EINSCHRÄNKUNGEN AM TUNNEL SCHEE

Der Tunnel Schee ist 722 Meter lang und beherbergt schützenswerte Fledermauskolonien. (Archiv-Foto: Höffken)

Sprockhövel – Der im Nordosten der Stadt Sprockhövel gelegene Tunnel Schee, der die Wuppertaler Nordbahntrasse mit der Sprockhöveler Glückauf-Trasse verbindet, wird gemäß den Auflagen der Bezirksregierung Düsseldorf wie in den Jahren zuvor zum Schutz der dort überwinternden Fledermäuse über Silvester geschlossen.

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Tunnel wurde von Kohlenbahn genutzt

Der Tunnel Schee ist 722 Meter lang. Die Weströhre des Tunnels wurde im Mai 1884 als Bestandteil der normalspurigen, eingleisigen Kohlenbahn von Barmen über Sprockhövel nach Hattingen eröffnet. Die zweite Röhre östlich davon datiert laut einer angebrachten Jahreszahl aus dem Jahre 1902. 1984 wurde der Tunnel nach hundertjähriger Nutzung mitsamt der Bahnstrecke stillgelegt. Der Tunnel unterquert einen aus Sandstein geformten, an dieser Stelle 315 Meter hohen Höhenzug, auf dem die Stadtgrenze von Wuppertal zu Sprockhövel, die Landestraße 432 (Mollenkotten) und die Bundeautobahn 46 verlaufen. Der Höhenzug ist zugleich die Wasserscheide zwischen den Flusssystemen der Wupper und der Ruhr.

Zweiradfahrer Jürgen Kirst zeigte volles Verständnis für die Schutzmaßnahmen der „Tunnel-Fledermäuse“. (Foto: Höffken)

Schutzmaßnahmen für die Fledermäuse

Die Sperrung der Tunnelanlage wird vom 30. Dezember 2022 ab ca. 12 Uhr bis zum Montag, den 2. Januar 2023, gegen 10 Uhr andauern.

Darüber hinaus wird es eine eingeschränkte Nutzbarkeit des Tunnels von Mitte Februar bis Mitte April geben. Der Tunnel wird in dieser Zeit nachts nicht beleuchtet sein. Während dieser Zeit darf die Anlage weder befahren, noch begangen werden. Die dort überwinternden Fledermäuse benötigen diese beruhigte Phase, um aus ihren Winterquartieren ungestört ausfliegen zu können.

In Nordrhein-Westfalen gibt es 19 Fledermausarten, zwei gelten als ausgestorben. Alle Fledermausarten stehen auf der „Roten Liste der gefährdeten Tierarten“ und sind europaweit geschützt. Bereits seit den 1980er Jahren sind die Fledermausvorkommen im Tunnel Schee wissenschaftlich erforscht und dokumentiert.

Die schützenswerten Fledermausvorkommen im Tunnel Schee sind wissenschaftlich erforscht. (Foto: Höffken)

Da die Artenschutzmaßnahmen beim Ausbau des Tunnels gute Erfolge zeigen und auch die bisherigen Fledermausuntersuchungen positiv bewertet werden, konnte bislang auf die ursprünglich verordnete Wintersperrung von Anfang November bis Mitte April verzichtet werden.

Die Stadtverwaltungen von Sprockhövel und Wuppertal bitten, während der Sperrzeiten die ausgeschilderte Umleitungsstrecke über die Straßen Holtkamp – Frielinghausen zu benutzen und danken für das Verständnis.