IHK MITTLERES RUHRGEBIET: KONJUNKTURUMFRAGE WIDER DIE MIESEPETER

Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet in Bochum (Foto: IHK)

Bochum/Ruhrgebiet- Das mittlere Ruhrgebiet trotzt allen bundesweiten Miesepeter-Schlagzeilen: Die Unternehmen sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden, sehen auch am Horizont keinen Abschwung – und selbst die kurze Exportdelle dürfte sich wieder in Luft auflösen: Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage, an der sich 180 Unternehmen aus Bochum, Herne, Witten und Hattingen beteiligt haben. (Die Betriebe im übrigen Ennepe-Ruhr-Kreis sehen das momentan etwas anders.)

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Die Zahlen sprechen für sich: „Wenn 92 Prozent der Unternehmen ihre wirtschaftliche Lage als gut oder befriedigend bezeichnen, dann bin ich es leid, dass manche Besserwisser uns den Niedergang der deutschen Wirtschaft prophezeien“, lautet die klare Ansage von IHKHauptgeschäftsführer Eric Weik. Auf höchstem Niveau kann das mittlere Ruhrgebiet sogar noch ein Plus vermelden – bei der Herbstumfrage 2019 lag der Wert bei 91 Prozent. Das hat natürlich auch Folgen für den Konjunkturklimaindex, der die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen umschreibt.

Er ist von 109 auf 110 Punkte gestiegen. Deutschland bald nicht mehr Exportweltmeister? Dieser Sorge geben die Unternehmen der Region keine Nahrung. Speziell die Industrie geht mehrheitlich davon aus, dass sich die Exportlage nicht verschlechtert, sondern das derzeitige Niveau auf jeden Fall gehalten wird. Weiteres Indiz für die Stabilität der Industriebetriebe: Zwei Drittel der Unternehmen sind inzwischen wieder bei einer Auslastung von über 85 Prozent angekommen. Ebenfalls ein deutliches Plus gegenüber der letzten Umfrage.

Konjunktur im Ruhrgebiet (Foto: IHK Mittleres Ruhrgebiet)

Beim Handel zeigt der Daumen sowieso schon seit langem nach oben. Die Konsumlust der Menschen kommt an den Kassen an: Nochmals zehn Prozent mehr Unternehmen als im Herbst 2019 bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Die Pessimisten sind hier klar in der Minderheit: Nur noch knapp 15 Prozent erwarten eine schlechtere wirtschaftliche Entwicklung. Gute Kunde deshalb für den Arbeitsmarkt: Eine stattliche Zahl von Betrieben kündigte bei der IHK-Umfrage an, zusätzliche Kräfte einstellen zu wollen. „Das persönliche Gespräch, gute Beratung und Service – das sind Pluspunkte, mit denen der stationäre Handel spürbar punkten kann. Das bringt Leben in unsere Städte“, sieht IHK-Handelsexpertin Jenni Duggen weitere Nebeneffekte der Entwicklung.

Was kann man zum Dienstleistungssektor sagen: alles stabil. Lage wie Erwartungen. Keine besonderen Vorkommnisse. Und wenn da nicht eine Sorge wäre, stünden die Signale vermutlich quer über alle Branchen dauerhaft auf Grün: der Fachkräftemangel. Dies bleibt das Risiko-Thema Nr. 1 für die heimische Wirtschaft: Vor allem der Industrie drohen die Fachkräfte auszugehen. „Ausbildung, Weiterbildung, Qualifizierung – wir können nicht häufig genug auf diesen wichtigen Dreiklang hinweisen. So sichern Unternehmen nachhaltig ihren Geschäftserfolg“, so Kerstin Groß, IHKKompetenzfeldmanagerin „Menschen stärken“.