KLOSTERGELÄNDE: RETTUNGSHUNDE FINDEN GESUCHTE PERSONEN

Der acht Jahre alte Schäferhund "Ernie" ist hier als Mantrailer-Suchhund unterwegs. (Foto: Höffken)

Ennepe-Ruhr-Kreis / Bochum – Die ehrenamtlichen Hundeführerinnen und Hundeführer der Rettungshundestaffel Wupper-Ennepe-Ruhr absolvierten heute (18. Dezember 2022) eine Rettungshunde-Übung auf dem Gelände des Zisterzienser Klosters in Bochum-Stiepel. Ruhrkanal@News war dabei.

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Manche Kirchgänger, die heute auf dem Weg zur Klosterkirche waren, staunten nicht schlecht, als sie die uniformierten Hundeführer mit ihren Suchhunden sahen. Sie brauchten sich allerdings keine Sorgen zu machen, denn es handelte sich um eine Übung, eine Übung für die Hundeführer und für ihre Hunde.

Jörg Berkelmann, Dirk Ackermann und Uwe Schmidt vom DRV Wupper-Ennepe-Ruhr e.V. (v.re.) mit Suchhund Ernie. (Foto: Höffken)

Wenn Menschen als vermisst gemeldet werden, wird in der Regel zuerst die Polizei verständigt. Einsatzabhängig wird dann durch die Leitstelle der Polizei u.U. eine Rettungshundestaffel zur Unterstützung bei der Suche alarmiert.

Mantrailer-Suchhund „Ernie“ hat die „vermisste Person“ im Gebüsch gefunden. (Foto: Höffken)

Der Deutsche Rettungshundeverein e. V. (DRV) ist ein bundesweit und international tätiger gemeinnütziger Verein mit der Hauptaufgabe, Rettungshundeteams auf höchstem Leistungsniveau auszubilden und deren Einsatzfähigkeit rund um die Uhr sicherzustellen.

Der dreijährige Bayrische Gebirgsschweißhund „Anton“ wird für die Mantrailer-Suche auf die „Start-Position“ gebracht. (Foto: Höffken)

Alle DRV-Rettungshundestaffeln arbeiten in Kooperation miteinander und mit allen anerkannten Hilfsorganisationen, um im Ernstfall eine optimale Zusammenarbeit und Transparenz zu gewährleisten. Alle Staffeln des DRV stehen kostenfrei sämtlichen Behörden mit öffentlichen Sicherheitsaufgaben zur Verfügung und können rund um die Uhr direkt oder über jede Polizeidienststelle alarmiert werden.

Aktuell führt der DRV bundesweit 35 Rettungshundestaffeln und Züge, welche zum Teil auch in den verschiedensten Organisationen integriert sind. Durch diese Struktur kann im Bedarfsfall, z. B. bei Katastrophen, bundesweit auf über 120 geprüfte, ausgerüstete und einsatzfähige Rettungshundeteams zurückgegriffen werden.

Der dreijährige Hund „Anton“ mit seinem Hundeführer Uwe Schmidt bei der Arbeit als Mantrailer-Suchhund. (Foto: Höffken)

Einsatzschwerpunkte der Rettungshunde sind z.B.:

  • Die Suche nach Menschen, die in unwegsamem Gelände vermisst werden
  • Die Suche nach Menschen, die verwirrt oder völlig desorientiert sind
  • Die Suche nach Unfallopfern, die im Schockzustand vom Unfallort fortgelaufen sind
  • Die Suche nach Kindern, die sich verirrt oder verlaufen haben
  • Die Suche nach suizidgefährdeten Menschen, die sich in Waldgebiete geflüchtet haben
  • Die Suche nach Joggern, Mountainbikern, Reitern etc., die nach einem Unfall hilflos im Wald liegen.

Auch bei Naturkatastrophen, Explosions- und Eisenbahnunfällen können Rettungshunde zur schnellen Ortung vermisster oder verschütteter Personen eingesetzt werden.

In der Flächensuche können ausgebildete Rettungshunde, je nach Wind und Wetterlage, menschliche Witterung noch bis zu einer Entfernung von 200 Metern aufspüren. In unwegsamem Gelände ist die Suche mit Rettungshundeteams wesentlich effektiver und schneller, als der Einsatz von Menschenketten. Ein ausgebildeter Rettungshund ist bei der Trümmersuche in der Lage, einen verschütteten Menschen noch bis zu einer Tiefe von 7 Metern zu lokalisieren. Rettungshunde sind auch in der heutigen Zeit bei der Ortung verschütteter oder vermisster Menschen der Technik, vor allem an Geschwindigkeit, bei Weitem überlegen.

Mantrailer-Suchhund „Anton“ hat seine Aufgabe erfüllt und die „vermisste Person“ gefunden. (Foto: Höffken)

Und so übten heute einige der 12 Hundeführer mit ihren 14 Hunden, als vermisst geltende Personen aufzufinden. Die warm angezogenen Übungspersonen versteckten sich im weitläufigen Gelände rund um den Klostergarten.

Dann bekamen die Mantrailer-Hunde „Ernie“ (Deutscher Schäferhund) und „Anton“ (Bayrischer Gebirgsschweißhund) ihr Einsatzgeschirr umgelegt, beschnüffelten je einen Gegenstand der zu suchenden Person und dann folgte der Hundeführer seinem Hund. Mancher Hund hält dabei den Kopf hoch, um den Geruch der zu suchenden Person aus dem aufkommenden Wind aufzunehmen, ein anderer Hund „erschnüffelte“ diesen am Boden entlang.

Ein Teil der Rettungshundestaffel des gemeinnützigen Vereins Deutscher Rettungshundeverein Wupper-Ennepe-Ruhr e.V. im Baugebiet Beisenbruch (Archiv-Foto: Höffken)

Und es dauerte nicht lange, als die Mantrailer-Hunde nach etwa 400 Metern Lauffläche die sich jeweils in den Gebüschen versteckten Personen gefunden und sich davor hingesetzt hatten. Das war für den Hundeführer das Zeichen, sein Hund hatte seine Aufgabe erledigt.

Auch die heute eingesetzten Flächensuchhunde nahmen auf dem weitläufigen Klostergelände übungsbedingt „menschliche Witterung“ auf und entdeckten die „zu suchenden Menschen“.

Dank an das Zisterzienser Kloster

„Regelmäßiges Üben auf unterschiedlichem Gelände soll verhindern, dass sich die Hunde an gewisse Regelmäßigkeiten bei ihren Suchaktivitäten gewöhnen“, sagte Jörg Berkelmann von der Rettungshundestaffel Wupper-Ennepe-Ruhr und ergänzte, „wir sind dem Kloster sehr dankbar, dass wir hier auf dem Gelände üben dürfen“.

 Zweimal wöchentlich trainieren die ehrenamtlichen Hundeführerinnen und Hundeführer dieses Vereins mit ihren Hunden und bilden diese entsprechend aus, damit die Teams die erforderlichen Qualifikationen und Prüfungen bestehen. Ein enormer Aufwand für die ehrenamtlich Tätigen mit dem Ziel, im Not- und Katastrophenfall mit ihren Hunden helfen und Menschen retten zu können.