TOLLE KONZEPTE FÜR O&K-GELÄNDE

Hattingen- Die Studierenden der TU Kaiserslautern haben ganze Arbeit geleistet. In wenigen Wochen haben sie ein Konzept für die Nutzung des O&K-Geländes erarbeitet. Oder, um ehrlich zu sein, haben sie gleich mehrere Ideen zu Papier gebracht. Zur Präsentation sind nur knapp 40 Menschen gekommen, darunter viele Mitarbeiter der Stadtverwaltung und einige Stadtverordnete. Da der Termin aber mit dem ersten richtigen Sommertag 2016 zusammenfällt, sind die Organisatoren dennoch mit der Resonanz zufrieden. „Die heutige Veranstaltung zeigt, dass wir die Diskussion zur Nutzung dieses Filet-Stückes noch mehr in die Öffentlichkeit tragen müssen“, sagt Stadtbaudezernent Jens Hendrix.

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Die Variante mit einer Brücke über die Bahnstrecke findet großen Anklang (Foto: RuhrkanalNEWS)

Die Variante mit einer Brücke über die Bahnstrecke findet großen Anklang (Foto: RuhrkanalNEWS)

Die Ideen die die Studierenden erarbeitet haben, sehen Wohnbebauung und gewerbliche Nutzung vor. Auf rund 10 Hektar sollen Menschen leben und arbeiten können. Damit werden die angehenden Stadtplaner vielen Forderungen aus dem Wahlkampf gerecht. Mit ihrem Blick von außen, unbelastet von Diskussionen die seit langem in der Stadt geführt werden, kommen sie dabei zu unerwartet kreativen Lösungen. „Wir haben natürlich mitbekommen, dass das Gelände und seine mögliche Nutzung ein Politikum in Hattingen ist“, beschreibt Studentin Anne Russell die Ausgangssituation. „Aber niemand hat uns irgendwelche Vorgaben gemacht, wir konnten völlig unabhängig planen.“ Alle Studierenden sind begeistert davon, wie offen sie empfangen wurden. In der Stadtverwaltung und bei heimischen Unternehmen bekamen sie alle Informationen, die sie benötigten.

Baudezernent sieht ebenfalls Variante an die er noch nicht dachte

Für Begeisterung sorgt eine Planungsvariante, bei der eine Brücke über die Bahnlinie geschlagen werden soll. So soll nicht nur das O&K-Gelände Richtung Innenstadt angebunden werden, sondern auch die Südstadt würde profitieren. Gleichzeitig soll der Viadukt für einen Fahrradweg genutzt werden. Eine Variante auf die in dieser Form noch niemand in der Stadt gekommen ist. „Diese Idee ist toll. Darauf können wir bei den zukünftigen Planungen aufbauen“, zeigt sich Gerd Nörenberg (CDU) ganz angetan. „Auch die in allen Varianten vorgestellte Nutzung für Wohnungen und Gewerbe kommt unseren Forderungen sehr entgegen.“ Was den Fraktionsvorsitzenden der CDU nicht daran hindert Anne Russell im anschließenden Gespräch „in die Mangel“ zu nehmen und ihre Planungsideen mit den Anforderungen der Realpolitik zu konfrontieren. Doch die nimmt es gelassen. „Das gehört dazu. Mich freut es eher, dass die Kommunalpolitiker unsere Vorschläge ernst nehmen und als Planungsgrundlage akzeptieren.“

Gerd Nörenberg konfrontiert Anne Russell mit den politischen Realitäten (Foto: RuhrkanalNEWS)

Gerd Nörenberg konfrontiert Anne Russell mit den politischen Realitäten (Foto: RuhrkanalNEWS)

Auch Frank Staacken, Fraktionsvorsitzender der Grünen, ist begeistert von der Idee mit dem Brückenschlag. Sorgen macht ihm allerdings die Frage, ob die Nierenhofer Straße mit dem zusätzlichen Verkehr fertig wird. Doch auch darauf haben die TU Studierenden eine Antwort. Ihr Konzept sieht den Ausbau einer Entlastungsstraße vor. Hier macht es sich bezahlt, dass in Kaiserslautern das Wissen verschiedener Fachbereiche genutzt wurde. „Unsere Verkehrsplaner haben schon früh auf die Nierenhofer Straße als Flaschenhals bei der Planung hingewiesen und uns entsprechende Lösungen vorgeschlagen, die in die Planungen eingeflossen sind.“

Bürgermeister Dirk Glaser ist ebenfalls positiv überrascht von den Konzepten. Er hat zwar im Vorfeld zahlreiche Fragen der Studierenden beantwortet, sich viel Zeit genommen und dafür gesorgt, dass die jungen Leute alle benötigten Informationen bekommen, aber von den Konzepten ist wohl auch zu ihm im Vorfeld nichts durchgedrungen. „Ich finde die Ideen gut, sie geben uns viele Anregungen, die die politische Diskussion über die Nutzung sicherlich voranbringen werden. Besonders freut mich dabei, dass die jungen Leute auch immer die Kosten im Auge hatten und so wirklich realistische Konzepte entwickelten“, sagt der Verwaltungschef zum Abschluss. Verbunden mit einem Dank für die geleistete Arbeit.

Nun muss die Politik handeln

Die Ausstellung im Rathaus liefert weitere Informationen (Foto: RuhrkanalNEWS)

Die Ausstellung im Rathaus liefert weitere Informationen (Foto: RuhrkanalNEWS)

Die Konzepte, inklusive eines Spiels bei dem Besucher verschiedene Planungsvarianten selbst durchspielen können, werden in den kommenden zwei Wochen im Rathaus ausgestellt. Hier wird für Besucher vieles nachvollziehbar. Die Studierenden haben auf zahlreichen Schautafeln dargestellt, wie sie zu ihren Ideen kamen und warum sie zwei Varianten bevorzugen. Die Vor- und Nachteile sind ebenfalls erklärt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, wenn man zukünftig beim Thema mitreden will. Denn „Diese Diskussion wird uns sicher die kommenden 20 Jahre begleiten. So lange dauert es bestimmt, bis das gesamte Gelände bebaut ist“, fasst es Jens Hendrix abschließend zusammen.

Spielerisch können weitere Planungsvarianten durchgespielt werden. Unter anderem der Bürgermeister und der Baudezernent freuen sich über diese gute Idee (Foto: RuhrkanalNEWS)

Spielerisch können weitere Planungsvarianten durchgespielt werden. Unter anderem der Bürgermeister und der Baudezernent freuen sich über diese gute Idee (Foto: RuhrkanalNEWS)