TAUSENDE KRANICHE ÜBER DER RUHR

Bis fast 2 ½ Meter lang können Kranichflügel sein! So lang wie beim Seeadler, ihrem Fressfeind. (Foto: Thomas Griesohn-Pflieger/NH)

Hattingen- Passanten bleiben stehen und schauen nach oben. „Ach, das ist schön!”, hört man. Oder auch: “Das wurde ja Zeit, sind spät dran dieses Jahr!” Ziehende Kranichscharen lassen die Menschen nicht unbewegt. 

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Gestern, am 16. November, wurden im Luftraum zwischen Witten und Hattingen Tausende Kraniche beobachtet. Nachdem es in den letzten Wochen eher ruhig war und auf den Hauptrouten über Deutschland nur wenige Kraniche gesehen wurden. Bislang war das Kranichzuggeschehen in diesem Herbst bisher recht zurückhaltend. Aber jetzt drängen die Rastvögel in den niedersächsischen Mooren auf die Weiterreise in den Südwesten Europas. Erste Kranichtrupps wurden auf der NRW-Route schon am vergangenen Wochenende meist zur Mittagszeit über dem östlichen Ruhrgebiet gemeldet. 
“Vom Kreis Unna geht es dann weiter über das Bergische Land ins Rheinland.“ weiß Vogelkundler Thomas Griesohn-Pflieger vom Verein „Naturschutz Hattingen e.V. 

Kranichzug über dem Ruhrgebiet. Manchmal verschachteln sich die Keile, die ein energiesparendes Fliegen ermöglichen. (Foto: Thomas Griesohn-Pflieger/NH)

Er konnte aber auch ein Verhalten beobachten, dass manche Menschen verblüffte: “Über Witten aber auch anderswo wurden große Trupps beobachtet, die mit viel Abstimmungsgeschrei umdrehten und sich in Richtung Norden oder Nord-Ost neu formierten.” Der Vogelexperte führt das auf die äußerst sensible Wetterfühligkeit der großen Zugvögel zurück. “Von Frankreich zieht ein Sturmtief nach Osten und kann Ausläufer bis in die Kölner Bucht haben. Kein gutes Reisewetter für Zugvögel! Die stehen dann lieber auf den Wiesen und Feldern des Münsterlandes und warten ab.”