KONJUNKTURUMFRAGE: ARBEITSPLATZABBAU IM EN WAHRSCHEINLICH

Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (Foto: Strohdiek)

Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen- Es sind keine guten Aussichten, die SIHK Hauptgeschäftsführer Ralf Geruschkat präsentiert. Die Stimmung bei Industrie- Dienstleistungs- und Handelsunternehmen in der Region ist schlecht. „Immerhin, das ist ein positiver Aspekt, sind die Erwartungen nicht mehr ganz so pessimistisch, wie im vergangenen Herbst“, so Geruschkat. An der Umfrage von Anfang Dezember bis Anfang Januar haben sich 285 Mitgliedsunternhemen beteiligt. Die Betriebe befinden sich im gesamten Kammergebiet, also dem südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis, der Stadt Hagen und dem Märkischen Kreis. Die Befragten Firmen beschäftigen rund 33.000 Menschen.

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Eine Frage lautete, ob die Betriebe erwarten Personal auf- oder abzubauen. Dabei sieht es im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis noch am besten aus: 27 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sie im Laufe des Jahres weniger Personal beschäftigen werden. Im Märkischen Kreis liegt die Erwartung hier bereits bei 37 Prozent, im Gebiet der Stadt Hagen sogar bei 48 Prozent.

Aber die Stimmung ist in den verschiedenen Sektoren sehr unterschiedlich. Während die Industriebetriebe wieder deutlich optimistischer in die Zukunft sehen, sind Dienstleister und Händler nach wie vor sehr pessimistisch. Dennoch versuchen die Unternehmen häufig ihr Personal zu halten. „Alle wissen, dass der Fachkräftemangel nicht vorbei ist, auch wenn wir gerade eine Konjunkturdelle durchmachen“, sagt Ralf Geruschkat. „Viele Betriebe nutzen die Zeit mit weniger Aufträgen, um ihre Mitarbeiter zu Fortbildungen zu schicken.“ So habe die SIHK-Akademie so viele Anmeldungen zu Kursen zu verzeichnen wie seit Jahrzehnten nicht.

Dr. Ralf Geruschkat, Hauptgeschäftsführer der SIHK, zur Konjunkturumfrage 2020

Dennoch, zahlreiche Betriebe haben Kurzarbeit beantragt. Doch das könne auch eine reine Vorsichtsmaßnahme sein. „Nicht alle Betriebe die das beantragen, führen sie hinterher auch durch.“ Als weitere Risikofaktoren für die heimischen Unternehmen nennen diese häufig die ungeklärten Brexit-Bedingungen, die zunehmende Bürokratie , die oft per Twitter ausgetragenen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Daraus resultiert, dass Unternehmen nur noch sehr kurzfristig planen können. „Früher liefen Verträge mit den Automobilkonzernen beispielsweise 18 Monate oder länger. Heute im Extremfall nur noch wenige Wochen. Dadurch wird schon die Personalplanung für Firmen deutlich komplizierter“, beschreibt Geruschkat die aktuelle Situation.