WIEDER MEHR WOHNUNGSEINBRÜCHE IM ENNEPE-RUHR-KREIS – MUSS DIE POLIZEI MEHR TUN?

Die für Hattingen, Sprockhövel und Wetter zuständige Polizeiwache an der Nierenhofer Straße (Foto: Höffken)

Ennepe-Ruhr-Kreis – Die coronabedingt aus den Vorjahren niedrige Zahl der Wohnungseinbrüche steigt auch im Ennepe-Ruhr-Kreis aktuell wieder an. Diesbezüglich stellt sich die Frage, ob der Kontroll- und Fahndungsdruck durch die Polizei noch ausreichend bemessen ist.

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Jeder Wohnungseinbruch ist ein belastendes Ereignis. Im Bereich der Kreispolizeibehörde Schwelm (KPB) gab es im letzten Jahr (2021) 173 Wohnungseinbrüche, davon entfielen auf Hattingen 39 und auf Sprockhövel 28 Taten.

Derzeit steigt die Anzahl der Wohnungseinbruchtaten wieder an. Allein im Monat November 2022 wurden der Polizei im Bereich der Kreispolizeibehörde Schwelm (KPB) 46 Wohnungseinbrüche und -versuche, im Monat Dezember bisher 42 Wohnungseinbrüche angezeigt. Zusammen ergibt das für nur zwei Monate schon 88 Taten.              

Symbolfoto: (Höffken)

Angezeigte Wohnungseinbrüche und Einbruchversuche in den Monaten November und Dezember 2022

  • Schwelm                13
  • Hattingen               24
  • Herdecke               13
  • Sprockhövel           10
  • Gevelsberg            9
  • Breckerfeld             3
  • Wetter                   11
  • Ennepetal               5

Betrachtet man das Stadtgebiet von Hattingen, so gab es hier im gesamten letzten Jahr 39 Wohnungseinbrüche, im November und Dezember dieses Jahres allein schon 24 Einbrüche bzw. Einbruchversuche, wie den Pressemitteilungen der Polizei zu entnehmen sind. Und die dunkle Jahreszeit ist noch nicht vorbei.

Wie auch im letzten Jahr wurden in Hattingen auch in den Monaten November und Dezember 2022 die meisten Wohnungseinbrüche im Zuständigkeitsbereich der KPB Schwelm begangen.

Das Freizeitverhalten der Bürgerinnen und Bürger nach der Corona-Pandemie begünstigt sicherlich den Wiederanstieg der Wohnungseinbrüche, auch wenn die Spitzenwerte aus den Jahren 2015 (765 Wohnungseinbrüche) und 2016 (743 Wohnungseinbrüche im Bereich der KPB) zum Glück nicht erreicht werden.

Eingriff in die Privatsphäre

In einigen Fällen blieb es bei einem Einbruchversuch, weil die Täter nicht in die Wohnungen oder Häuser gelangten oder nichts entwendeten. Dennoch, das Durchwühlen von Schränken und Schubladen ist ein Eingriff in die Privatsphäre. Das wiegt oft schwerer als ein materieller Verlust. Es ist daher wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger sich über die Möglichkeiten des Wohnungseinbruchschutzes beraten lassen, um ihren eigenen Wohnbereich besser schützen zu können.

Einbrecher steigen zu jeder Tageszeit ein. Häufig geschieht es tagsüber, wenn die Bewohner „nur mal kurz weg“ sind. In den Wintermonaten machen sie sich die früh einbrechende Dunkelheit zu nutze. Die Täter haben es eilig und nutzen jede günstige Gelegenheit.

„Gerade für die dunkle Jahreszeit sind wachsame Nachbarn sehr wichtig. Insbesondere heruntergelassene Jalousien und fehlende Beleuchtung signalisieren ungebetenen Gästen ein leichtes Spiel. Neben dem technischen Einbruchsschutz ist der wachsame Nachbar eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen Einbrecher. Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis und ein funktionierendes soziales Miteinander tragen erheblich dazu bei, dass Einbrecher ein schwereres Leben haben“, teilt die Polizei mit und rät: „Wenn Sie verdächtige Geräusche hören, zeigen Sie Selbstbewusstsein und sehen Sie nach, solange Sie sich dabei nicht selber in Gefahr bringen und wählen Sie den Notruf 110. Melden Sie Personen oder Fahrzeuge, die Ihnen verdächtig erscheinen der Polizei“.

Einbruchschutz verbessern

Sichern Sie mögliche Schwachstellen Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung durch den Einbau geprüfter und zertifizierter Sicherungstechnik, so die NRW-Polizei. Dabei geht Mechanik vor Elektronik. Auch minimiert die Aufbewahrung von materiellen und ideellen Werten in einem Tresorschließfach bei einem Kreditinstitut das persönliche Verlustrisiko.

Die Technischen Fachberater der Polizei NRW in den Kommissariaten für Kriminalprävention und Opferschutz beraten die Bürgerinnen und Bürger dazu neutral und kostenlos. Bei der Kreispolizeibehörde in Schwelm (KPB) ist die Kriminalprävention und der Opferschutz beim Kriminalkommissariat 2 (Tel. 02336 /9166-295) angesiedelt.

Neben den Schutzmaßnahmen, die die Bürgerinnen und Bürger in ihren Wohnungen vornehmen, bleibt auch die Erwartungshaltung, dass ausreichend Polizeikräfte in den Wohngegenden Präsenz zeigen und unangekündigte Schwerpunktkontrollen auf den Straßen vornehmen.