FLUSSREGENPFEIFER BRÜTEN ERNEUT AUF RUHRVERBANDSKLÄRANLAGE

Auch der brütende Flussregenpfeifer hob sich damals kaum vom Untergrund ab (Foto: NABU Hagen/Andreas Welzel)

Hagen- Der NABU-Stadtverband Hagen freut sich über seltenen Nachwuchs: Im dritten Jahr in Folge sind auf dem rund 400 Quadratmeter großen Brutareal, das der Ruhrverband auf seiner Kläranlage Hagen-Fley hergerichtet hat, Küken des Flussregenpfeifers geschlüpft. Auf Initiative des NABU-Stadtverbandes Hagen und der Biologischen Station Umweltzentrum Hagen war das Gelände des nicht mehr genutzten Notschlammplatzes der Kläranlage im Februar 2020 zu einem Bruthabitat umgestaltet worden, wie es der kleine Zugvogel bevorzugt: nämlich als unbewachsene Fläche mit kiesigem oder sandigem Untergrund , von dem sich sowohl das Gelege als auch der brütende Vogel selbst optisch kaum abheben.

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Bereits im Mai 2020 konnte dann der Schlupf der ersten Küken festgestellt werden, und auch im letzten und in diesem Jahr gab es erfreuliche Nachrichten aus der Hagener Vogelkinderstube. Mittlerweile haben die diesjährigen Küken die schwierigen ersten Wochen wohlbehalten überstanden und sind flügge geworden.

Der Flussregenpfeifer steht in Nordrhein-Westfalen auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten. Obwohl er nur etwa 15 Zentimeter groß wird, legt er auf seinen Reisen bis zu den Winterquartieren in Nordafrika Distanzen von mehreren tausend Kilometern zurück. Vor der Begradigung der meisten Flussläufe fand er genügend geeignete Brutplätze entlang der Gewässer in Mitteleuropa, doch mittlerweile weicht der Flussregenpfeifer zunehmend in Kiesgruben oder auf Baustellen aus.

Vor zwei Jahren gab es das erste Gelege des Flussregenpfeifers auf der Kläranlage Hagen-Fley. Die vier Eier waren bestens getarnt. (Foto: NABU Hagen/Andreas Welzel)

Wie wichtig das umzäunte Kläranlagengelände des Ruhrverbands für den Arterhalt ist, erklärt Andreas Welzel vom NABU Hagen: „Der Flussregenpfeifer reagiert auf Freizeitaktivitäten wie Baden, Joggen oder Hundeausführen sehr empfindlich. Solche Störungen gibt es hier nicht, anders als an öffentlichen Gewässern, wo schon ein frühsommerlicher Badetag und ein paar Unvernünftige ausreichen, um den Bruterfolg mehrerer brütender Vogelpärchen zunichtezumachen.“