HATTINGEN IST… ZU LANGSAM

Kann zu einem der schönsten Plätze in Hattingen werden - Das Krämersdorf (Foto: Pielorz)

Hattingen- Das ist der zweite dicke Kritikpunkt an der Stadt Hattingen in kurzer Zeit: Im August hatte sich Heimatverein-Vorsitzender Lars Friedrich zu Wort gemeldet und darauf verwiesen, dass seit

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2013 (!) bei der Stadtverwaltung ein Konzept für touristische Wegweiser durch Hattingen vorliege, dessen aktualisierte Version als Drucksache 163/2018 vom Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss am 20. September 2018 verabschiedet wurde. Seit den ersten Ideen seien sechs Jahre vergangen und seit dem aktuellen Umsetzungsbeschluss auch schon wieder zehn Monate. Getan habe sich nichts. Jetzt schmeißt Alfred Schulte-Stade die Brocken hin – Hauptsponsor im Catering für den Neujahrsempfang am 26. Januar 2020. Hintergrund ist auch hier ein zu langsames Agieren der Verwaltung im Hinblick auf seine Ideen für das Krämersdorf.

Alfred Schulte-Stade, (Foto: Dr. Anja Pielorz)

Der umtriebige Gastronom, dessen Name fest mit dem Nostalgischen Weihnachtsmarkt und der Begeisterung für ehrenamtliches Engagement verbunden ist, will schon lange auf dem Krämersdorf aktiv werden. Das Konzept ist erstellt und liegt der Stadt vor. Eine Mischung aus Handwerk, Shopping und Markt – ein Erleben mit allen Sinnen. Eine Bereicherung soll es werden für eine Stadt, die immer mehr zum Magnet für Touristen wird. Steigende Übernachtungszahlen in den letzten Jahren, hohe Besucherzahlen allein beim Altstadtfest und dem Weihnachtsmarkt aber natürlich auch bei vielen anderen Veranstaltungen belegen das.

Allerdings: In der praktischen Umsetzung ist Stillstand. Das gilt auch bei dem anderen Thema, der Beschilderung. Auswärtige Besucher kennen sich in Hattingen nicht oder allenfalls begrenzt aus. Daher soll ein touristisches Fußgängerwegweisungssystem sie bei der Ankunft empfangen und ihnen beim Auffinden touristischer Ziele helfen. Deshalb wurde ein Wegweisungssystem für den Fußverkehr entwickelt auf der Grundlage des „Merkblatt zur wegweisenden Beschilderung für den Fußgängerverkehr 2007“ von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen.

Betrachtet man sich die Gegenwart, entdeckt man ein buntes Sammelsurium verschiedenster Wegweisungsschilder. Sie unterscheiden sich in allen Belangen wie Form, Größe, Schrift, Farbe und Material. Teilweise existieren auch kleinere Systeme wie z. B. das der öffentlichen Toiletten. Überwiegend dienen diese Wegweiser dem Auffinden von Infrastruktureinrichtungen, weniger dem der Sehenswürdigkeiten. Was fast völlig fehlt ist eine passende Beschilderung zur Tourist Info Hattingen Marketing. Mehrmals am Tag tauchen Touristen am Haldenplatz auf, die eine kleine Odyssee durch die Altstadt hinter sich gebracht haben, um das Fachwerkgebäude überhaupt zu finden.

Schilderwald Hattingen

Zur vollständigen Umsetzung des Wegweisungssystems müssten an 34 Standorten insgesamt 77 Wegweisungsschilder montiert werden. Um die Kosten für die Schilder, die Befestigungsmaterialien und die Schilderpfosten abschätzen zu können, hat sich die Verwaltung bei der Stadt Wiesbaden erkundigt. Dort wurde vor einigen Jahren ein gestalterisch sehr ansprechendes Wegweisungssystem für den Fußgängerverkehr eingerichtet. Die Kosten für den Abbau der alten Schilder und das Installieren der neuen Beschilderung werden auf 45.000 Euro geschätzt. Das Beschilderungskonzept Innenstadt ist eine Maßnahme des integrierten Handlungskonzeptes „Stadtumbaugebiet Historische Innenstadt Hattingen“ und soll mit Mitteln der Städtebauförderung finanziert werden. Der Fördersatz für die Maßnahme beträgt 80 Prozent, so dass ein Eigenanteil von 20 Prozent bei der Stadt Hattingen verbleibt. Förderzusagen liegen vor.

Im August 2020 ist Hattingen Ausrichter des 37. Westfälischen Hansetages. Hoffentlich mit neuer Beschilderung. Und mit einem Zeitplan für die Belebung im Krämersdorf.

1 Kommentar zu "HATTINGEN IST… ZU LANGSAM"

  1. In der Tat…was so in Hattingen abläuft ist schon sehr gewöhnungsbedürftig um nicht zu sagen ärgerlich!
    Wenn man Vorschläge/Hinweise macht, bekommt man ein einigermaßen zeitnahes Feedback das alles eingegangen ist und sich der Rat/Verwaltung kümmert und man Rückmeldung bekommt…das war es dann auch und man hört Jahrelang nichts mehr…:(.
    Die Behördenmühlen mahlen langsam, nur in Hattingen hat man die Behördenmühlen wohl ganz wegrationalisiert!

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