Hattingen – Alles wie immer – und doch ganz anders: Der Butterbrotmarkt in Blankenstein hatte am 6. Juni 2025 einen Gastauftritt aus einer fernen Galaxie. Pünktlich um 16 Uhr öffneten die Stände auf dem Marktplatz, doch spätestens um 17 Uhr wurde klar: Diesmal ist mehr als nur frisches Brot und gute Laune im Spiel. Denn plötzlich schwebten zwei merkwürdige Wesen in violetten Raumanzügen über das Pflaster – und sorgten im „Living Room“ für eine Begegnung der sympathischen Art.
Unheimlich freundlich – Die Space Tourists sind gelandet
Hinter dem Auftritt steckt das Duo Diagonal mit Deana und Holger Ehrich. Als „Space Tourists“ kommunizierten sie nicht mit Worten, sondern mit Mimik, Geräuschen und liebevoll übertriebener Körpersprache – ein Mix aus Slapstick, Fantasie und feinem Humor. Während die Erwachsenen das Ganze eher mit skeptischer Faszination verfolgten („Das ist Kunst, oder?“), waren die Kinder sofort Feuer und Flamme.
Erst wurde gestaunt, dann geschnuppert, irgendwann berührten sich neugierige Fingerkuppen – und schließlich war es geschehen: Die kleinen Hattinger adoptierten die Außerirdischen kurzerhand als neue Freunde. Wer so prominent im „Wohnzimmer“ rumliegt, rutscht und seltsame blaue Getränke zu sich nimmt, kann nicht gefährlich sein – höchstens ein bisschen seltsam. Aber das schadet ja nicht.
Alles wie immer – und doch ganz anders: Der Butterbrotmarkt in Blankenstein © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Kunst zum Mitmachen – ganz ohne Museum
Der „Living Room“, die wandelbare Skulptur der Bochumer Künstlerin Dorothee Bielfeld, bildete dabei nicht nur eine hübsche Kulisse, sondern wurde zum aktiven Teil des Geschehens. Kinder kletterten darauf herum, Menschen setzten sich, verweilten, beobachteten. Das Kunstwerk war nicht nur zu sehen – es wurde erlebt. Ganz im Sinne des Projekts „Stadtbesetzung“, das Kunst bewusst in den öffentlichen Raum bringt. Keine Schwellen, keine Eintrittskarten, keine Erklärungen nötig – einfach dasein, entdecken, interagieren.
Slideshow vom Butterbrotmarkt in Blankenstein © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Und sonst? Butterbrotmarkt, wie wir ihn lieben
Neben aller intergalaktischen Bespielung war der Butterbrotmarkt natürlich auch wieder das, was er immer ist: Ein Ort für gute Gespräche, leckere Snacks, erfrischende Getränke – und ein Wiedersehen mit Nachbarn, Freundinnen und Bekannten. Das Besondere an dieser Veranstaltung ist seit jeher ihre Bodenständigkeit und der rein ehrenamtliche Einsatz vieler Engagierter. Ohne großes Tamtam, dafür mit viel Herzblut.
Fazit:
Was bleibt? Ein Abend, der sonniger war als befürchtet, skurriler als erwartet – und schöner, als viele ihn in Erinnerung behalten werden. Hattingen kann Butterbrot. Und offenbar auch außerirdisch gut.
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