CORONAVIRUS: KEINE VERDACHTSFÄLLE, KRISENSTAB IN BEREITSCHAFT

Kreishaus des Ennepe-Ruhr-Kreises in Schwelm (Archivbild: Strohdiek)

Ennepetal-Ruhr-Kreis- Erkrankte in weltweit mehr als 30 Ländern, abgeriegelte Gemeinden im Norden Italiens und 16 bestätigte Fälle in Bayern – der Coronavirus hat in den letzten Wochen – erwartungsgemäß – den Weg aus China nach Europa, nach Deutschland gefunden. Jetzt ist er auch in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen angekommen. Im Kreis Heinsberg wurde ein Ehepaar positiv auf den Erreger getestet.

„Mit diesem Infektionsimport sowie mit Infektionsketten, die näher an den Ennepe-Ruhr-Kreis heran rücken, war mit Blick auf ähnliche Erkrankungen und ihre Verläufe zu rechnen. Niemand konnte und kann ausschließen, dass es weitere Fälle geben wird. Dies gilt natürlich auch für unsere Region“, so Dr. Sabine Klinke-Rehbein, Amtsärztin in der Kreisverwaltung.

Um dem Verbreiten des Coronavirus entgegenzutreten, hatte der Kreis bereits Ende Januar zu Besonnenheit und Wachsamkeit geraten. Folge: In den letzten Wochen gab es mehrere Fälle, in denen sehr vage Anfangsverdachtsmomente vorlagen, sicherheitshalber veranlasste Tests fielen negativ aus.

Die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts, um einen Verdachtsfall als „begründet“ zu bewerten, sind eindeutig. „Entweder waren die Betroffenen in einer vom RKI als Risikogebiet eingestuften Region und weisen mit Fieber, Husten, Atemnot und eventuell einer Lungenentzündung Symptome von Atemwegsinfekten auf. Oder sie hatten Kontakt zu einem definitiv an Corona-Erkrankten und weisen unspezifische Allgemeinsymptome auf“, erläutert Klinke-Rehbein.

Diese Verdachtsfälle hat es im Ennepe-Ruhr-Kreis bisher nicht gegeben. Allerdings gab es mehrere Fallkonstellationen, in denen es aus Sicht des Gesundheitsamtes notwendig war, genauer hinzusehen, auf das Virus zu testen und den Krankheitsverlauf zu beobachten. „Dies sind immer Einzelfallentscheidungen im Sinne der Gesundheit aller“, so die Amtsärztin.

Wenn in solchen Fällen die Diagnostik auf den Weg gebracht wird, lautet der parallele Ratschlag an die Betroffenen stets, solange zu Hause zu bleiben, bis klar ist, um welche Erkrankung es sich handelt. „Dies ist nicht ungewöhnlich, schließlich gilt auch bei der Grippe, Betroffene haben nichts am Arbeitsplatz oder unter vielen Menschen zu suchen“, so Klinke-Rehbein.

Die aktuellen Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen waren für die Kreisverwaltung Anlass, den Krisenstab in Alarmbereitschaft zu versetzen. „Auf diese Weise sind wir schneller handlungsfähig, falls tatsächlich der erste Coronafall im Ennepe-Ruhr-Kreis auftreten sollte“, so Michael Schäfer, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung und Leiter des Krisenstabes.

Für Freitag hat der Kreis zudem Vertreter der Ordnungsämter der neun Städte zu einer Besprechung ins Kreishaus eingeladen. „Neben Informationen rund um die aktuelle Lage wollen wir dann auch die Zusammenarbeit abstimmen“, nennt Schäfer die Gründe für das Treffen.

Ob und wann diese notwendig sein wird, ist derzeit nicht absehbar. Klar ist aber, welche Empfehlungen in einem solchen Fall im Fokus stehen würden: Die Betroffenen würden sich mit Blick auf die Schwere des Krankheitsverlaufes entweder in häuslicher Quarantäne oder auf einer Isolierstation im Krankenhaus aufhalten. Aufgabe des Gesundheitsamtes wäre es, Kontaktpersonen zu ermitteln. Bis zum Ablauf der Inkubationszeit sollten diese ihre Wohnungen ebenfalls nicht verlassen und den Empfang von Besuch auf das notwendige beschränken.

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Informationsquellen

Auf ihren Internetseiten liefern das Robert-Koch-Institut sowie Bundes- und Landesministerien allgemeine Angaben und Verhaltenshinweise im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Zudem werden dort die Informationen über die Lage sowie die Risikogebiete ständig aktualisiert.

Robert-Koch-Institut

NRW Gesundheitsministerium

Bundesgesundheitsministerium

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung