Hattingen – Der Veranstalter des „100 KM-Mammutmarsch NRW“ schreibt auf seiner Internetseite, „Bei uns wanderst du, bis es weh tut. Und dann weiter. Am Ende weißt du, dass dich nichts mehr aufhalten kann“. Allerdings ganz so verlief es dann doch nicht in der letzten Nacht, wo es zu einem recht außergewöhnlich aufwändigen Rettungseinsatz in Elfringhausen kam.
Das Gewitter hatte gerade aufgehört, als der Notruf bei der Rettungsleitstelle einging. Im „tiefsten“ Elfringhausen klagte eine Teilnehmerin des Mammutmarsches gegen 23:45 Uhr (20. Juli 2024) im tiefsten Waldgebiet über gesundheitliche Probleme.
Das Weitere wäre normalerweise gelebte Routine gewesen. Die Rettungswagenbesatzung der Falck-Rettungswache aus Bredenscheid wurde alarmiert und rückte innerhalb weniger Minuten zur Straße „Zur Fahrentrappe“ aus. Schnell merkte dann die RTW-Besatzung, dass die Breite der Zufahrtstraße in das Waldgebiet einen RTW-Einsatz nicht mehr möglich machte.
Im Rahmen der Amtshilfe wurden dann Kräfte des THW-Ortsverbandes Hattingen „aus den Betten geholt“. Mit einem Quad, einem Gerätewagen und mit einem Ranger-Pickup-Fahrzeug begaben sich dann rund 15 THW-Einsatzkräfte nach Elfringhausen.
Um der Hilfesuchenden schnell helfen zu können, begaben sich zwei Rettungskräfte des Falck-RTW zu Fuß mit entsprechender Ausrüstung rund drei Kilometer bergauf und bergab in das Waldgebiet zu der hilfesuchenden Frau.
Während der Orientierung der eintreffenden THW-Retter im dunklen Waldgebiet wurde ein weiterer Wanderer entdeckt, der ebenfalls Erste-Hilfe brauchte.
Der THW-Quad-Fahrer übernahm dann im tiefsten Wald die hilfesuchende Frau und transportierte diese zu einem vereinbarten Koordinatenpunkt, zu dem der Falck-RTW auch hinfahren konnte. Beide hilfesuchenden Personen wurden dann von der Besatzung des RTW untersucht und behandelt. Nach ruhrkanalNEWS vorliegenden Informationen konnten beide einige Zeit später Familienangehörigen übergeben werden.
Durch den enormen Fahrzeug- und Geräteeinsatz der Rettungskräfte wurde die Nachtruhe der Anwohner „unterbrochen“. Nach dem Einsatzende mussten alle eingesetzten Fahrzeuge in den einzelnen Unterkünften ausgiebig gereinigt werden, die Nässe und der Waldboden hatten deutlich sichtbare Spuren hinterlassen.
Für die Retter der Falck-Rettungswache gab es dann nur eine Stunde Schlaf, denn am heutigen Sonntag (21. Juli 2024) wurden diese schon kurz vor sieben Uhr zu dem schweren Verkehrsunfall auf der Nierenhofer Straße alarmiert.
Warum die auch bei „Mammutmärschen“ vorgeschriebene veranstalterseitig zu stellende „Erste-Hilfe“ nicht „einspringen“ konnte, war bis zur Berichterstellung nicht zu ermitteln.
Die Zusammenarbeit der Hattinger Rettungskräfte mit dem Ortsverband des THW funktionierte jedenfalls reibungslos.