GRUSSWORT DES BÜRGERMEISTERS ZUM JAHRESWECHSEL

Dirk Glaser (parteilos) (Archivbild: RuhrkanalNEWS)

Das Grußwort des Bürgermeisters zum Jahreswechseln 2021/2022. Hier im Original und in voller Länge:

Liebe Hattingerinnen und Hattinger,
ein aufregendes Jahr geprägt von der Corona-Pandemie, von Hoffnungen und Enttäuschungen;
geprägt von Flutereignissen, aber auch von überwältigender Hilfsbereitschaft und großem
Arbeitseinsatz liegt hinter uns.
Vor einem Jahr war unsere Weihnachtszeit gekennzeichnet von Kontaktbeschränkungen und
Verzicht auf ein Weihnachtsfest im Kreise der gesamten Familie. Wer hätte damals gedacht,
dass wir uns 2021 in der vierten Corona-Welle befinden würden und uns wieder auf
Einschränkungen einstellen müssten?
Vor einem Jahr hatten wir die Hoffnung, dass uns der Impfstoff endlich aus der Pandemie
bringen würde. Doch das Corona-Virus kam mit aller Macht zurück – jetzt droht die fünfte Welle
mit der Omikron-Variante und zeigt uns auf, dass unsere Impfquote immer noch nicht
ausreichend ist. 79 Corona-Todesfälle allein in Hattingen, das ist eine traurige Zahl. Ich
wünsche allen Hinterbliebenen viel Kraft und Zuversicht für das neue Jahr. Damit wir nicht um
noch mehr Menschen trauern müssen, mein dringender Appell: Lassen Sie sich Impfen und
Boostern! Nutzen Sie die zahlreichen unkomplizierten Impfangebote bei uns im Kreis!
Corona war leider nicht die einzige Katastrophe in 2021: Das Jahrhundert-Hochwasser kam
über Nacht. Es hat in Hattingen zum Glück keine Leben gekostet, aber doch erhebliche
Schäden angerichtet und vielen Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben, traumatische
Erlebnisse beschert.

Viele Freiwillige und Hilfsorganisationen sowie die Sparkasse Hattingen und wir als
Stadtverwaltung haben sehr schnell und unbürokratisch finanziell und tatkräftig bei der
Bewältigung der Hochwasserkatastrophe geholfen. Vielen Dank dafür allen Beteiligten!
Eine Herausforderung, die so ziemlich alles andere in den Schatten stellt, beschäftigt aktuell die
ganze Welt: der Klimawandel. Auch wir in Hattingen sind gefordert und wir haben uns auf den
Weg gemacht, haben Maßnahmen umgesetzt und neue vorbereitet. Dass es in dem
Zusammenhang auch um schwierige Abwägungsprozesse gehen kann, haben wir an den
Platanen und dem Schulbau in Welper erlebt.
Unser Klimaschutzkonzept bildet einen Leitfaden, die Klimaschutzmanagerin hilft mit konkreten
Projekten. So haben wir in diesem Jahr beispielsweise den Parkplatz Roonstraße neu
strukturiert und Klimabäume gepflanzt. In die klimafreundliche Umgestaltung der Fläche am
Rathaus haben wir selbstverständlich die Bürgerschaft einbezogen. Auch die städtische
Förderung von Fotovoltaik-Anlagen auf Hattinger Dächern ist ein wichtiges Signal.
Der Radverkehr bekommt mehr Gewicht. Für dieses Aufgabenfeld haben wir Mitte des Jahres
einen Mobilitätsbeauftragten eingestellt. Die Radwegeverbindung in Höhe der Eisenbahnbrücke
an der Ruhr wurde bereits kurzfristig mit Hilfe von Fördermitteln ausgebaut. Die Verbreiterung
des Ruhrtalradweges an zwei Stellen ist geplant. Ein sinnvolles Projekt sind die Fahrradhäuser
an unseren Verwaltungsgebäuden. Auch die vorgesehene Fahrradstation in der Innenstadt
haben wir weiter im Fokus.
Das alles zeigt: Trotz der Probleme, die uns beschäftigt haben und weiter beschäftigen werden,
steht das Leben in Hattingen nicht still. Wir dürfen das Positive nicht aus den Augen verlieren.
Denn es ist viel Gutes passiert in 2021 und ich blicke auch in das neue Jahr mit Zuversicht.
Wir haben eine hohe Lebensqualität in unserer Stadt. Dafür steht nicht zuletzt das kulturelle
Leben in Hattingen, das auch unter Corona-Bedingungen dank vieler engagierter und kreativer
Menschen nicht still stand.Ein großes interkommunales Zukunftsthema ist die Internationale Gartenausstellung IGA 2027
im Ruhrgebiet. Wir haben dabei – gemeinsam mit vier weiteren Städten im mittleren Ruhrtal –
drei Hattinger Projekte im Fokus:
Die Ruhrpromenade, den Gethmannschen Garten und das Henrichsforum.
Für den Umbau und die Entwicklung der Werksstraße 40, unter anderem für die VHS, wurde
eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben – ebenso wie eine weitere Analyse über mögliche
VHS-Standorte in Welper oder Holthausen.
Die Bauverwaltung ist mit vielen Bauprojekten befasst, unter anderen dem
Feuerwehrgerätehaus Niederwenigern. Dort sind die Arbeiten schon sehr weit fortgeschritten,
nachdem wir eine Förderung erhalten haben. Der Ausbau soll im nächsten Jahr fertiggestellt
werden. Bei der Wache Nord haben die Planung und weitere Verfahrensschritte Fahrt
aufgenommen.

