Ennepe-Ruhr-Kreis- In den sozialen Medien wird derzeit weltweit zu einer riskanten Mutprobe aufgerufen: Der Hersteller des Produktes “Hot Chip Challenge” möchte vor allem junge Menschen dazu bewegen, sich beim Essen seines Produktes zu filmen und die Aufnahmen online zu teilen. Bei dem Produkt handelt es sich um einen einzelnen Tortilla-Chip, gewürzt mit der schärfsten Chili-Sorte der Welt und verpackt in einem sargförmigen Karton. Angesichts bundesweit mehrerer Vergiftungsfälle bei Kindern und Jugendlichen warnt der Ennepe-Ruhr-Kreis vor dem Produkt “Hot Chip Challenge”.
“Da die sehr scharfen Chips gesundheitsschädliche Folgen haben können, raten wir allen Verbraucherinnen und Verbrauchern dringend vom Verzehr ab”, so Philipp Streckmann, Lebensmittelchemiker der Abteilung Veterinär- und Lebensmittelüberwachung im Schwelmer Kreishaus.
Die Chips sind stark mit der Chili-Schote Carolina Reaper gewürzt. Ihre Schärfe wird mit bis zu 2,2 Millionen Scoville angegeben. Zum Vergleich: Eine Peperoni ist zwischen 100 und 500 Scoville scharf, ein handelsübliches Pfefferspray kommt auf 200.000 Scoville.
Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihres geringen Köpergewichts bei zu viel Schärfe besonders gefährdet – gleichzeitig werden sie von den Videos in den sozialen Netzwerken am stärksten zur Teilnahme an der “Hot Chip Challenge” animiert und von Gleichaltrigen unter Druck gesetzt.
Scharfe Mutprobe
“Wir bitten Eltern und Lehrkräfte daher, für die Gefahren der Challenge zu sensibilisieren. Es muss deutlich werden: An Erbrechen, gereizten Schleimhäuten, Durchfall, Kreislaufkollaps und Atemnot ist nichts cool”, so Streckmann.
Unter dem Titel “Scharfe Mutprobe: Extrem scharfe Speisen können besonders Kindern gesundheitlich schaden” weist das Bundesinstitut für Risikobewertung auf die Gefahren derartiger Mutproben, insbesondere der “Hot Chip Challenge”, hin. Ein landesweites Verkaufsverbot wird derzeit vom Landesamt für Natur- Umwelt- und Verbraucherschutz geprüft.