfen und Testen noch gar nicht bestanden und wir noch keine Gesundeten hatten. Das dürfte sich nun massiv verändert haben. Warum will man jetzt noch wissen, wann ich wo mit wem zu welcher Zeit am Tisch oder im Kino sitze?

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