BEIM BLUTSPENDEN ABGEWIESEN – HATTINGERIN VERÄRGERT

Blutspende in Hattingen (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen – Seit fast zwanzig Jahren spendet die Hattingerin Gisela W. (Person und Name der Red. bekannt) regelmäßig Blut. „Das ist derzeit besonders wichtig, da eine Knappheit an Blutkonserven besteht“, erklärte die Hattingerin. Bei ihrer spontanen Spende am Montag, 27.06.2022, wurde sie jedoch am Standort auf dem LWL-Gelände abgewiesen, da sie keinen vorherigen online-Termin für ihre Blutspende gebucht hatte.

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„Ich bin stocksauer, ging extra von Welper zu Fuß zum Blutspendedienst und obwohl dort nichts los war, wurde ich weggeschickt. Seit Jahren spende ich Blut, immer spontan, weil ich gesundheitlich schlecht Termine im Voraus fest einplanen kann“, sagte die Hattingerin im Pressegespräch. Das erläuterte die Hattingerin auch den Mitarbeiterinnen vom Blutspendedienst am Empfang, trotzdem wurde sie weggeschickt. In Zeiten absoluter Knappheit von Blutkonserven erscheint die Abweisung der Hattingerin unverständlich, vielmehr fasste sie jetzt den Entschluss, nie wieder Blut zu spenden.

Beim DRK nachgefragt

RuhrkanalNEWS hat beim DRK-Blutspendedienst West in Ratingen nachgefragt und den der Redaktion bekannten Sachverhalt geschildert. Pressesprecher Stephan David Küpper erklärte dazu: Wir möchten uns bei der Spenderin für ihren Entschluss, Blut spenden zu gehen, erst einmal herzlich bedanken. Das möchten wir nochmals vorneweg betonen. Die Blutspendedienste befinden sich seit Monaten in einer wirklich kritischen Phase, da über einen sehr langen Zeitraum zu wenig Blut gespendet wurde.

Über den Weltblutspendetag wurde auch über den DRK-Blutspendedienst West über die Presse und die Kampagne „Missingtype“ eine Vielzahl von Berichten in den Medien sowie sozialen Netzwerken veröffentlicht. Wir haben dabei immer betont, wie wichtig es ist, dass wir jetzt nicht nur einen Peak bei der Blutspende erzeugen, der alle Beteiligten vielleicht sogar überfordert, sondern Kontinuität schaffen. Zudem werden wir nicht müde, zu betonen, dass sich Spendewillige bitte einen Termin reservieren möchten, dies ist immer noch aus Coronaschutzgründen ein wesentlicher Bestandteil unseres Schutzkonzeptes.  

Selbstverständlich gilt beim Blutspendedienst die Regel, dass Spontanspender nicht abgewiesen oder zurückgeschickt werden sollen, wenn dies im Kontext eines geregelten und sicheren Ablaufs auf einem Blutspendetermin umsetzbar ist. Dies wird auf den Terminen des Blutspendedienstes auch so gelebt.  

Mehr Spendende kamen als erwartet

Auf dem Termin in Hattingen hatten wir die Situation, dass tatsächlich alle Termine (Slots) für diesem Blutspendetermin ausgebucht waren. Insgesamt kamen mehr Spendende als erwartet, auch 12 Erstspender, die mehr Zeit und Aufmerksamkeit durch die Mitarbeitenden brauchen. Auf diesem Termin wurden 9 Spendende angenommen, die vorher keinen Termin gebucht hatten. Diese konnten zu dem Zeitpunkt, zu dem sie auf den Termin kamen, gut in den Ablauf integriert werden. Der Termin wurde deshalb auch länger durchgeführt. Alle Mitarbeitenden achten darauf, dass sich die Wartezeiten für die Spendenden, die einen Termin reserviert haben, nicht ins Unerträgliche ziehen, um das System „Blutspende mit Terminreservierung“ nicht ad absurdum zu führen.   

Die Aussage, es sei nichts los gewesen im Spendelokal, können wir so nicht nachvollziehen. Vielleicht kann man es sich damit erklären, dass der Anmeldebereich gerade nicht voll war, die weiteren Bereiche, wie z.B. die Spendeliegen müssen jedoch sicher belegt gewesen sein.

Dennoch ist der Umstand, dass die Dame weggeschickt wurde, unglücklich, weil hier tatsächlich der Eindruck entsteht, man brauche diese Spende nicht. Dafür möchten wir uns entschuldigen. Wir würden uns sehr freuen, wenn dies nicht dazu führt, dass sie nicht mehr Blut spenden möchte.