Um Bauprojekte in Zukunft schneller voranzubringen, haben wir in diesem Aufgabenfeld
notwendige Stellen besetzt. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel im Bürgerbüro, haben wir
durch neue Mitarbeitende den Service verbessern können. Für das nächste Jahr sind
Personalaufstockungen geplant, um unsere Dienstleistungen für die Hattingerinnen und
Hattinger zu verbessern.
Auch wenn die dringend notwendige weitere Digitalisierung und neue Techniken helfen und
unterstützen Arbeitsprozesse zu optimieren, sie ersetzen den Menschen nicht.
Das haben wir auch im Hallenbad Holthausen zu spüren bekommen, das wir aus Gründen der
Arbeitssicherheit kurzfristig schließen mussten. Zurzeit wird mit Hochdruck an der Beseitigung
akuter Mängel gearbeitet, sodass das Bad möglichst schnell wieder zur Verfügung steht.
Dennoch, eine größere Sanierung ist erforderlich, um im Bereich Schwimmen zukunftsfähig
aufgestellt zu sein. Auch darum werden wir uns als Stadtverwaltung selbstverständlich
kümmern.
Genauso wie um zahlreiche andere wichtige Aufgaben: zum Beispiel eine gute und umfassende
Kinderbetreuung. Der Ausbau der Betreuungsplätze gehört seit vielen Jahren zum Alltag und
wir werden auch im nächsten Jahr weiter an einer flächendeckenden, ausreichenden und
qualitätsvollen Betreuung arbeiten.
Zum Alltag gehört auch, dass wir uns immer wieder um geflüchtete Menschen kümmern.
Frauen, Männer und Kinder, die wegen Krieg und Terror ihre Heimat verlassen mussten und zu
uns gekommen sind und Schutz suchen, wie aktuell aus Afghanistan. Bei allen Problemen, die
uns in Europa, in Deutschland und hier in Hattingen direkt begegnen, dürfen wir das Elend der
Menschen auf der Welt nicht vergessen.
Auf unsere starke und solidarische Stadtgesellschaft, die anpackt und zusammenhält, wenn
Hilfe benötigt wird, vertraue ich.
Lassen Sie uns im neuen Jahr zuversichtlich bleiben, wir sollten zusammenhalten und in
unserer Stadt gemeinsam weiterhin viel bewirken. Ich hoffe, dass wir in 2022 endlich den Weg
aus der Pandemie finden und die Einschränkungen hinter uns lassen können. Allen
Hattingerinnen und Hattingern wünsche ich einen guten Start in das neue Jahr und ganz
besonders ein gesundes Jahr 2022.
Glück Auf!
Dirk Glaser
Bürgermeister

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